Calvi, François de: Beutelschneider/ Oder Neue/ warhaffte/ und eigentliche Beschreibung Der Diebs Historien. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1627.Beutelschneider/ oder Vnnd also nach dem sie auff beyden seiten viel Auß dem allem aber/ was wir vmbständiglich Das IV. Capitel. Ferrnere Beschreibung deß Lebens vnnd der ALs Maillard auff ein Zeit bey dem Lo- jegli-
Beutelſchneider/ oder Vnnd alſo nach dem ſie auff beyden ſeiten viel Auß dem allem aber/ was wir vmbſtaͤndiglich Das IV. Capitel. Ferꝛnere Beſchreibung deß Lebens vnnd der ALs Maillard auff ein Zeit bey dem Lo- jegli-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0060" n="50"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Beutelſchneider/ oder</hi> </fw><lb/> <p>Vnnd alſo nach dem ſie auff beyden ſeiten viel<lb/> Wort miteinander gewechſelt hatten/ muſte der<lb/> Goldtſchmidt alle Capellen inn der Franciſcaner<lb/> Kirchen durchlauffen/ gienge auch in das Wirts-<lb/> hauß/ in welches Maillard vnd der vermeinte Prie-<lb/> ſter jn beſcheiden hatte/ aber er kundte weder Hund<lb/> oder Menſch antreffen. Vnd ſehet alſo wuſte Ma-<lb/> illard ſein Perſon zu ſpielen vnd den Kirchenkelch<lb/> argliſtiger weiſſe vnſichtbar zumachen.</p><lb/> <p>Auß dem allem aber/ was wir vmbſtaͤndiglich<lb/> erzehlet vnd angehoͤret/ haben wir dieſe Lection oder<lb/> lehre zu behalten/ daß wir auff den euſſerlichen Au-<lb/> genſchein nit gehen ſollen/ vnd vns wol vorſehen/<lb/> daß wir jederman nicht leichtlich vertrawen. A-<lb/> ber dieſer ſtreich hat Maillard noch ſehr viel began-<lb/> gen/ welche nit ſchlimmer/ ſondern viel beſſer oder<lb/> ſoll ich ſagen/ erger ſein geweſen. Ehe wir dieſe Hi-<lb/> ſtorien beſchlieſſen/ ſo laſt vns derſelbigen noch etli-<lb/> che anhoͤren.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">IV.</hi> Capitel.</hi> </head><lb/> <argument> <p>Ferꝛnere Beſchreibung deß Lebens vnnd der<lb/><hi rendition="#et">begangenen Bubenſtuͤcken deß Maillard.</hi></p> </argument><lb/> <p><hi rendition="#in">A</hi>Ls Maillard auff ein Zeit bey dem Lo-<lb/> vore oder Koͤnigliche Pallaſt zu Paris ſtun-<lb/> de die voruͤber gehende auß zu kundſchafften/<lb/> erſahe er einen vom Adel/ welcher vnverſehener<lb/> weiſe mit dem Wiſchtuch auß dem Hoſenſack ſei-<lb/> nen Beutel zoge vnd fallen lieſſe: Vnnd kundte ein<lb/> <fw place="bottom" type="catch">jegli-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [50/0060]
Beutelſchneider/ oder
Vnnd alſo nach dem ſie auff beyden ſeiten viel
Wort miteinander gewechſelt hatten/ muſte der
Goldtſchmidt alle Capellen inn der Franciſcaner
Kirchen durchlauffen/ gienge auch in das Wirts-
hauß/ in welches Maillard vnd der vermeinte Prie-
ſter jn beſcheiden hatte/ aber er kundte weder Hund
oder Menſch antreffen. Vnd ſehet alſo wuſte Ma-
illard ſein Perſon zu ſpielen vnd den Kirchenkelch
argliſtiger weiſſe vnſichtbar zumachen.
Auß dem allem aber/ was wir vmbſtaͤndiglich
erzehlet vnd angehoͤret/ haben wir dieſe Lection oder
lehre zu behalten/ daß wir auff den euſſerlichen Au-
genſchein nit gehen ſollen/ vnd vns wol vorſehen/
daß wir jederman nicht leichtlich vertrawen. A-
ber dieſer ſtreich hat Maillard noch ſehr viel began-
gen/ welche nit ſchlimmer/ ſondern viel beſſer oder
ſoll ich ſagen/ erger ſein geweſen. Ehe wir dieſe Hi-
ſtorien beſchlieſſen/ ſo laſt vns derſelbigen noch etli-
che anhoͤren.
Das IV. Capitel.
Ferꝛnere Beſchreibung deß Lebens vnnd der
begangenen Bubenſtuͤcken deß Maillard.
ALs Maillard auff ein Zeit bey dem Lo-
vore oder Koͤnigliche Pallaſt zu Paris ſtun-
de die voruͤber gehende auß zu kundſchafften/
erſahe er einen vom Adel/ welcher vnverſehener
weiſe mit dem Wiſchtuch auß dem Hoſenſack ſei-
nen Beutel zoge vnd fallen lieſſe: Vnnd kundte ein
jegli-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |