das grosse Felsenstük, welches zwar in zwei Stükke zerbrochen war, aber doch auch so noch mehr, als eines Menschen Kraft, zu erfodern schien, um von der Stelle bewegt zu wer- den.
Er machte einen Versuch, den Kleinsten dieser Steinklumpen fortzuwälzen: aber ver- gebens! Er fand, daß diese Arbeit seine Kräfte bei weitem übersteige. Da stand er also wie- der in tiefen Gedanken und wußte nicht, was er machen solte.
Johannes. O ich wüßte wohl, was ich gemacht hätte!
Vater. Und was denn?
Johannes. J, ich hätte mir einen He- bel gemacht, wie wir neulich thaten, da wir den Balken auf dem Hofraum fortwälzen wolten.
Gottlieb. Da bin ich nicht bei gewe- sen; was ist denn das ein Hebel?
Johannes. Das ist so eine dikke und lange Stange; die stekt man mit dem einen Ende unter den Balken, oder den Stein, den
man
das groſſe Felſenſtuͤk, welches zwar in zwei Stuͤkke zerbrochen war, aber doch auch ſo noch mehr, als eines Menſchen Kraft, zu erfodern ſchien, um von der Stelle bewegt zu wer- den.
Er machte einen Verſuch, den Kleinſten dieſer Steinklumpen fortzuwaͤlzen: aber ver- gebens! Er fand, daß dieſe Arbeit ſeine Kraͤfte bei weitem uͤberſteige. Da ſtand er alſo wie- der in tiefen Gedanken und wußte nicht, was er machen ſolte.
Johannes. O ich wuͤßte wohl, was ich gemacht haͤtte!
Vater. Und was denn?
Johannes. J, ich haͤtte mir einen He- bel gemacht, wie wir neulich thaten, da wir den Balken auf dem Hofraum fortwaͤlzen wolten.
Gottlieb. Da bin ich nicht bei gewe- ſen; was iſt denn das ein Hebel?
Johannes. Das iſt ſo eine dikke und lange Stange; die ſtekt man mit dem einen Ende unter den Balken, oder den Stein, den
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das groſſe Felſenſtuͤk, welches zwar in zwei
Stuͤkke zerbrochen war, aber doch auch ſo noch
mehr, als eines Menſchen Kraft, zu erfodern
ſchien, um von der Stelle bewegt zu wer-
den.
Er machte einen Verſuch, den Kleinſten
dieſer Steinklumpen fortzuwaͤlzen: aber ver-
gebens! Er fand, daß dieſe Arbeit ſeine Kraͤfte
bei weitem uͤberſteige. Da ſtand er alſo wie-
der in tiefen Gedanken und wußte nicht, was
er machen ſolte.
Johannes. O ich wuͤßte wohl, was ich
gemacht haͤtte!
Vater. Und was denn?
Johannes. J, ich haͤtte mir einen He-
bel gemacht, wie wir neulich thaten, da wir
den Balken auf dem Hofraum fortwaͤlzen
wolten.
Gottlieb. Da bin ich nicht bei gewe-
ſen; was iſt denn das ein Hebel?
Johannes. Das iſt ſo eine dikke und
lange Stange; die ſtekt man mit dem einen
Ende unter den Balken, oder den Stein, den
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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779/279>, abgerufen am 27.07.2024.
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