Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.von denen Schieferbergwerken in der Grafschaft Mansfeld. Anmerkung. Wann diese Kupfer in einem grosen Verblasofen gaargemacht werden könten: So würde §. 29. Das Treiben wird, wie gewöhnlich, verrichtet: Man machet aber die Treiben viel §. 30. Die Kräz, die von dem Frischen, dem Seigern, dem Darren, dem Gaarmachen §. 31. Die Bleischlakken, die von dem Frischen und dem Kräzschmelzen fallen, schmilzt Anmerkung. Jch glaube, daß die Formen bei diesen Arbeiten noch zu hoch liegen, und daß man grösere Die
von denen Schieferbergwerken in der Grafſchaft Mansfeld. Anmerkung. Wann dieſe Kupfer in einem groſen Verblasofen gaargemacht werden koͤnten: So wuͤrde §. 29. Das Treiben wird, wie gewoͤhnlich, verrichtet: Man machet aber die Treiben viel §. 30. Die Kraͤz, die von dem Friſchen, dem Seigern, dem Darren, dem Gaarmachen §. 31. Die Bleiſchlakken, die von dem Friſchen und dem Kraͤzſchmelzen fallen, ſchmilzt Anmerkung. Jch glaube, daß die Formen bei dieſen Arbeiten noch zu hoch liegen, und daß man groͤſere Die
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von denen Schieferbergwerken in der Grafſchaft Mansfeld.
Anmerkung.
Wann dieſe Kupfer in einem groſen Verblasofen gaargemacht werden koͤnten: So wuͤrde
man ſehr viele Kohlen erſpahren; Weil man in dieſem Fall mit Wellen feuern kan.
§. 29.
Das Treiben wird, wie gewoͤhnlich, verrichtet: Man machet aber die Treiben viel
groͤſer, als wie an dem Haarz, und treibt auf einem Herd 90 bis 100 Centner, wozu
14 bis 15 Stunden erfordert werden.
§. 30.
Die Kraͤz, die von dem Friſchen, dem Seigern, dem Darren, dem Gaarmachen
und dem Treiben faͤlt, beſchikt man durch einen hohen mansfeldiſchen Ofen ohne Bril-
len, in welchem die Form 20 Zoll hoch liegt. Die Schicht wird aus 12 Centner Glaͤtt,
aus 16 Centner Herd, und aus 8 Karn Kraͤz zubereitet. Die Werke, die von ihr fal-
len, ſollen 3 bis 4 Loth Silber halten. Sie werden, wie ich ſchon §. 25. gemeldet habe,
bei denen Reichfriſchen zugeſchlagen. Zuweiln aͤndert ſich, ie nachdem die Kraͤz ſehr
bleiiſch und arm, oder reich an Kupfer und an Silber iſt, dieſe Beſchikkung, und als-
dann werden in dem erſten Fall entweder arme Kupfer zugeſchlagen, oder an der
Schwemme abgebrochen, in dem andern aber mehrere bleiiſche Vorſchlaͤge genommen.
Es gehet bei dieſen Schmelzen der ſaͤmtliche Herd auf, der vierte Teil der Glaͤtt aber,
welcher bei denen Friſchen zugeſchlagen wird, bleibt uͤbrig. Dieſemnach wird weder
Glaͤtt noch Herd allein gefriſcht.
§. 31.
Die Bleiſchlakken, die von dem Friſchen und dem Kraͤzſchmelzen fallen, ſchmilzt
man auf einem hohen Ofen zwei- bis dreimal vor ſich ohne Zuſchlaͤge nach, woraus
man dann einen noch groſen Teil des Bleies erhaͤlt. Die Schlakken, die nun noch
von dieſem Schmelzen fallen, die werden mit armen und fluͤſſigen Schiefern geſchmol-
zen. Man iſt dabei des Vorteils teilhaftig, daß man mit Nuzzen ſo wol das Metall
aus denen Schlakken, als denen armen Schiefern erhaͤlt.
Anmerkung.
Jch glaube, daß die Formen bei dieſen Arbeiten noch zu hoch liegen, und daß man groͤſere
Gaarmachen, und groͤſere Treiben machen koͤnne. Der Bleiverbrand ſoll ſich inzwiſchen bei einem
Centner, der 114 Pfund ausmacht, nicht hoͤher als auf 30 Pfund belaufen.
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