durch den Ruhm der größten Fürstinn in Europa ein Ansehen verschaffete. Die Sonderbarkeit einer solchen Geschichte verursachte, daß man es für anständig hielte, dieselbe einer Königinn vorzulegen, Deren Hofe diese Sachen einheimisch sind, und von da aus ihre Bestärkung und ihren Beyfall erwarten müssen; und die wichtigen Thaten Dero Aller- durchlauchtigsten Vorfahrer und Deroselben Helden gegen das osmanische Reich, die darinnen durch die eigene Erzählung türkischer Schriftsteller die unleug- barste Bestätigung erhalten, machten es wahrscheinlich, daß Allerhöchstdieselben, als einzige Nachfolgerinn und Erbinn Deroselben Reiche und Tugenden, sie eines gnädigen Anblicks würdigen würden.
Der Himmel lasse die neuerlangte Kaiserliche Würde einen Anwachs Dero Ruhmes, und eine Angabe unzähliger Glückseligkeiten seyn; er befestige Dero Thron, befördere Dero Unternehmungen, und
erhalte
b
durch den Ruhm der groͤßten Fuͤrſtinn in Europa ein Anſehen verſchaffete. Die Sonderbarkeit einer ſolchen Geſchichte verurſachte, daß man es fuͤr anſtaͤndig hielte, dieſelbe einer Koͤniginn vorzulegen, Deren Hofe dieſe Sachen einheimiſch ſind, und von da aus ihre Beſtaͤrkung und ihren Beyfall erwarten muͤſſen; und die wichtigen Thaten Dero Aller- durchlauchtigſten Vorfahrer und Deroſelben Helden gegen das osmaniſche Reich, die darinnen durch die eigene Erzaͤhlung tuͤrkiſcher Schriftſteller die unleug- barſte Beſtaͤtigung erhalten, machten es wahrſcheinlich, daß Allerhoͤchſtdieſelben, als einzige Nachfolgerinn und Erbinn Deroſelben Reiche und Tugenden, ſie eines gnaͤdigen Anblicks wuͤrdigen wuͤrden.
Der Himmel laſſe die neuerlangte Kaiſerliche Wuͤrde einen Anwachs Dero Ruhmes, und eine Angabe unzaͤhliger Gluͤckſeligkeiten ſeyn; er befeſtige Dero Thron, befoͤrdere Dero Unternehmungen, und
erhalte
b
<TEI><text><front><divtype="dedication"><p><pbfacs="#f0015"n="[9]"/>
durch den Ruhm der groͤßten Fuͤrſtinn in Europa<lb/>
ein Anſehen verſchaffete. Die Sonderbarkeit einer<lb/>ſolchen Geſchichte verurſachte, daß man es fuͤr<lb/>
anſtaͤndig hielte, dieſelbe einer Koͤniginn vorzulegen,<lb/>
Deren Hofe dieſe Sachen einheimiſch ſind, und von<lb/>
da aus ihre Beſtaͤrkung und ihren Beyfall erwarten<lb/>
muͤſſen; und die wichtigen Thaten Dero Aller-<lb/>
durchlauchtigſten Vorfahrer und Deroſelben Helden<lb/>
gegen das osmaniſche Reich, die darinnen durch die<lb/>
eigene Erzaͤhlung tuͤrkiſcher Schriftſteller die unleug-<lb/>
barſte Beſtaͤtigung erhalten, machten es wahrſcheinlich,<lb/>
daß Allerhoͤchſtdieſelben, als einzige Nachfolgerinn<lb/>
und Erbinn Deroſelben Reiche und Tugenden, ſie<lb/>
eines gnaͤdigen Anblicks wuͤrdigen wuͤrden.</p><lb/><p>Der Himmel laſſe die neuerlangte Kaiſerliche<lb/>
Wuͤrde einen Anwachs Dero Ruhmes, und eine<lb/>
Angabe unzaͤhliger Gluͤckſeligkeiten ſeyn; er befeſtige<lb/>
Dero Thron, befoͤrdere Dero Unternehmungen, und<lb/><fwplace="bottom"type="sig">b</fw><fwplace="bottom"type="catch">erhalte</fw><lb/></p></div></front></text></TEI>
[[9]/0015]
durch den Ruhm der groͤßten Fuͤrſtinn in Europa
ein Anſehen verſchaffete. Die Sonderbarkeit einer
ſolchen Geſchichte verurſachte, daß man es fuͤr
anſtaͤndig hielte, dieſelbe einer Koͤniginn vorzulegen,
Deren Hofe dieſe Sachen einheimiſch ſind, und von
da aus ihre Beſtaͤrkung und ihren Beyfall erwarten
muͤſſen; und die wichtigen Thaten Dero Aller-
durchlauchtigſten Vorfahrer und Deroſelben Helden
gegen das osmaniſche Reich, die darinnen durch die
eigene Erzaͤhlung tuͤrkiſcher Schriftſteller die unleug-
barſte Beſtaͤtigung erhalten, machten es wahrſcheinlich,
daß Allerhoͤchſtdieſelben, als einzige Nachfolgerinn
und Erbinn Deroſelben Reiche und Tugenden, ſie
eines gnaͤdigen Anblicks wuͤrdigen wuͤrden.
Der Himmel laſſe die neuerlangte Kaiſerliche
Wuͤrde einen Anwachs Dero Ruhmes, und eine
Angabe unzaͤhliger Gluͤckſeligkeiten ſeyn; er befeſtige
Dero Thron, befoͤrdere Dero Unternehmungen, und
erhalte
b
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Dimitrie [Moldau, Woiwode], (Cantemir, Dimitrie): Geschichte des osmanischen Reichs nach seinem Anwachse und Abnehmen. Hamburg, 1745, S. [9]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cantemir_geschichte_1745/15>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.