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Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.

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braunschw. Silber-Kupfer- u. Bleibergwerken an dem Oberhaarz, etc.
trift, als die andere. 5. Einige sezzen zu Tag aus, und da stellen sie den Augen ent-
weder einen blauen Letten, oder einen weisen Spaht, Quarz, und wirkliches Erz dar.
6. Jn der Mittelteufe in 50, 60, 80 bis 100 Lachter sind dieselbe am mächtigsten
und edelsten.

Die zwote Abhandlung
von der Kentnis der Mineralien bei diesen Werken.
§. 9.

Die Mineralien in diesen Gebirgen verteilen sich:

A. Jn metallhaltige Mineralien: Hieher gehören:
A. Stuferze, die rein, und mit keiner Bergart vermischt sind: Als
a. Glanzerze, die ein grobes würfelichtes Gewebe, und eine Bleifarbe ha-
ben, und Blei und Silber halten;
b. Zartspeisige Blei- und Silbererze, welche ein zartes und körniges Ge-
webe besizzen;
c. Gelbe Kupfererze, die man auch Kupferkiese nennet, welche eine mes-
singgelbe Farbe, und ein grobes unordentliches Gewebe haben:
B. Scheiderze, die aus den eben erzählten Erzen, und aus Blende, Spaht,
und Gestein bestehen:
C. Pocherze, in welchen iene Arten der Erze nur funken- und nierenweis ein-
gesprengt liegen, und die dem Hauptzug am mehresten eigen, und zart-
speisig sind:
B. Jn taube Bergarten, wozu gehören Horn- und Schiefergesteine, Spahte,
Quarze,
und braune Blenden, wovon die leztere ein erzhaftes und glän-
zendes Gewebe besizzen, und um deswillen mit diesem Nahmen belegt wor-
den, weil sie kein Metall halten, und den Bergmann öfters verführen, und
blenden. Sie können nur allein, statt des Gallmeies, zu dem Messingma-
chen gebraucht werden.
§. 10.

Die Flüssigkeit, und der Gehalt dieser Mineralien wird auch hier durch das Feuer
untersuchet. Man wird dabei gewahr, daß sie ziemlich flüssig sind, und daß die reich-
ste und seltenste Blei- und Silbererze 5, 6, 7 bis 8-, die gemeinste und häufigste aber
höchstens nur 3 Loth Silber, und 30 bis 40 Pfund Blei halten. Unter allen diesen

Erzen
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braunſchw. Silber-Kupfer- u. Bleibergwerken an dem Oberhaarz, ꝛc.
trift, als die andere. 5. Einige ſezzen zu Tag aus, und da ſtellen ſie den Augen ent-
weder einen blauen Letten, oder einen weiſen Spaht, Quarz, und wirkliches Erz dar.
6. Jn der Mittelteufe in 50, 60, 80 bis 100 Lachter ſind dieſelbe am maͤchtigſten
und edelſten.

Die zwote Abhandlung
von der Kentnis der Mineralien bei dieſen Werken.
§. 9.

Die Mineralien in dieſen Gebirgen verteilen ſich:

A. Jn metallhaltige Mineralien: Hieher gehoͤren:
A. Stuferze, die rein, und mit keiner Bergart vermiſcht ſind: Als
a. Glanzerze, die ein grobes wuͤrfelichtes Gewebe, und eine Bleifarbe ha-
ben, und Blei und Silber halten;
b. Zartſpeiſige Blei- und Silbererze, welche ein zartes und koͤrniges Ge-
webe beſizzen;
c. Gelbe Kupfererze, die man auch Kupferkieſe nennet, welche eine meſ-
ſinggelbe Farbe, und ein grobes unordentliches Gewebe haben:
B. Scheiderze, die aus den eben erzaͤhlten Erzen, und aus Blende, Spaht,
und Geſtein beſtehen:
C. Pocherze, in welchen iene Arten der Erze nur funken- und nierenweis ein-
geſprengt liegen, und die dem Hauptzug am mehreſten eigen, und zart-
ſpeiſig ſind:
B. Jn taube Bergarten, wozu gehoͤren Horn- und Schiefergeſteine, Spahte,
Quarze,
und braune Blenden, wovon die leztere ein erzhaftes und glaͤn-
zendes Gewebe beſizzen, und um deswillen mit dieſem Nahmen belegt wor-
den, weil ſie kein Metall halten, und den Bergmann oͤfters verfuͤhren, und
blenden. Sie koͤnnen nur allein, ſtatt des Gallmeies, zu dem Meſſingma-
chen gebraucht werden.
§. 10.

Die Fluͤſſigkeit, und der Gehalt dieſer Mineralien wird auch hier durch das Feuer
unterſuchet. Man wird dabei gewahr, daß ſie ziemlich fluͤſſig ſind, und daß die reich-
ſte und ſeltenſte Blei- und Silbererze 5, 6, 7 bis 8-, die gemeinſte und haͤufigſte aber
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[221/0241] braunſchw. Silber-Kupfer- u. Bleibergwerken an dem Oberhaarz, ꝛc. trift, als die andere. 5. Einige ſezzen zu Tag aus, und da ſtellen ſie den Augen ent- weder einen blauen Letten, oder einen weiſen Spaht, Quarz, und wirkliches Erz dar. 6. Jn der Mittelteufe in 50, 60, 80 bis 100 Lachter ſind dieſelbe am maͤchtigſten und edelſten. Die zwote Abhandlung von der Kentnis der Mineralien bei dieſen Werken. §. 9. Die Mineralien in dieſen Gebirgen verteilen ſich: A. Jn metallhaltige Mineralien: Hieher gehoͤren: A. Stuferze, die rein, und mit keiner Bergart vermiſcht ſind: Als a. Glanzerze, die ein grobes wuͤrfelichtes Gewebe, und eine Bleifarbe ha- ben, und Blei und Silber halten; b. Zartſpeiſige Blei- und Silbererze, welche ein zartes und koͤrniges Ge- webe beſizzen; c. Gelbe Kupfererze, die man auch Kupferkieſe nennet, welche eine meſ- ſinggelbe Farbe, und ein grobes unordentliches Gewebe haben: B. Scheiderze, die aus den eben erzaͤhlten Erzen, und aus Blende, Spaht, und Geſtein beſtehen: C. Pocherze, in welchen iene Arten der Erze nur funken- und nierenweis ein- geſprengt liegen, und die dem Hauptzug am mehreſten eigen, und zart- ſpeiſig ſind: B. Jn taube Bergarten, wozu gehoͤren Horn- und Schiefergeſteine, Spahte, Quarze, und braune Blenden, wovon die leztere ein erzhaftes und glaͤn- zendes Gewebe beſizzen, und um deswillen mit dieſem Nahmen belegt wor- den, weil ſie kein Metall halten, und den Bergmann oͤfters verfuͤhren, und blenden. Sie koͤnnen nur allein, ſtatt des Gallmeies, zu dem Meſſingma- chen gebraucht werden. §. 10. Die Fluͤſſigkeit, und der Gehalt dieſer Mineralien wird auch hier durch das Feuer unterſuchet. Man wird dabei gewahr, daß ſie ziemlich fluͤſſig ſind, und daß die reich- ſte und ſeltenſte Blei- und Silbererze 5, 6, 7 bis 8-, die gemeinſte und haͤufigſte aber hoͤchſtens nur 3 Loth Silber, und 30 bis 40 Pfund Blei halten. Unter allen dieſen Erzen E e 3

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Zitationshilfe: Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cancrin_beschreibung_1767/241>, abgerufen am 23.11.2024.