Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652].Mit Liebes Sachen angesüßete Schreiben. die Mängel und Verfehlen anderer zu än-dern und zu verbessern) mit zur Welt bracht zu Werk richten kan. Sie lese aber solches nicht/ (gestaltsam ich sie darüm flehentlich als die Feder in Händen haltend/ bitte) wo- fern Sie anders in der allerschönsten Hand- lung/ in welcher Sie die Vernunft sehen kan/ sich üben wil: Darüm/ weil dero Tu- gend/ vermittels der Christlichen Liebe/ mier solchen Verweis zu leisten schuldig: Jch verhoffe/ und zwar nicht allein daß von der- selben/ sondern auch das Erkentnüs/ wel- ches Jch weis/ Sie wegen der/ Jhr/ in der Gestalt ihres leibeigenen Knechts gelobten Diensten und Zuneigungen/ gegen mier trä- get/ und forthin verspühren lassen wird. Hier- mit Gott mit Uns! N. N. 79. Ein ander/ von Liebes Sachen an- gesüßetes Schreiben. WEnn Sie mich/ meine Schö- Bley-
Mit Liebes Sachen angeſuͤßete Schreiben. die Maͤngel und Verféhlen anderer zu aͤn-dern uñ zu verbeſſern) mit zur Welt bracht zu Werk richten kan. Sie léſe aber ſolches nicht/ (geſtaltſam ich ſie daruͤm flehentlich als die Féder in Haͤnden haltend/ bitte) wo- fern Sie anders in der allerſchoͤnſten Hand- lung/ in welcher Sie die Vernunft ſéhen kan/ ſich uͤben wil: Daruͤm/ weil déro Tu- gend/ vermittels der Chriſtlichen Liebe/ mier ſolchen Verweis zu leiſten ſchuldig: Jch verhoffe/ und zwar nicht allein daß von der- ſelben/ ſondern auch das Erkentnuͤs/ wel- ches Jch weis/ Sie wegen der/ Jhr/ in der Geſtalt ihres leibeigenen Knechts gelobten Dienſten und Zuneigungen/ gegen mier traͤ- get/ und forthin verſpuͤhrẽ laſſen wird. Hier- mit Gott mit Uns! N. N. 79. Ein ander/ von Liebes Sachen an- geſuͤßetes Schreiben. WEnn Sie mich/ meine Schoͤ- Bley-
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Mit Liebes Sachen angeſuͤßete Schreiben.
die Maͤngel und Verféhlen anderer zu aͤn-
dern uñ zu verbeſſern) mit zur Welt bracht
zu Werk richten kan. Sie léſe aber ſolches
nicht/ (geſtaltſam ich ſie daruͤm flehentlich
als die Féder in Haͤnden haltend/ bitte) wo-
fern Sie anders in der allerſchoͤnſten Hand-
lung/ in welcher Sie die Vernunft ſéhen
kan/ ſich uͤben wil: Daruͤm/ weil déro Tu-
gend/ vermittels der Chriſtlichen Liebe/ mier
ſolchen Verweis zu leiſten ſchuldig: Jch
verhoffe/ und zwar nicht allein daß von der-
ſelben/ ſondern auch das Erkentnuͤs/ wel-
ches Jch weis/ Sie wegen der/ Jhr/ in der
Geſtalt ihres leibeigenen Knechts gelobten
Dienſten und Zuneigungen/ gegen mier traͤ-
get/ und forthin verſpuͤhrẽ laſſen wird. Hier-
mit Gott mit Uns!
N. N.
79.
Ein ander/ von Liebes Sachen an-
geſuͤßetes Schreiben.
WEnn Sie mich/ meine Schoͤ-
ne/ befehlichet/ Sie oftmals in ſchrif-
ten zu erſuchen/ allermaßen ihr das Gegén-
teil anzudeuten beliebet/ wirde Jch Sie alle
Stunden mit meinem Schreiben behélli-
gen und heimſuchen: aber Sie zu bitten/ ge-
gén mier entwedér etwas gelinder/ oder a-
ber noch grauſamer/ ſo es anders mehrers
ſeyn kan/ zu verfahren/ damit Jch unter der
Bley-
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