Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652].Des Frauenzimmers Antwort Brieflein/ auf indehm Jch mier von so herrlichen grossenDiensten/ eine vergebliche Einbildung er- bauen sol: Jch bin aber nicht so einfältig/ als ungestalt; und vergreife mich nicht an denen Sternen/ die Jch nicht erreichen/ und nur beschauen kan. Darüm habe Jch zu bit- ten/ daß Er mein genädiger Herr verbleiben wolle; so wird sich dessen zuerfreuen haben Seine Dienerin. 26. it. auf das 17 de. Sie übergiebet Jhme zugleich die Regierung ihres gantzen Hauses. An den Kavalier N. mei- nen Freund. ES mag wohl seyn/ mein Kava- ein
Des Frauenzim̃ers Antwort Brieflein/ auf indehm Jch mier von ſo herrlichen groſſenDienſten/ eine vergebliche Einbildung er- bauen ſol: Jch bin aber nicht ſo einfaͤltig/ als ungeſtalt; und vergreife mich nicht an denen Sternen/ die Jch nicht erreichen/ und nur beſchauen kan. Daruͤm habe Jch zu bit- ten/ daß Er mein genaͤdiger Herr verbleiben wolle; ſo wird ſich deſſen zuerfreuen haben Seine Dienerin. 26. it. auf das 17 de. Sie uͤbergiebet Jhme zugleich die Regierung ihres gantzen Hauſes. An den Kavalier N. mei- nen Freund. ES mag wohl ſeyn/ mein Kava- ein
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0186" n="20"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Des Frauenzim̃ers Antwort Brieflein/ auf</hi></fw><lb/> indehm Jch mier von ſo herrlichen groſſen<lb/> Dienſten/ eine vergebliche Einbildung er-<lb/> bauen ſol: Jch bin aber nicht ſo einfaͤltig/<lb/> als ungeſtalt; und vergreife mich nicht an<lb/> denen Sternen/ die Jch nicht erreichen/ und<lb/> nur beſchauen kan. Daruͤm habe Jch zu bit-<lb/> ten/ daß Er mein genaͤdiger Herr verbleiben<lb/> wolle; ſo wird ſich deſſen zuerfreuen haben</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#et">Seine<lb/> Dienerin.</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">26. <hi rendition="#aq">it.</hi> auf das 17 de.<lb/> Sie uͤbergiebet Jhme zugleich die<lb/> Regierung ihres gantzen Hauſes.<lb/> An den Kavalier N. mei-<lb/> nen Freund.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">E</hi>S mag wohl ſeyn/ mein Kava-</hi><lb/> lier/ daß Er aufs wenigſte keinen Haſſ<lb/> auf mich traͤget/ denn Jch mich nicht zube-<lb/> ſinnen weis/ wo Jch Jhme Leides ange-<lb/> tahn haben ſolte. So iſt dis ſchlechter Be-<lb/> dankung wuͤrdig/ wormit Jch/ aus Schul-<lb/> digkeit/ Freunden verpflichtet bin; ſol alſo<lb/> wohl billich einem Nachbar darmit bedie-<lb/> net ſeyn. Das uͤbrige/ wil Jch gantz und gar<lb/> nicht/ worzu Er ſich erbeut; und Er ſol hin-<lb/> fuͤhro weder Gaſt/ noch Knecht ſeyn: Er<lb/> ſol aber die Regierung meines gantzen<lb/> Hauſes/ auf ſich n<hi rendition="#aq">é</hi>hmemdeñ mit dieſem wil<lb/> Jch Jhme mehr zutuhn g<hi rendition="#aq">é</hi>ben/ als wann Er<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ein</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [20/0186]
Des Frauenzim̃ers Antwort Brieflein/ auf
indehm Jch mier von ſo herrlichen groſſen
Dienſten/ eine vergebliche Einbildung er-
bauen ſol: Jch bin aber nicht ſo einfaͤltig/
als ungeſtalt; und vergreife mich nicht an
denen Sternen/ die Jch nicht erreichen/ und
nur beſchauen kan. Daruͤm habe Jch zu bit-
ten/ daß Er mein genaͤdiger Herr verbleiben
wolle; ſo wird ſich deſſen zuerfreuen haben
Seine
Dienerin.
26. it. auf das 17 de.
Sie uͤbergiebet Jhme zugleich die
Regierung ihres gantzen Hauſes.
An den Kavalier N. mei-
nen Freund.
ES mag wohl ſeyn/ mein Kava-
lier/ daß Er aufs wenigſte keinen Haſſ
auf mich traͤget/ denn Jch mich nicht zube-
ſinnen weis/ wo Jch Jhme Leides ange-
tahn haben ſolte. So iſt dis ſchlechter Be-
dankung wuͤrdig/ wormit Jch/ aus Schul-
digkeit/ Freunden verpflichtet bin; ſol alſo
wohl billich einem Nachbar darmit bedie-
net ſeyn. Das uͤbrige/ wil Jch gantz und gar
nicht/ worzu Er ſich erbeut; und Er ſol hin-
fuͤhro weder Gaſt/ noch Knecht ſeyn: Er
ſol aber die Regierung meines gantzen
Hauſes/ auf ſich néhmemdeñ mit dieſem wil
Jch Jhme mehr zutuhn gében/ als wann Er
ein
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |