Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.Das neunte Stük welche Ausbeute geben, beständig ein gewisser Vorrath von Erzen, damit sie nicht auf einmal er-schöpft, oder auf den Raub gebauet werden, wie man in der Sprache der Bergleute zu reden pfleget. Die siebende Abhandlung. von den Rechten dieser Werke. §. 133. Die Direction bei diesen Bergwerken komt dem Bergamt zu Klausthal zu. Es §. 134. Die meiste und fast alle Gruben an dem Haarz, auser dem Thurmrosenhof, wer- dem
Das neunte Stuͤk welche Ausbeute geben, beſtaͤndig ein gewiſſer Vorrath von Erzen, damit ſie nicht auf einmal er-ſchoͤpft, oder auf den Raub gebauet werden, wie man in der Sprache der Bergleute zu reden pfleget. Die ſiebende Abhandlung. von den Rechten dieſer Werke. §. 133. Die Direction bei dieſen Bergwerken komt dem Bergamt zu Klausthal zu. Es §. 134. Die meiſte und faſt alle Gruben an dem Haarz, auſer dem Thurmroſenhof, wer- dem
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Das neunte Stuͤk
welche Ausbeute geben, beſtaͤndig ein gewiſſer Vorrath von Erzen, damit ſie nicht auf einmal er-
ſchoͤpft, oder auf den Raub gebauet werden, wie man in der Sprache der Bergleute zu reden
pfleget.
Die ſiebende Abhandlung.
von den Rechten dieſer Werke.
§. 133.
Die Direction bei dieſen Bergwerken komt dem Bergamt zu Klausthal zu. Es
ſind dieſem alle Bergbediente, und ſelbſt die Rathsbediente und Buͤrger unter-
geben: Denn es erhalten alle Raͤthe in denen Bergſtaͤdten von denen Berghaupt-
leuten ihre iaͤhrliche Beſtaͤttigung, daher ſie dann auch alle das verordnen koͤnnen, was
zu dem Beſten des Bergbaues abzwekket. Jn dem 91. und 92. §. des 8. St. habe ich
ſchon Mehreres von den Befugniſſen der Bergaͤmter an dem Haarz, und von den Frei-
heiten der Bergwerksverwanden erwehnet.
§. 134.
Die meiſte und faſt alle Gruben an dem Haarz, auſer dem Thurmroſenhof, wer-
den von denen dazu berechtigten und beliehenen, Geſellſchaften betrieben, die auf Ge-
winn und Verluſt bauen, und Gewerkſchaften genennet werden. Sie ſchieſen die
dazu erforderliche Koſten, dagegen aber rechnet man ihnen, nach dem Maas der
herausgebrachten Metalle, und des daher entſpringenden Geldbetrags (§. 121.), alle
Quartal die Ausbeute oder die Zubuſe zu. Denen Gruben, die inzwiſchen, wegen dem groſen
Koſtenaufwand, nicht in Ausbeute kommen koͤnnen, aber viele Hofnung vor ſich haben, pflegt
man auf Gutfinden des Bergamts aus dem Zehnden einen Vorſchuß zu thun. Die Ge-
werken haben mit dem Bergbau, nach ſeinem ganzen Umfang, ganz und gar nichts zu
ſchaffen, weil dieſer lediglich der weislichen Anordnung des Bergamts uͤbertragen iſt, wel-
ches alle Sonnabend verſamlet iſt, wobei dann der Berghauptmann, oder in deſ-
ſen Abweſenheit der Zehndner vorſizzet. Weil gar zu ſelten eine Privatperſon die
groſe Koſten eines Grubenbaues allein uͤbernimt: So hat man ſchon in den aͤltern
Zeiten die Einrichtung bei denen Gruben gemacht, daß dieſelbe in 130 Teile geteilt
werden, welche man Kuxen zu nennen pfleget, die dann unter viele Teilhaber ausge-
teilet werden koͤnnen. Man machet iedoch bei dieſer Einteilung einen Unterſcheid, und
teilt die Gruben, ſo lang ſie noch in Zubuſe ſtehen, nur in 124-, ſo bald ſie aber in
Ausbeute kommen, in 130 Kuxen. Es geſchiehet dieſes um deswillen, weil man dem
Landes- oder dem Bergherrn vier-, der Kirche eine- und der Kaͤmmerei auch eine Kuxe
frei zu bauen gewohnt iſt. Die ſich in die Kuxen bei einem Bau verteilte Gewerken
empfangen alſo ihre Ausbeute, oder ſie bezahlen ihre Zubuſen nach der Zahl der ihnen
gewaͤhrten Kuxen. Wann die Gewerken ihre Zubuſen bei dem Ablauf des Quartals
nicht bezahlen: So werden ſie in Numer 2 des folgenden Quartals retardiret, in
dem
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