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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779.

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sche Getöse dauerte fort; es erhob sich zu glei-
cher Zeit ein heulender Orkan, der Bäume
und Felsen niederriß und das laute brausende
Meer bis auf den tiefsten Abgrund durch-
wühlte. Die ganze Natur schien in Aufruhr
zu sein, und sich ihrem Ende zu nahen.

In wahrer Todesangst sprang Robinson
aus der Höhle auf seinen Hofplaz und die er-
schrekten Lama's thaten ein gleiches. Kaum
waren sie heraus, als die über der Höhle ru-
hende Felsenstükke auf die Lagerstäte herab-
stürzten. Robinson, von Angst beflügelt,
floh durch die Oefnung seines Hofraums, und
die Lama's liefen ihm ängstlich nach.

Sein erster Gedanke war, einen in der
Nähe liegenden Berg auf derjenigen Seite zu
besteigen, wo er oben eine nakte Ebene hatte,
um nicht von einstürzenden Bäumen erschla-
gen zu werden. Er wolte dahin laufen; aber
plözlich sahe er mit Erstaunen und Schrekken,
daß an eben der Stelle des Berges sich ein
weiter Schlund eröfnete, aus welchem Rauch
und Flammen, Asche, Steine und eine glü-

hende

ſche Getoͤſe dauerte fort; es erhob ſich zu glei-
cher Zeit ein heulender Orkan, der Baͤume
und Felſen niederriß und das laute brauſende
Meer bis auf den tiefſten Abgrund durch-
wuͤhlte. Die ganze Natur ſchien in Aufruhr
zu ſein, und ſich ihrem Ende zu nahen.

In wahrer Todesangſt ſprang Robinſon
aus der Hoͤhle auf ſeinen Hofplaz und die er-
ſchrekten Lama's thaten ein gleiches. Kaum
waren ſie heraus, als die uͤber der Hoͤhle ru-
hende Felſenſtuͤkke auf die Lagerſtaͤte herab-
ſtuͤrzten. Robinſon, von Angſt befluͤgelt,
floh durch die Oefnung ſeines Hofraums, und
die Lama's liefen ihm aͤngſtlich nach.

Sein erſter Gedanke war, einen in der
Naͤhe liegenden Berg auf derjenigen Seite zu
beſteigen, wo er oben eine nakte Ebene hatte,
um nicht von einſtuͤrzenden Baͤumen erſchla-
gen zu werden. Er wolte dahin laufen; aber
ploͤzlich ſahe er mit Erſtaunen und Schrekken,
daß an eben der Stelle des Berges ſich ein
weiter Schlund eroͤfnete, aus welchem Rauch
und Flammen, Aſche, Steine und eine gluͤ-

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[224/0264] ſche Getoͤſe dauerte fort; es erhob ſich zu glei- cher Zeit ein heulender Orkan, der Baͤume und Felſen niederriß und das laute brauſende Meer bis auf den tiefſten Abgrund durch- wuͤhlte. Die ganze Natur ſchien in Aufruhr zu ſein, und ſich ihrem Ende zu nahen. In wahrer Todesangſt ſprang Robinſon aus der Hoͤhle auf ſeinen Hofplaz und die er- ſchrekten Lama's thaten ein gleiches. Kaum waren ſie heraus, als die uͤber der Hoͤhle ru- hende Felſenſtuͤkke auf die Lagerſtaͤte herab- ſtuͤrzten. Robinſon, von Angſt befluͤgelt, floh durch die Oefnung ſeines Hofraums, und die Lama's liefen ihm aͤngſtlich nach. Sein erſter Gedanke war, einen in der Naͤhe liegenden Berg auf derjenigen Seite zu beſteigen, wo er oben eine nakte Ebene hatte, um nicht von einſtuͤrzenden Baͤumen erſchla- gen zu werden. Er wolte dahin laufen; aber ploͤzlich ſahe er mit Erſtaunen und Schrekken, daß an eben der Stelle des Berges ſich ein weiter Schlund eroͤfnete, aus welchem Rauch und Flammen, Aſche, Steine und eine gluͤ- hende

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Zitationshilfe: Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779/264>, abgerufen am 22.11.2024.