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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780.

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oder einer kleinen Scheune, um diejenigen Sa-
chen, welche in der Höhle nicht Raum hatten,
bequemer und sicherer zu verwahren, als es un-
ter dem Zelte geschehen konte. Da kam es nun
darauf an, sich in der Kunst der Zimmerleute
zu üben, die freilich keiner von ihnen gelernt
hatte.

Aber was konte dem Fleisse unsers sinreichen
Robinsons jezt zu schwer fallen, da er sich im
Besiz aller der Werkzeuge sahe, die er nöthig
hatte? Die mühseeligsten und ungewohntesten
Arbeiten waren ihm jezt ein Spiel, nachdem er
mit so vielen andern, ohne Werkzeuge und ohne
einen Gehülfen zu haben, glüklich zu Stande
gekommen war. Das Fällen und Behauen der
Bäume, das Zusammenfügen und Aufrichten
der Balken, das Aufmauern der Wände von
Baksteinen und die Anlegung eines doppelten
Daches, eins von Brettern, das andre von
Kokusblättern -- dies Alles ging mit bewun-
dernswürdiger Geschwindigkeit von statten.

Jezt stand das Häuschen da, und glich den
kleinen Wohnungen unserer Landleute. Sehr

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Q 5

oder einer kleinen Scheune, um diejenigen Sa-
chen, welche in der Hoͤhle nicht Raum hatten,
bequemer und ſicherer zu verwahren, als es un-
ter dem Zelte geſchehen konte. Da kam es nun
darauf an, ſich in der Kunſt der Zimmerleute
zu uͤben, die freilich keiner von ihnen gelernt
hatte.

Aber was konte dem Fleiſſe unſers ſinreichen
Robinſons jezt zu ſchwer fallen, da er ſich im
Beſiz aller der Werkzeuge ſahe, die er noͤthig
hatte? Die muͤhſeeligſten und ungewohnteſten
Arbeiten waren ihm jezt ein Spiel, nachdem er
mit ſo vielen andern, ohne Werkzeuge und ohne
einen Gehuͤlfen zu haben, gluͤklich zu Stande
gekommen war. Das Faͤllen und Behauen der
Baͤume, das Zuſammenfuͤgen und Aufrichten
der Balken, das Aufmauern der Waͤnde von
Bakſteinen und die Anlegung eines doppelten
Daches, eins von Brettern, das andre von
Kokusblaͤttern — dies Alles ging mit bewun-
dernswuͤrdiger Geſchwindigkeit von ſtatten.

Jezt ſtand das Haͤuschen da, und glich den
kleinen Wohnungen unſerer Landleute. Sehr

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Q 5
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[249/0255] oder einer kleinen Scheune, um diejenigen Sa- chen, welche in der Hoͤhle nicht Raum hatten, bequemer und ſicherer zu verwahren, als es un- ter dem Zelte geſchehen konte. Da kam es nun darauf an, ſich in der Kunſt der Zimmerleute zu uͤben, die freilich keiner von ihnen gelernt hatte. Aber was konte dem Fleiſſe unſers ſinreichen Robinſons jezt zu ſchwer fallen, da er ſich im Beſiz aller der Werkzeuge ſahe, die er noͤthig hatte? Die muͤhſeeligſten und ungewohnteſten Arbeiten waren ihm jezt ein Spiel, nachdem er mit ſo vielen andern, ohne Werkzeuge und ohne einen Gehuͤlfen zu haben, gluͤklich zu Stande gekommen war. Das Faͤllen und Behauen der Baͤume, das Zuſammenfuͤgen und Aufrichten der Balken, das Aufmauern der Waͤnde von Bakſteinen und die Anlegung eines doppelten Daches, eins von Brettern, das andre von Kokusblaͤttern — dies Alles ging mit bewun- dernswuͤrdiger Geſchwindigkeit von ſtatten. Jezt ſtand das Haͤuschen da, und glich den kleinen Wohnungen unſerer Landleute. Sehr weis- Q 5

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Zitationshilfe: Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780, S. 249. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/255>, abgerufen am 22.11.2024.