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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780.

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tig, als daß er ihn so leichtsinnig hätte aufs
Spiel sezen können. Der Kapitain hatte ihm
daher selbst gerathen, daß er mit seinem Frei-
tag
zur Beschüzung dieses Orts zurük bleiben
mögte.

Robinson, dessen ganzes Schiksal jezt ent-
schieden werden solte, konte vor Unruhe und Be-
ängstigung keine bleibende Stäte finden. Bald
sezt' er sich in seiner Höhle nieder, bald stieg er
wieder auf den Wal, bald kletterte er die Strik-
leiter hinan, um von dem Gipfel des Hügels
hinab durch die stille Nacht hin zu horchen, ob er
nicht von dem Schiffe her irgend etwas hören
könte. Ohngeachtet er den ganzen Tag über fast
nichts gegessen hatte, so war's ihm doch unmög-
lich, etwas zu geniessen. Seine Unruhe wuchs
mit jedem Augenblikke, weil das verabredete
Signal -- drei Kanonenschüsse -- welches ihn von
dem glüklichen Ausgange der Unternehmung be-
nachrichtigen solte, noch immer nicht gehört wur-
de, ohngeachtet es schon Mitternacht war. Er
besan sich indeß, daß er Unrecht habe, sich dem
Affekte der Furcht und Hofnung so sehr zu über-

lassen,

tig, als daß er ihn ſo leichtſinnig haͤtte aufs
Spiel ſezen koͤnnen. Der Kapitain hatte ihm
daher ſelbſt gerathen, daß er mit ſeinem Frei-
tag
zur Beſchuͤzung dieſes Orts zuruͤk bleiben
moͤgte.

Robinſon, deſſen ganzes Schikſal jezt ent-
ſchieden werden ſolte, konte vor Unruhe und Be-
aͤngſtigung keine bleibende Staͤte finden. Bald
ſezt' er ſich in ſeiner Hoͤhle nieder, bald ſtieg er
wieder auf den Wal, bald kletterte er die Strik-
leiter hinan, um von dem Gipfel des Huͤgels
hinab durch die ſtille Nacht hin zu horchen, ob er
nicht von dem Schiffe her irgend etwas hoͤren
koͤnte. Ohngeachtet er den ganzen Tag uͤber faſt
nichts gegeſſen hatte, ſo war's ihm doch unmoͤg-
lich, etwas zu genieſſen. Seine Unruhe wuchs
mit jedem Augenblikke, weil das verabredete
Signal — drei Kanonenſchuͤſſe — welches ihn von
dem gluͤklichen Ausgange der Unternehmung be-
nachrichtigen ſolte, noch immer nicht gehoͤrt wur-
de, ohngeachtet es ſchon Mitternacht war. Er
beſan ſich indeß, daß er Unrecht habe, ſich dem
Affekte der Furcht und Hofnung ſo ſehr zu uͤber-

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[340/0346] tig, als daß er ihn ſo leichtſinnig haͤtte aufs Spiel ſezen koͤnnen. Der Kapitain hatte ihm daher ſelbſt gerathen, daß er mit ſeinem Frei- tag zur Beſchuͤzung dieſes Orts zuruͤk bleiben moͤgte. Robinſon, deſſen ganzes Schikſal jezt ent- ſchieden werden ſolte, konte vor Unruhe und Be- aͤngſtigung keine bleibende Staͤte finden. Bald ſezt' er ſich in ſeiner Hoͤhle nieder, bald ſtieg er wieder auf den Wal, bald kletterte er die Strik- leiter hinan, um von dem Gipfel des Huͤgels hinab durch die ſtille Nacht hin zu horchen, ob er nicht von dem Schiffe her irgend etwas hoͤren koͤnte. Ohngeachtet er den ganzen Tag uͤber faſt nichts gegeſſen hatte, ſo war's ihm doch unmoͤg- lich, etwas zu genieſſen. Seine Unruhe wuchs mit jedem Augenblikke, weil das verabredete Signal — drei Kanonenſchuͤſſe — welches ihn von dem gluͤklichen Ausgange der Unternehmung be- nachrichtigen ſolte, noch immer nicht gehoͤrt wur- de, ohngeachtet es ſchon Mitternacht war. Er beſan ſich indeß, daß er Unrecht habe, ſich dem Affekte der Furcht und Hofnung ſo ſehr zu uͤber- laſſen,

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Zitationshilfe: Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780, S. 340. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/346>, abgerufen am 24.11.2024.