Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Burk, Johann Albrecht: Gebet- und Lieder-Buch zum Privat-Gebrauch für Kinder und für junge Christen reiferen Alters. Tübingen, 1775.

Bild:
<< vorherige Seite

IV. Vor und nach dem
nem Blut getränket. So laß denn auch mir
Deine Fürbitte zu gut kommen, daß ich von dem
Vater in seinem Namen erhalten werde, den
Du auch mir kund gethan hast. Dein Jün-
ger und Apostel Johannes schreibt an die
Jünglinge, sie haben den Bösewicht
überwunden.
Gib mir auch solche Kraft;
ich bin auch jung; stärke mir den Glauben,
(denn der Glaube ist der Sieg, der die
Welt überwunden hat)
daß ich nicht lieb
habe die Welt noch was in der Welt ist, Flei-
sches-Lust, Augen-Lust und hoffärtiges We-
sen. Es werden mich wol die Lüste der
Jugend
reitzen; gib mir Gnade, daß ich sie
fliehe, und hingegen nachjage der Gerechtig-
keit, dem Glauben, der Liebe, dem Frie-
den etc. Es wird mich wol der Teufel wol-
len zu allerley Sünden verführen; gib aber
Du mir Kraft ihm zu widerstehen, daß er vor
mir fliehen müsse. Es wird mich wol die
Welt
und ihre gottesvergessene Gesellschaft
über dem Fleiß in der Gottseeligkeit bald schrö-
cken bald ablocken wollen; aber gib Du mir
ein vestes Herz, daß ich mich weder durch Eh-
re noch Schande, weder durch Reichthum noch
Mangel, weder durch Wollust noch Leiden,
weder durch Liebe und Haß von Dir, HErr
JEsu!
abbringen lasse, sondern an Dir blei-
be dem treuen Heiland, der uns bracht hat zum
rechten Vaterland. HErr! erbarme Dich
über mich!

Das

IV. Vor und nach dem
nem Blut getraͤnket. So laß denn auch mir
Deine Fuͤrbitte zu gut kommen, daß ich von dem
Vater in ſeinem Namen erhalten werde, den
Du auch mir kund gethan haſt. Dein Juͤn-
ger und Apoſtel Johannes ſchreibt an die
Juͤnglinge, ſie haben den Boͤſewicht
uͤberwunden.
Gib mir auch ſolche Kraft;
ich bin auch jung; ſtaͤrke mir den Glauben,
(denn der Glaube iſt der Sieg, der die
Welt uͤberwunden hat)
daß ich nicht lieb
habe die Welt noch was in der Welt iſt, Flei-
ſches-Luſt, Augen-Luſt und hoffaͤrtiges We-
ſen. Es werden mich wol die Luͤſte der
Jugend
reitzen; gib mir Gnade, daß ich ſie
fliehe, und hingegen nachjage der Gerechtig-
keit, dem Glauben, der Liebe, dem Frie-
den ꝛc. Es wird mich wol der Teufel wol-
len zu allerley Suͤnden verfuͤhren; gib aber
Du mir Kraft ihm zu widerſtehen, daß er vor
mir fliehen muͤſſe. Es wird mich wol die
Welt
und ihre gottesvergeſſene Geſellſchaft
uͤber dem Fleiß in der Gottſeeligkeit bald ſchroͤ-
cken bald ablocken wollen; aber gib Du mir
ein veſtes Herz, daß ich mich weder durch Eh-
re noch Schande, weder durch Reichthum noch
Mangel, weder durch Wolluſt noch Leiden,
weder durch Liebe und Haß von Dir, HErr
JEſu!
abbringen laſſe, ſondern an Dir blei-
be dem treuen Heiland, der uns bracht hat zum
rechten Vaterland. HErr! erbarme Dich
uͤber mich!

Das
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0318" n="252"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">IV.</hi><hi rendition="#fr">Vor und nach dem</hi></fw><lb/>
nem Blut getra&#x0364;nket. So laß denn auch mir<lb/>
Deine Fu&#x0364;rbitte zu gut kommen, daß ich von dem<lb/>
Vater in &#x017F;einem Namen erhalten werde, den<lb/>
Du auch mir kund gethan ha&#x017F;t. Dein Ju&#x0364;n-<lb/>
ger und Apo&#x017F;tel <hi rendition="#fr">Johannes</hi> &#x017F;chreibt an die<lb/>
Ju&#x0364;nglinge, <hi rendition="#fr">&#x017F;ie haben den Bo&#x0364;&#x017F;ewicht<lb/>
u&#x0364;berwunden.</hi> Gib mir auch &#x017F;olche Kraft;<lb/>
ich bin auch jung; &#x017F;ta&#x0364;rke mir den Glauben,<lb/><hi rendition="#fr">(denn der Glaube i&#x017F;t der Sieg, der die<lb/>
Welt u&#x0364;berwunden hat)</hi> daß ich nicht lieb<lb/>
habe die Welt noch was in der Welt i&#x017F;t, Flei-<lb/>
&#x017F;ches-Lu&#x017F;t, Augen-Lu&#x017F;t und hoffa&#x0364;rtiges We-<lb/>
&#x017F;en. Es werden mich wol die <hi rendition="#fr">Lu&#x0364;&#x017F;te der<lb/>
Jugend</hi> reitzen; gib mir Gnade, daß ich &#x017F;ie<lb/>
fliehe, und hingegen nachjage der Gerechtig-<lb/>
keit, dem Glauben, der Liebe, dem Frie-<lb/>
den &#xA75B;c. Es wird mich wol <hi rendition="#fr">der Teufel</hi> wol-<lb/>
len zu allerley Su&#x0364;nden verfu&#x0364;hren; gib aber<lb/>
Du mir Kraft ihm zu wider&#x017F;tehen, daß er vor<lb/>
mir fliehen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e. Es wird mich wol <hi rendition="#fr">die<lb/>
Welt</hi> und ihre gottesverge&#x017F;&#x017F;ene Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft<lb/>
u&#x0364;ber dem Fleiß in der Gott&#x017F;eeligkeit bald &#x017F;chro&#x0364;-<lb/>
cken bald ablocken wollen; aber gib Du mir<lb/>
ein ve&#x017F;tes Herz, daß ich mich weder durch Eh-<lb/>
re noch Schande, weder durch Reichthum noch<lb/>
Mangel, weder durch Wollu&#x017F;t noch Leiden,<lb/>
weder durch Liebe und Haß von Dir, <hi rendition="#fr">HErr<lb/>
JE&#x017F;u!</hi> abbringen la&#x017F;&#x017F;e, &#x017F;ondern an Dir blei-<lb/>
be dem treuen Heiland, der uns bracht hat zum<lb/>
rechten Vaterland. <hi rendition="#fr">HErr! erbarme Dich<lb/>
u&#x0364;ber mich!</hi></p>
            </div><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Das</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[252/0318] IV. Vor und nach dem nem Blut getraͤnket. So laß denn auch mir Deine Fuͤrbitte zu gut kommen, daß ich von dem Vater in ſeinem Namen erhalten werde, den Du auch mir kund gethan haſt. Dein Juͤn- ger und Apoſtel Johannes ſchreibt an die Juͤnglinge, ſie haben den Boͤſewicht uͤberwunden. Gib mir auch ſolche Kraft; ich bin auch jung; ſtaͤrke mir den Glauben, (denn der Glaube iſt der Sieg, der die Welt uͤberwunden hat) daß ich nicht lieb habe die Welt noch was in der Welt iſt, Flei- ſches-Luſt, Augen-Luſt und hoffaͤrtiges We- ſen. Es werden mich wol die Luͤſte der Jugend reitzen; gib mir Gnade, daß ich ſie fliehe, und hingegen nachjage der Gerechtig- keit, dem Glauben, der Liebe, dem Frie- den ꝛc. Es wird mich wol der Teufel wol- len zu allerley Suͤnden verfuͤhren; gib aber Du mir Kraft ihm zu widerſtehen, daß er vor mir fliehen muͤſſe. Es wird mich wol die Welt und ihre gottesvergeſſene Geſellſchaft uͤber dem Fleiß in der Gottſeeligkeit bald ſchroͤ- cken bald ablocken wollen; aber gib Du mir ein veſtes Herz, daß ich mich weder durch Eh- re noch Schande, weder durch Reichthum noch Mangel, weder durch Wolluſt noch Leiden, weder durch Liebe und Haß von Dir, HErr JEſu! abbringen laſſe, ſondern an Dir blei- be dem treuen Heiland, der uns bracht hat zum rechten Vaterland. HErr! erbarme Dich uͤber mich! Das

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2023-05-24T12:24:22Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/burk_gebet_1775
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/burk_gebet_1775/318
Zitationshilfe: Burk, Johann Albrecht: Gebet- und Lieder-Buch zum Privat-Gebrauch für Kinder und für junge Christen reiferen Alters. Tübingen, 1775, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/burk_gebet_1775/318>, abgerufen am 22.07.2024.