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Busoni, Ferruccio: Entwurf einer neuen Ästhetik der Tonkunst. 2. Aufl. Leipzig, [1916].

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Verlust würde stärker empfunden als der relative Gewinn
eines "Achtzehndritteltonsystems".

Es ist aber kein Grund ersichtlich, seinetwegen mit den
Halbtönen aufzuräumen. Behalten wir zu jedem Ganzton
einen Halbton, so erhalten wir eine zweite Reihe von Ganz-
tönen, die um einen halben Ton höher steht als die erste.
Teilen wir diese zweite Reihe von Ganztönen in Drittel-
teile ein, dann ergibt sich zu jedem Drittelton der unteren
Reihe ein entsprechender Halbton in der oberen.

Somit ist eigentlich ein Sechsteltonsystem entstanden, und
daß auch Sechsteltöne einstmals reden werden, darauf können
wir vertrauen. Das Tonsystem, das ich eben entwerfe, soll
aber vorerst das Gehör mit Dritteltönen füllen, ohne auf
die Halbtöne zu verzichten.

[Abbildung]

Um es zusammenzufassen: Wir stellen entweder zwei
Reihen Dritteltöne, voneinander um einen halben Ton ent-
fernt, auf; oder: dreimal die übliche Zwölftonreihe im
Abstande von je einem Drittelton.

Nennen wir, um sie irgendwie zu unterscheiden, den ersten
Ton C und die beiden nächsten Dritteltöne Cis und Des;
den ersten Halbton (klein-)c und seine folgenden Dritteile

Verlust würde stärker empfunden als der relative Gewinn
eines „Achtzehndritteltonsystems“.

Es ist aber kein Grund ersichtlich, seinetwegen mit den
Halbtönen aufzuräumen. Behalten wir zu jedem Ganzton
einen Halbton, so erhalten wir eine zweite Reihe von Ganz-
tönen, die um einen halben Ton höher steht als die erste.
Teilen wir diese zweite Reihe von Ganztönen in Drittel-
teile ein, dann ergibt sich zu jedem Drittelton der unteren
Reihe ein entsprechender Halbton in der oberen.

Somit ist eigentlich ein Sechsteltonsystem entstanden, und
daß auch Sechsteltöne einstmals reden werden, darauf können
wir vertrauen. Das Tonsystem, das ich eben entwerfe, soll
aber vorerst das Gehör mit Dritteltönen füllen, ohne auf
die Halbtöne zu verzichten.

[Abbildung]

Um es zusammenzufassen: Wir stellen entweder zwei
Reihen Dritteltöne, voneinander um einen halben Ton ent-
fernt, auf; oder: dreimal die übliche Zwölftonreihe im
Abstande von je einem Drittelton.

Nennen wir, um sie irgendwie zu unterscheiden, den ersten
Ton C und die beiden nächsten Dritteltöne Cis und Des;
den ersten Halbton (klein-)c und seine folgenden Dritteile

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[43/0043] Verlust würde stärker empfunden als der relative Gewinn eines „Achtzehndritteltonsystems“. Es ist aber kein Grund ersichtlich, seinetwegen mit den Halbtönen aufzuräumen. Behalten wir zu jedem Ganzton einen Halbton, so erhalten wir eine zweite Reihe von Ganz- tönen, die um einen halben Ton höher steht als die erste. Teilen wir diese zweite Reihe von Ganztönen in Drittel- teile ein, dann ergibt sich zu jedem Drittelton der unteren Reihe ein entsprechender Halbton in der oberen. Somit ist eigentlich ein Sechsteltonsystem entstanden, und daß auch Sechsteltöne einstmals reden werden, darauf können wir vertrauen. Das Tonsystem, das ich eben entwerfe, soll aber vorerst das Gehör mit Dritteltönen füllen, ohne auf die Halbtöne zu verzichten. [Abbildung] Um es zusammenzufassen: Wir stellen entweder zwei Reihen Dritteltöne, voneinander um einen halben Ton ent- fernt, auf; oder: dreimal die übliche Zwölftonreihe im Abstande von je einem Drittelton. Nennen wir, um sie irgendwie zu unterscheiden, den ersten Ton C und die beiden nächsten Dritteltöne Cis und Des; den ersten Halbton (klein-)c und seine folgenden Dritteile

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Ferruccio Busoni – Briefe und Schriften, herausgegeben von Christian Schaper und Ullrich Scheideler, Humboldt-Universität zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-05-15T13:49:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Christian Schaper, Maximilian Furthmüller, Theresa Menard, Vanda Hehr, Clemens Gubsch, Claudio Fuchs, Jupp Wegner, David Mews, Ullrich Scheideler: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-05-27T13:49:52Z)
Benjamin Fiechter: Konvertierung ins DTA-Basisformat (2019-05-27T13:49:52Z)

Weitere Informationen:

Textgrundlage von 1906 von Busoni hauptsächlich 1914 überarbeitet. Gedruckt 1916 in Altenburg; erschienen im Insel-Verlag zu Leipzig als Nr. 202 der Insel-Bücherei.

Die Transkription erfolgte nach den unter https://www.busoni-nachlass.org/de/Projekt/E1000003.html, http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat/ formulierten Richtlinien.

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Zitationshilfe: Busoni, Ferruccio: Entwurf einer neuen Ästhetik der Tonkunst. 2. Aufl. Leipzig, [1916], S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/busoni_entwurf_1916/43>, abgerufen am 07.10.2024.