Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Dimitrie [Moldau, Woiwode], (Cantemir, Dimitrie): Geschichte des osmanischen Reichs nach seinem Anwachse und Abnehmen. Hamburg, 1745.

Bild:
<< vorherige Seite

durch den Ruhm der größten Fürstinn in Europa
ein Ansehen verschaffete. Die Sonderbarkeit einer
solchen Geschichte verursachte, daß man es für
anständig hielte, dieselbe einer Königinn vorzulegen,
Deren Hofe diese Sachen einheimisch sind, und von
da aus ihre Bestärkung und ihren Beyfall erwarten
müssen; und die wichtigen Thaten Dero Aller-
durchlauchtigsten Vorfahrer und Deroselben Helden
gegen das osmanische Reich, die darinnen durch die
eigene Erzählung türkischer Schriftsteller die unleug-
barste Bestätigung erhalten, machten es wahrscheinlich,
daß Allerhöchstdieselben, als einzige Nachfolgerinn
und Erbinn Deroselben Reiche und Tugenden, sie
eines gnädigen Anblicks würdigen würden.

Der Himmel lasse die neuerlangte Kaiserliche
Würde einen Anwachs Dero Ruhmes, und eine
Angabe unzähliger Glückseligkeiten seyn; er befestige
Dero Thron, befördere Dero Unternehmungen, und

erhalte
b

durch den Ruhm der groͤßten Fuͤrſtinn in Europa
ein Anſehen verſchaffete. Die Sonderbarkeit einer
ſolchen Geſchichte verurſachte, daß man es fuͤr
anſtaͤndig hielte, dieſelbe einer Koͤniginn vorzulegen,
Deren Hofe dieſe Sachen einheimiſch ſind, und von
da aus ihre Beſtaͤrkung und ihren Beyfall erwarten
muͤſſen; und die wichtigen Thaten Dero Aller-
durchlauchtigſten Vorfahrer und Deroſelben Helden
gegen das osmaniſche Reich, die darinnen durch die
eigene Erzaͤhlung tuͤrkiſcher Schriftſteller die unleug-
barſte Beſtaͤtigung erhalten, machten es wahrſcheinlich,
daß Allerhoͤchſtdieſelben, als einzige Nachfolgerinn
und Erbinn Deroſelben Reiche und Tugenden, ſie
eines gnaͤdigen Anblicks wuͤrdigen wuͤrden.

Der Himmel laſſe die neuerlangte Kaiſerliche
Wuͤrde einen Anwachs Dero Ruhmes, und eine
Angabe unzaͤhliger Gluͤckſeligkeiten ſeyn; er befeſtige
Dero Thron, befoͤrdere Dero Unternehmungen, und

erhalte
b
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div type="dedication">
        <p><pb facs="#f0015" n="[9]"/>
durch den Ruhm der gro&#x0364;ßten Fu&#x0364;r&#x017F;tinn in Europa<lb/>
ein An&#x017F;ehen ver&#x017F;chaffete. Die Sonderbarkeit einer<lb/>
&#x017F;olchen Ge&#x017F;chichte verur&#x017F;achte, daß man es fu&#x0364;r<lb/>
an&#x017F;ta&#x0364;ndig hielte, die&#x017F;elbe einer Ko&#x0364;niginn vorzulegen,<lb/>
Deren Hofe die&#x017F;e Sachen einheimi&#x017F;ch &#x017F;ind, und von<lb/>
da aus ihre Be&#x017F;ta&#x0364;rkung und ihren Beyfall erwarten<lb/>
mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en; und die wichtigen Thaten Dero Aller-<lb/>
durchlauchtig&#x017F;ten Vorfahrer und Dero&#x017F;elben Helden<lb/>
gegen das osmani&#x017F;che Reich, die darinnen durch die<lb/>
eigene Erza&#x0364;hlung tu&#x0364;rki&#x017F;cher Schrift&#x017F;teller die unleug-<lb/>
bar&#x017F;te Be&#x017F;ta&#x0364;tigung erhalten, machten es wahr&#x017F;cheinlich,<lb/>
daß Allerho&#x0364;ch&#x017F;tdie&#x017F;elben, als einzige Nachfolgerinn<lb/>
und Erbinn Dero&#x017F;elben Reiche und Tugenden, &#x017F;ie<lb/>
eines gna&#x0364;digen Anblicks wu&#x0364;rdigen wu&#x0364;rden.</p><lb/>
        <p>Der Himmel la&#x017F;&#x017F;e die neuerlangte Kai&#x017F;erliche<lb/>
Wu&#x0364;rde einen Anwachs Dero Ruhmes, und eine<lb/>
Angabe unza&#x0364;hliger Glu&#x0364;ck&#x017F;eligkeiten &#x017F;eyn; er befe&#x017F;tige<lb/>
Dero Thron, befo&#x0364;rdere Dero Unternehmungen, und<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">b</fw> <fw place="bottom" type="catch">erhalte</fw><lb/></p>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[[9]/0015] durch den Ruhm der groͤßten Fuͤrſtinn in Europa ein Anſehen verſchaffete. Die Sonderbarkeit einer ſolchen Geſchichte verurſachte, daß man es fuͤr anſtaͤndig hielte, dieſelbe einer Koͤniginn vorzulegen, Deren Hofe dieſe Sachen einheimiſch ſind, und von da aus ihre Beſtaͤrkung und ihren Beyfall erwarten muͤſſen; und die wichtigen Thaten Dero Aller- durchlauchtigſten Vorfahrer und Deroſelben Helden gegen das osmaniſche Reich, die darinnen durch die eigene Erzaͤhlung tuͤrkiſcher Schriftſteller die unleug- barſte Beſtaͤtigung erhalten, machten es wahrſcheinlich, daß Allerhoͤchſtdieſelben, als einzige Nachfolgerinn und Erbinn Deroſelben Reiche und Tugenden, ſie eines gnaͤdigen Anblicks wuͤrdigen wuͤrden. Der Himmel laſſe die neuerlangte Kaiſerliche Wuͤrde einen Anwachs Dero Ruhmes, und eine Angabe unzaͤhliger Gluͤckſeligkeiten ſeyn; er befeſtige Dero Thron, befoͤrdere Dero Unternehmungen, und erhalte b

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/cantemir_geschichte_1745
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/cantemir_geschichte_1745/15
Zitationshilfe: Dimitrie [Moldau, Woiwode], (Cantemir, Dimitrie): Geschichte des osmanischen Reichs nach seinem Anwachse und Abnehmen. Hamburg, 1745, S. [9]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cantemir_geschichte_1745/15>, abgerufen am 23.11.2024.