Lombardi" oder die "Art der L." im Allgemeinen zu erkennen pflegt, wäre ein gewagtes Unternehmen. Als allgemeines Schulgut sind der Betrachtung besonders werth:
An der Scuola di S. Marco die obern Statuen zwischen und übera den Rundgiebeln.
Im Dogenpalast an dem Vorbau gegenüber der Riesentreppe: dieb Figuren auf den Spitzthürmchen, zum Theil auf kugelförmigen von hübschen Putten gehaltenen Untersätzen; diese am besten von der Sala del collegio aus sichtbaren Statuen sind zum Theil sehr geistvoll und lebendig, besonders die Prudentia mit dem Spiegel.
An S. Maria de' miracoli: die sämmtlichen Aussensculpturen;c der Gottvater und die anbetenden Engel über und neben der halb- runden Obermauer nur Decorationsarbeit, aber vorzüglich schön ge- dacht; die Halbfiguren der Propheten und Heiligen in den Bogen- füllungen der obern Pilasterordnung, ebenfalls trefflich ausdrucksvoll und von meisterhafter Arbeit.
In der Capella Giustiniani zu S. Francesco della Vigna (linksd neben dem Chor) verrathen von den Reliefhalbfiguren an den Wänden die vier Evangelisten einen besonders geistvollen Künstler (Tul- lio L.?); die übrigen scheinen von demjenigen noch etwas befangenern, aber ernsten und tüchtigen Meister, welcher die Halbfiguren der Pro-e pheten an den Chorschranken der Frari verfertigte. (Der Altar nebst Predella und Vorsatz, sowie der Relieffries mit der Geschichte Christi sind zierliche, aber geringe Arbeiten.)
In den Frari könnten die Statuen der Apostel und Heiligen überf den Chorschranken am ehesten ein Werk dieser Schule sein. Ausser- dem wird derselben dort das Grab des Jacopo Marcello (+ 1484) ver- muthungsweise zugeschrieben (im rechten Querschiff, rechts).
In S. Stefano enthält ausser der genannten Arbeit die Sacristeig zwei halbe und zwei ganze Heiligenfiguren des Pietro; letztere für ihn vorzüglich charakteristische Werke.
In S. Giovanni e Paolo ist das Dogengrab Mocenigo (+ 1476)h rechts vom Portal, eine gemeinschaftliche Arbeit des Pietro, An- tonio und Tullio; ein Haupttypus der frühern Gräber dieser Art, mit lauter Helden, die den Sarg tragen und in Seitennischen stehen, mit Putten welche aus Engeln zu kriegerischen Pagen geworden sind,
Die Lombardi.
Lombardi“ oder die „Art der L.“ im Allgemeinen zu erkennen pflegt, wäre ein gewagtes Unternehmen. Als allgemeines Schulgut sind der Betrachtung besonders werth:
An der Scuola di S. Marco die obern Statuen zwischen und übera den Rundgiebeln.
Im Dogenpalast an dem Vorbau gegenüber der Riesentreppe: dieb Figuren auf den Spitzthürmchen, zum Theil auf kugelförmigen von hübschen Putten gehaltenen Untersätzen; diese am besten von der Sala del collegio aus sichtbaren Statuen sind zum Theil sehr geistvoll und lebendig, besonders die Prudentia mit dem Spiegel.
An S. Maria de’ miracoli: die sämmtlichen Aussensculpturen;c der Gottvater und die anbetenden Engel über und neben der halb- runden Obermauer nur Decorationsarbeit, aber vorzüglich schön ge- dacht; die Halbfiguren der Propheten und Heiligen in den Bogen- füllungen der obern Pilasterordnung, ebenfalls trefflich ausdrucksvoll und von meisterhafter Arbeit.
In der Capella Giustiniani zu S. Francesco della Vigna (linksd neben dem Chor) verrathen von den Reliefhalbfiguren an den Wänden die vier Evangelisten einen besonders geistvollen Künstler (Tul- lio L.?); die übrigen scheinen von demjenigen noch etwas befangenern, aber ernsten und tüchtigen Meister, welcher die Halbfiguren der Pro-e pheten an den Chorschranken der Frari verfertigte. (Der Altar nebst Predella und Vorsatz, sowie der Relieffries mit der Geschichte Christi sind zierliche, aber geringe Arbeiten.)
In den Frari könnten die Statuen der Apostel und Heiligen überf den Chorschranken am ehesten ein Werk dieser Schule sein. Ausser- dem wird derselben dort das Grab des Jacopo Marcello († 1484) ver- muthungsweise zugeschrieben (im rechten Querschiff, rechts).
In S. Stefano enthält ausser der genannten Arbeit die Sacristeig zwei halbe und zwei ganze Heiligenfiguren des Pietro; letztere für ihn vorzüglich charakteristische Werke.
In S. Giovanni e Paolo ist das Dogengrab Mocenigo († 1476)h rechts vom Portal, eine gemeinschaftliche Arbeit des Pietro, An- tonio und Tullio; ein Haupttypus der frühern Gräber dieser Art, mit lauter Helden, die den Sarg tragen und in Seitennischen stehen, mit Putten welche aus Engeln zu kriegerischen Pagen geworden sind,
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Die Lombardi.
Lombardi“ oder die „Art der L.“ im Allgemeinen zu erkennen pflegt,
wäre ein gewagtes Unternehmen. Als allgemeines Schulgut sind der
Betrachtung besonders werth:
An der Scuola di S. Marco die obern Statuen zwischen und über
den Rundgiebeln.
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Im Dogenpalast an dem Vorbau gegenüber der Riesentreppe: die
Figuren auf den Spitzthürmchen, zum Theil auf kugelförmigen
von hübschen Putten gehaltenen Untersätzen; diese am besten von
der Sala del collegio aus sichtbaren Statuen sind zum Theil sehr
geistvoll und lebendig, besonders die Prudentia mit dem Spiegel.
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An S. Maria de’ miracoli: die sämmtlichen Aussensculpturen;
der Gottvater und die anbetenden Engel über und neben der halb-
runden Obermauer nur Decorationsarbeit, aber vorzüglich schön ge-
dacht; die Halbfiguren der Propheten und Heiligen in den Bogen-
füllungen der obern Pilasterordnung, ebenfalls trefflich ausdrucksvoll
und von meisterhafter Arbeit.
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In der Capella Giustiniani zu S. Francesco della Vigna (links
neben dem Chor) verrathen von den Reliefhalbfiguren an den Wänden
die vier Evangelisten einen besonders geistvollen Künstler (Tul-
lio L.?); die übrigen scheinen von demjenigen noch etwas befangenern,
aber ernsten und tüchtigen Meister, welcher die Halbfiguren der Pro-
pheten an den Chorschranken der Frari verfertigte. (Der Altar nebst
Predella und Vorsatz, sowie der Relieffries mit der Geschichte Christi
sind zierliche, aber geringe Arbeiten.)
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In den Frari könnten die Statuen der Apostel und Heiligen über
den Chorschranken am ehesten ein Werk dieser Schule sein. Ausser-
dem wird derselben dort das Grab des Jacopo Marcello († 1484) ver-
muthungsweise zugeschrieben (im rechten Querschiff, rechts).
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In S. Stefano enthält ausser der genannten Arbeit die Sacristei
zwei halbe und zwei ganze Heiligenfiguren des Pietro; letztere für
ihn vorzüglich charakteristische Werke.
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In S. Giovanni e Paolo ist das Dogengrab Mocenigo († 1476)
rechts vom Portal, eine gemeinschaftliche Arbeit des Pietro, An-
tonio und Tullio; ein Haupttypus der frühern Gräber dieser Art,
mit lauter Helden, die den Sarg tragen und in Seitennischen stehen,
mit Putten welche aus Engeln zu kriegerischen Pagen geworden sind,
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Burckhardt, Jacob: Der Cicerone. Eine Anleitung zum Genuss der Kunstwerke Italiens. Basel, 1855, S. 623. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/burckhardt_cicerone_1855/645>, abgerufen am 18.12.2024.
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