Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.Das sechste Stük 13. Das Liegende oder die Sohle, welches man bei Schieferwerken insbesondere das Flöz nennet, und aus einem grieslichem und quarzigem ganzem Gestein bestehet, worauf zuweiln eine fingerdikke Schahle Sanderz lieget. §. 7. Die Schieferflözze liegen nicht eben, sondern sie schiesen alle nach Mittag, und in §. 8. Zuweiln geschiehet es, daß es sein Fallen ganz verändert, und 1 Fus, ia 2, 3, 5, Die
Das ſechste Stuͤk 13. Das Liegende oder die Sohle, welches man bei Schieferwerken insbeſondere das Floͤz nennet, und aus einem grieslichem und quarzigem ganzem Geſtein beſtehet, worauf zuweiln eine fingerdikke Schahle Sanderz lieget. §. 7. Die Schieferfloͤzze liegen nicht eben, ſondern ſie ſchieſen alle nach Mittag, und in §. 8. Zuweiln geſchiehet es, daß es ſein Fallen ganz veraͤndert, und 1 Fus, ia 2, 3, 5, Die
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Das ſechste Stuͤk
13. Das Liegende oder die Sohle, welches man bei Schieferwerken insbeſondere
das Floͤz nennet, und aus einem grieslichem und quarzigem ganzem Geſtein
beſtehet, worauf zuweiln eine fingerdikke Schahle Sanderz lieget.
§. 7.
Die Schieferfloͤzze liegen nicht eben, ſondern ſie ſchieſen alle nach Mittag, und in
10 Lachter ein Lachter ein. Jhr Fallen gehet alſo von Mitternacht nach Mittag, ihr
Streichen aber von Abend nach Morgen. Jn dem Einzeln, und in kleinen Entfernun-
gen, iſt das Fallen des Floͤzzes ſehr verſchieden, und man wird gewahr, daß es eben ſo
ſteigt und faͤlt, wie das Gebirg an dem Tag, es macht aber keine Bukkeln und Mul-
den, ſondern die Schiefern liegen in einer geraden Flaͤche.
§. 8.
Zuweiln geſchiehet es, daß es ſein Fallen ganz veraͤndert, und 1 Fus, ia 2, 3, 5,
6 und mehr Lachter tief ſeigergerad in die Erde faͤlt, welche Veraͤnderung des Floͤzzes
man einen Ruͤkken zu nennen gewohnt iſt. Es fallen dieſe Ruͤkken, woran ſich die Schie-
fern gemeiniglich verunedlen, ſehr haͤufig vor, dagegen aber ſezzen an ihnen andere Gaͤn-
ge, die Kobolt fuͤhren, und Koboltsruͤkken heiſen, ab, und in das Liegende. Auch
dieſe fallen meiſten Teils ſeigergerad, und ſie werden vor gut und edel gehalten, wann
ſie zwiſchen der 6ten und 8ten Stunde ſtreichen: Wann ihr Streichen hingegen ſchon
in der 9ten und 10ten Stunde komt; So machet man ſich wenig Hofnung zu guten
und anhaltenden Kobolten, weil man aus der Erfahrung weis, daß dieſe Gaͤnge nicht
gut thun. Es behalten dieſe Ruͤkken, wann man nicht auf ihr Hauptſtreichen ſiehet,
iedoch aber nicht ſtets einerlei Streichen, ſondern ſie werfen gar oft groſe Baͤuche. Sie
ſezzen nicht uͤber 20 bis 22 Lachter nieder, indem das Liegende in dieſer Teufe roth wird,
und die Gaͤnge verklemt. Jm Gegenteil ſezzen dieſelbe bis in den Sand (§. 6. N. 8.)
in die Hoͤhe, und manchmal bis ganz zu Tage aus, wo ſie aber unedel ſind. Jhr
Ganggebirg beſtehet aus Letten, aus Quarz, und aus Spaht. Wann man alle dieſe
Bergarten, und den Kobolt, der darzwiſchen bricht, zuſammen nimt: So ſind dieſe
Gaͤnge nicht uͤber ein Lachter maͤchtig. Das Hangende und das Liegende iſt einerlei
Geſtein, und das ſo genante Floͤz, das ich §. 6. N. 13. beſchrieben habe. So wol
die Schiefern, als auch die Koboltsruͤkken ſind nicht an allen Orten edel. Die erſte
werden insbeſondere nach dem Ausgehenden, und dem Tiefſten aͤrmer, und eiſenhal-
iger, bei den leztern aber fallen ſehr viele taube Mittel, und feſte Kaͤmme vor.
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