Burk, Johann Albrecht: Gebet- und Lieder-Buch zum Privat-Gebrauch für Kinder und für junge Christen reiferen Alters. Tübingen, 1775.Vorrede. Absicht zu erreichen, als diese: Einmal, daß ichgewissenhafte Eltern und Lehrer beruhige, welche dergleichen Sorgfalt in der Auswahl der Gebete und Verse für Kinder für unerlaubt und schädlich anzusehen scheinen: und zweitens, daß ich ihnen die Meynung benehme, als wenn erst ich eine so un- erlaubte Neuerung aufbringen wollte, von welcher ein Schaden für das thätige Christentum zu befürch- ten seye. Die erste dieser Absichten hoffe ich durch das, was ich in der Zuschrift und hier geschrieben habe, zum Theil schon erreicht zu haben: -- die zweite Absicht hoffe ich dadurch zu erreichen, wenn ich mit meines verehrungswürdigsten Grosvaters, des seel. D. Bengels eigenen Worten zeige (was ich aus vieler anderer rechtschaffenen Männer Schrif- ten (*) zeigen könnte) daß ich Sätze aufstelle und behaupte, wobey ich mich weder zu schämen noch zu fürchten habe. Ich gebrauche hiezu des seel. D. Bengels Welt- "Paulus fragt, wie ein Lay nur das Amen Alter (*) Z. Ex. Seilers Religion der Unmündigen. Erinn.
S. XVIII. 4. XXI ff. Watts kleine katechet. Schrif- ten. Abhandl. von der katechet. Lehrart, VII Ab- schnitt, Kinder Dinge zu lehren, die sie nicht ver- stehen, ist ihnen höchst nachtheilig. Seite 38 ff. An- hang, Seite 5 ff. 17 ff. Vorrede. Abſicht zu erreichen, als dieſe: Einmal, daß ichgewiſſenhafte Eltern und Lehrer beruhige, welche dergleichen Sorgfalt in der Auswahl der Gebete und Verſe fuͤr Kinder fuͤr unerlaubt und ſchaͤdlich anzuſehen ſcheinen: und zweitens, daß ich ihnen die Meynung benehme, als wenn erſt ich eine ſo un- erlaubte Neuerung aufbringen wollte, von welcher ein Schaden fuͤr das thaͤtige Chriſtentum zu befuͤrch- ten ſeye. Die erſte dieſer Abſichten hoffe ich durch das, was ich in der Zuſchrift und hier geſchrieben habe, zum Theil ſchon erreicht zu haben: — die zweite Abſicht hoffe ich dadurch zu erreichen, wenn ich mit meines verehrungswuͤrdigſten Grosvaters, des ſeel. D. Bengels eigenen Worten zeige (was ich aus vieler anderer rechtſchaffenen Maͤnner Schrif- ten (*) zeigen koͤnnte) daß ich Saͤtze aufſtelle und behaupte, wobey ich mich weder zu ſchaͤmen noch zu fuͤrchten habe. Ich gebrauche hiezu des ſeel. D. Bengels Welt- „Paulus fragt, wie ein Lay nur das Amen Alter (*) Z. Ex. Seilers Religion der Unmuͤndigen. Erinn.
S. XVIII. 4. XXI ff. Watts kleine katechet. Schrif- ten. Abhandl. von der katechet. Lehrart, VII Ab- ſchnitt, Kinder Dinge zu lehren, die ſie nicht ver- ſtehen, iſt ihnen hoͤchſt nachtheilig. Seite 38 ff. An- hang, Seite 5 ff. 17 ff. <TEI> <text> <front> <div n="1"> <p><pb facs="#f0052" n="XLVIII"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Vorrede.</hi></hi></fw><lb/> Abſicht zu erreichen, als dieſe: <hi rendition="#fr">Einmal,</hi> daß ich<lb/> gewiſſenhafte Eltern und Lehrer beruhige, welche<lb/> dergleichen Sorgfalt in der Auswahl der <hi rendition="#fr">Gebete<lb/> und Verſe fuͤr Kinder</hi> fuͤr unerlaubt und ſchaͤdlich<lb/> anzuſehen ſcheinen: und <hi rendition="#fr">zweitens,</hi> daß ich ihnen<lb/> die Meynung benehme, als wenn erſt ich eine ſo un-<lb/> erlaubte Neuerung aufbringen wollte, von welcher<lb/> ein Schaden fuͤr das thaͤtige Chriſtentum zu befuͤrch-<lb/> ten ſeye. <hi rendition="#fr">Die erſte</hi> dieſer Abſichten hoffe ich durch<lb/> das, was ich in der <hi rendition="#fr">Zuſchrift</hi> und hier geſchrieben<lb/> habe, zum Theil ſchon erreicht zu haben: — <hi rendition="#fr">die<lb/> zweite</hi> Abſicht hoffe ich dadurch zu erreichen, wenn<lb/> ich mit meines verehrungswuͤrdigſten Grosvaters,<lb/> des ſeel. <hi rendition="#aq">D.</hi> <hi rendition="#fr">Bengels</hi> eigenen Worten zeige (was ich<lb/> aus vieler anderer rechtſchaffenen Maͤnner Schrif-<lb/> ten <note place="foot" n="(*)">Z. Ex. <hi rendition="#fr">Seilers</hi> Religion der Unmuͤndigen. <hi rendition="#fr">Erinn.</hi><lb/> S. <hi rendition="#aq">XVIII. 4. XXI</hi> ff. <hi rendition="#fr">Watts</hi> kleine katechet. Schrif-<lb/> ten. <hi rendition="#fr">Abhandl. von der katechet. Lehrart,</hi> <hi rendition="#aq">VII</hi> Ab-<lb/> ſchnitt, Kinder Dinge zu lehren, die ſie nicht ver-<lb/> ſtehen, iſt ihnen hoͤchſt nachtheilig. Seite 38 ff. <hi rendition="#fr">An-<lb/> hang,</hi> Seite 5 ff. 17 ff.</note> zeigen koͤnnte) daß ich Saͤtze aufſtelle und<lb/> behaupte, wobey ich mich weder zu ſchaͤmen noch zu<lb/> fuͤrchten habe.</p><lb/> <p>Ich gebrauche hiezu des ſeel. <hi rendition="#aq">D.</hi> <hi rendition="#fr">Bengels Welt-<lb/> Alter,</hi> in welchem Buch (Cap. 4. Seite 280 ff.)<lb/> eine <hi rendition="#fr">Betrachtung</hi> vorkommt, <hi rendition="#fr">von der heiligen<lb/> Schrift, wie ſie unſere Richtſchnur auch in Re-<lb/> dens-Arten</hi> iſt. Das Buch iſt zu wenig bekannt,<lb/> als daß ich nur die Stellen darinn nachweiſen doͤrf-<lb/> te, welche hieher gehoͤren. Ich will alſo nach An-<lb/> laß dieſer <hi rendition="#fr">Betrachtung,</hi> nur als wie zur Probe, eine<lb/> kleine <hi rendition="#fr">Nachleſe</hi> anſtellen und die eigene <hi rendition="#fr">Bengeli-<lb/> ſche</hi> Worte allemal vorangehen laſſen:</p><lb/> <p>„<hi rendition="#fr">Paulus</hi> fragt, wie ein Lay nur das Amen<lb/> auch zu der Dankſagung eines Andern ſagen ſoll,<lb/> wenn er keine Wiſſenſchaft von dem <hi rendition="#fr">eigentlichen<lb/> Innhalt</hi> deſſelben habe. 1 Cor. 14, 16.„ (<hi rendition="#fr">Welt-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">Alter</hi></fw><lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [XLVIII/0052]
Vorrede.
Abſicht zu erreichen, als dieſe: Einmal, daß ich
gewiſſenhafte Eltern und Lehrer beruhige, welche
dergleichen Sorgfalt in der Auswahl der Gebete
und Verſe fuͤr Kinder fuͤr unerlaubt und ſchaͤdlich
anzuſehen ſcheinen: und zweitens, daß ich ihnen
die Meynung benehme, als wenn erſt ich eine ſo un-
erlaubte Neuerung aufbringen wollte, von welcher
ein Schaden fuͤr das thaͤtige Chriſtentum zu befuͤrch-
ten ſeye. Die erſte dieſer Abſichten hoffe ich durch
das, was ich in der Zuſchrift und hier geſchrieben
habe, zum Theil ſchon erreicht zu haben: — die
zweite Abſicht hoffe ich dadurch zu erreichen, wenn
ich mit meines verehrungswuͤrdigſten Grosvaters,
des ſeel. D. Bengels eigenen Worten zeige (was ich
aus vieler anderer rechtſchaffenen Maͤnner Schrif-
ten (*) zeigen koͤnnte) daß ich Saͤtze aufſtelle und
behaupte, wobey ich mich weder zu ſchaͤmen noch zu
fuͤrchten habe.
Ich gebrauche hiezu des ſeel. D. Bengels Welt-
Alter, in welchem Buch (Cap. 4. Seite 280 ff.)
eine Betrachtung vorkommt, von der heiligen
Schrift, wie ſie unſere Richtſchnur auch in Re-
dens-Arten iſt. Das Buch iſt zu wenig bekannt,
als daß ich nur die Stellen darinn nachweiſen doͤrf-
te, welche hieher gehoͤren. Ich will alſo nach An-
laß dieſer Betrachtung, nur als wie zur Probe, eine
kleine Nachleſe anſtellen und die eigene Bengeli-
ſche Worte allemal vorangehen laſſen:
„Paulus fragt, wie ein Lay nur das Amen
auch zu der Dankſagung eines Andern ſagen ſoll,
wenn er keine Wiſſenſchaft von dem eigentlichen
Innhalt deſſelben habe. 1 Cor. 14, 16.„ (Welt-
Alter
(*) Z. Ex. Seilers Religion der Unmuͤndigen. Erinn.
S. XVIII. 4. XXI ff. Watts kleine katechet. Schrif-
ten. Abhandl. von der katechet. Lehrart, VII Ab-
ſchnitt, Kinder Dinge zu lehren, die ſie nicht ver-
ſtehen, iſt ihnen hoͤchſt nachtheilig. Seite 38 ff. An-
hang, Seite 5 ff. 17 ff.
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Zitationshilfe: | Burk, Johann Albrecht: Gebet- und Lieder-Buch zum Privat-Gebrauch für Kinder und für junge Christen reiferen Alters. Tübingen, 1775, S. XLVIII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/burk_gebet_1775/52>, abgerufen am 22.07.2024. |