Das sechszehnte Stük von denen Silber-Kupfer-Zinn-Blei-Eisen-
Viertens von dem, wie die Erze und die Berge zu Schneeberg aus den Gruben geschaft werden.
§. 76.
An diesem Ort fördert man aus den Oertern und den Stollen teils mit Karn, und teils mit einem solchen Hund, wie ich denselben bei Marienberg §. 73. beschrieben habe. Aus denen Schächten wird mit Haspeln von einer Hornstadt zur andern gefördert, indem man das Erz unter Wegens ein- und mehrmal ab-, und hernach an die darüber befindliche Haspel wieder anschläget. Es sind diesenmach an diesem Ort weder Pferdegaipel, noch Wassertreiben, weil ihre Anlagen vor die Gruben zu kostbar sein sollen.
Anmerkung.
Man mischet Pech, Harz, Unschlitt und Leinöl unter einander, und bestreicht mit diesem Theer die Dräte der Grubenseiler, ehe sie noch zusammen in ein Seil gesponnen werden, damit dieselbe von denen scharfen mineralischen Wassern nicht so leicht angegriffen, und faul werden mögen.
Das dritte Kapittel von dem Markscheiden bei alle diesen Bergstädten, als einem Hülfsmittel den Grubenbau regelmäsig zu führen.
§. 77.
Das Markscheiden wird, wie gewöhnlich, und in allen Stükken, wie zu Freiberg, verrichtet. Jch beziehe mich also auf den 25. §. im 15. St.
Die vierte Abhandlung von dem Scheiden und dem Waschen der Erze von den Bergarten bei allen diesen Bergstädten auser dem Feuer.
§. 78.
Aus der Abhandlung von der Kentnis der Mineralien in diesem Stük ist klar, daß so wol zu Marienberg, als zu Annaberg, Johanngeorgenstadt und Schneeberg nicht nur Stuf- sondern auch Scheid- und Pocherze brechen. Es fallen daher in die- sen Bergstädten eben die Arten der Scheidungen vor, die in Freiberg gewöhnlich sind (§. 26. im 15. St.): Nämlich das Scheiden mit der Hand, das Siebsezzen, und
das
Das ſechszehnte Stuͤk von denen Silber-Kupfer-Zinn-Blei-Eiſen-
Viertens von dem, wie die Erze und die Berge zu Schneeberg aus den Gruben geſchaft werden.
§. 76.
An dieſem Ort foͤrdert man aus den Oertern und den Stollen teils mit Karn, und teils mit einem ſolchen Hund, wie ich denſelben bei Marienberg §. 73. beſchrieben habe. Aus denen Schaͤchten wird mit Haspeln von einer Hornſtadt zur andern gefoͤrdert, indem man das Erz unter Wegens ein- und mehrmal ab-, und hernach an die daruͤber befindliche Haspel wieder anſchlaͤget. Es ſind dieſenmach an dieſem Ort weder Pferdegaipel, noch Waſſertreiben, weil ihre Anlagen vor die Gruben zu koſtbar ſein ſollen.
Anmerkung.
Man miſchet Pech, Harz, Unſchlitt und Leinoͤl unter einander, und beſtreicht mit dieſem Theer die Draͤte der Grubenſeiler, ehe ſie noch zuſammen in ein Seil geſponnen werden, damit dieſelbe von denen ſcharfen mineraliſchen Waſſern nicht ſo leicht angegriffen, und faul werden moͤgen.
Das dritte Kapittel von dem Markſcheiden bei alle dieſen Bergſtaͤdten, als einem Huͤlfsmittel den Grubenbau regelmaͤſig zu fuͤhren.
§. 77.
Das Markſcheiden wird, wie gewoͤhnlich, und in allen Stuͤkken, wie zu Freiberg, verrichtet. Jch beziehe mich alſo auf den 25. §. im 15. St.
Die vierte Abhandlung von dem Scheiden und dem Waſchen der Erze von den Bergarten bei allen dieſen Bergſtaͤdten auſer dem Feuer.
§. 78.
Aus der Abhandlung von der Kentnis der Mineralien in dieſem Stuͤk iſt klar, daß ſo wol zu Marienberg, als zu Annaberg, Johanngeorgenſtadt und Schneeberg nicht nur Stuf- ſondern auch Scheid- und Pocherze brechen. Es fallen daher in die- ſen Bergſtaͤdten eben die Arten der Scheidungen vor, die in Freiberg gewoͤhnlich ſind (§. 26. im 15. St.): Naͤmlich das Scheiden mit der Hand, das Siebſezzen, und
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Das ſechszehnte Stuͤk von denen Silber-Kupfer-Zinn-Blei-Eiſen-
Viertens
von dem, wie die Erze und die Berge zu Schneeberg aus den Gruben
geſchaft werden.
§. 76.
An dieſem Ort foͤrdert man aus den Oertern und den Stollen teils mit Karn, und teils mit
einem ſolchen Hund, wie ich denſelben bei Marienberg §. 73. beſchrieben habe. Aus
denen Schaͤchten wird mit Haspeln von einer Hornſtadt zur andern gefoͤrdert, indem man
das Erz unter Wegens ein- und mehrmal ab-, und hernach an die daruͤber befindliche
Haspel wieder anſchlaͤget. Es ſind dieſenmach an dieſem Ort weder Pferdegaipel, noch
Waſſertreiben, weil ihre Anlagen vor die Gruben zu koſtbar ſein ſollen.
Anmerkung.
Man miſchet Pech, Harz, Unſchlitt und Leinoͤl unter einander, und beſtreicht mit dieſem
Theer die Draͤte der Grubenſeiler, ehe ſie noch zuſammen in ein Seil geſponnen werden, damit
dieſelbe von denen ſcharfen mineraliſchen Waſſern nicht ſo leicht angegriffen, und faul werden moͤgen.
Das dritte Kapittel
von dem Markſcheiden bei alle dieſen Bergſtaͤdten, als einem Huͤlfsmittel
den Grubenbau regelmaͤſig zu fuͤhren.
§. 77.
Das Markſcheiden wird, wie gewoͤhnlich, und in allen Stuͤkken, wie zu Freiberg,
verrichtet. Jch beziehe mich alſo auf den 25. §. im 15. St.
Die vierte Abhandlung
von dem Scheiden und dem Waſchen der Erze von den Bergarten
bei allen dieſen Bergſtaͤdten auſer dem Feuer.
§. 78.
Aus der Abhandlung von der Kentnis der Mineralien in dieſem Stuͤk iſt klar, daß
ſo wol zu Marienberg, als zu Annaberg, Johanngeorgenſtadt und Schneeberg
nicht nur Stuf- ſondern auch Scheid- und Pocherze brechen. Es fallen daher in die-
ſen Bergſtaͤdten eben die Arten der Scheidungen vor, die in Freiberg gewoͤhnlich ſind
(§. 26. im 15. St.): Naͤmlich das Scheiden mit der Hand, das Siebſezzen, und
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Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767, S. 374. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cancrin_beschreibung_1767/394>, abgerufen am 03.07.2024.
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