Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652].Jm Perfertischen Buchladen zufinden. DJe übergroße Freude/ welche tes
Jm Perfertiſchen Buchladen zufinden. DJe uͤbergroße Freude/ welche tes
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Jm Perfertiſchen Buchladen zufinden.
DJe uͤbergroße Freude/ welche
ſein beliebtes Schreiben/ meinem faſt
halberſtorbenen Gemuͤhte erwekket/ kan we-
der meine ſchwache Fauſt/ noch meines Her-
tzens getreue Dolmétſcherin/ die Féder/ vol-
koͤmlich dartuhn. Was ſol Jch ſagen? es
koͤmt mier ſo ploͤtzlich/ ſo unverhoft/ daß Jch
ungezwungen bekénnén mus/ mein Freund
ſey mier und meinem/ mit bitteren Traͤhnen-
wéllen uͤberſchwémtem Hertzen/ eine rechte
Freuden Sonne/ Der mich/ ſchier abgelébte/
durch die Strahlen ſeiner annehmlichen
Bohtſchaft/ belébet macht. O welch eine
liebliche Bohtſchaft! O welch eine annehm-
liche Poſt! Kan wohl einer verliebten
Jungfrau etwas empfindlichers ſeyn/ als
dieſes/ wenn Sie ihres Galanes/ den Sie
uͤber alle rittermaͤßige Perſchonen erhébet
und liebet/ kurtzkuͤnftiger Anwéſenheit ver-
ſtaͤndiget wird? warlich nichts/ als die An-
wéſenheit ſelbſt. Je beſſer ſich Stratonitze
dem jungen Antiochus naͤhert/ ie héftiger
faͤnget der Liebespuls anzuſchlagẽ/ daß auch
der Hócherfahrne Eraſiſtratus die Urſachen/
ſeiner ſchwéhren Krankheit/ der verborgenen
Liebesheftigkeit/ wohl erachten kan: alſo/ ie
naͤher mier mein Freund/ ie heftiger Verlan-
gen habe Jch/ die Liebesvergnuͤgung zu ge-
nuͤßen: und wie ein Artzt mit ſeiner heilſamen
Artzney/ dem Kranken/ oder des Wundartz-
tes
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