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Burckhardt, Jacob: Der Cicerone. Eine Anleitung zum Genuss der Kunstwerke Italiens. Basel, 1855.

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Die Cosmaten. Steinerne Prachtarbeiten.

S. Agnese fuori le mura: Wandbekleidung und Sitz im Chora
(VII. Jahrhundert); Altar einer Nebenkapelle.

S. Cecilia: der Altartisch; sein Tabernakel erst vom Ende desb
XIII. Jahrhunderts.

S. Cesareo: mehrere Altäre, ein reicher Bischofsstuhl mit gewun-c
denen mosaicirten Säulen, ein Pult, reiche Chorschranken, -- eine der
bedeutendsten Kirchen hiefür.

S. Clemente: der Altartabernakel und die vollständige Einrich-d
tung des Chorus, s. oben S. 79 u. 83.

S. Giorgio in Velabro: zierlicher Altartabernakel.e

S. Lorenzo fuori le mura: Das Pult (Ambo) rechts das herr-f
lichste unter den vorhandenen; die Brustwehren und der Bischofstuhl
in der hintern Kirche ebenfalls vom zierlichsten Cosmatenstyl; der
Altar vom Jahr 1148.

S. Maria Araceli: Willkürlich getrennte und neu zusammenge-g
setzte Pulte, von den Cosmaten Laurentius und Jacobus; im linken
Querschiff die Ara.

S. Maria in Cosmedin: Boden, Bischofsthron und Pult um 1120 imh
Auftrag des Cardinals Alphanus gefertigt, dessen Grab in der Vorhalle.

SS. Nereo ed Achilleo: Pult, Schranken, Candelaber, Bischofs-i
stuhl und Fussboden.

Geringere Reste in S. Balbina, S. Pancrazio, S. Saba (datirtek
Thüreinfassung des Cosmaten Jacobus) u. s. w. 1)

Die einzige wahrhaft architektonische Blüthe, welche diese Deco-
ratorenschule hervorbrachte, sind ein paar Klosterhöfe mit kleinen

1) In Ravenna sind derartige Gegenstände meist aus älterer Zeit und nicht
mosaicirt, dagegen merkwürdig als späte Urkunden der antiken plastischen
Decoration. In S. Apollinare in Classe: die Abschlüsse der Rundbank der*
Tribuna, entlehnt vom Bischofsstuhl des h. Damian (+ 705); der Altartaber-
nakel am Ende des linken Seitenschiffes (806--810); beide Werke mit schon
kalligraphisch leblosen Zierrathen. -- In S. Agata: der runde Ambo, spät-**
römisch. -- Im Dom: Chorumgang: die beiden abgesondert eingemauerten+
Hälften des runden Ambons aus der Zeit des Erzbischofs Agnellus (556 bis
569) mit flachen Thierfiguren in lauter viereckigen Feldern, schon sehr roh;
in der Sacristei der elfenbeinerne Bischofsstuhl des h. Maximian (546 bis
556), s. d. Sculptur. -- In SS. Nazario e Celso (Galla Placidia): der Altar-++
B Cicerone. 7
Die Cosmaten. Steinerne Prachtarbeiten.

S. Agnese fuori le mura: Wandbekleidung und Sitz im Chora
(VII. Jahrhundert); Altar einer Nebenkapelle.

S. Cecilia: der Altartisch; sein Tabernakel erst vom Ende desb
XIII. Jahrhunderts.

S. Cesareo: mehrere Altäre, ein reicher Bischofsstuhl mit gewun-c
denen mosaicirten Säulen, ein Pult, reiche Chorschranken, — eine der
bedeutendsten Kirchen hiefür.

S. Clemente: der Altartabernakel und die vollständige Einrich-d
tung des Chorus, s. oben S. 79 u. 83.

S. Giorgio in Velabro: zierlicher Altartabernakel.e

S. Lorenzo fuori le mura: Das Pult (Ambo) rechts das herr-f
lichste unter den vorhandenen; die Brustwehren und der Bischofstuhl
in der hintern Kirche ebenfalls vom zierlichsten Cosmatenstyl; der
Altar vom Jahr 1148.

S. Maria Araceli: Willkürlich getrennte und neu zusammenge-g
setzte Pulte, von den Cosmaten Laurentius und Jacobus; im linken
Querschiff die Ara.

S. Maria in Cosmedin: Boden, Bischofsthron und Pult um 1120 imh
Auftrag des Cardinals Alphanus gefertigt, dessen Grab in der Vorhalle.

SS. Nereo ed Achilleo: Pult, Schranken, Candelaber, Bischofs-i
stuhl und Fussboden.

Geringere Reste in S. Balbina, S. Pancrazio, S. Saba (datirtek
Thüreinfassung des Cosmaten Jacobus) u. s. w. 1)

Die einzige wahrhaft architektonische Blüthe, welche diese Deco-
ratorenschule hervorbrachte, sind ein paar Klosterhöfe mit kleinen

1) In Ravenna sind derartige Gegenstände meist aus älterer Zeit und nicht
mosaicirt, dagegen merkwürdig als späte Urkunden der antiken plastischen
Decoration. In S. Apollinare in Classe: die Abschlüsse der Rundbank der*
Tribuna, entlehnt vom Bischofsstuhl des h. Damian († 705); der Altartaber-
nakel am Ende des linken Seitenschiffes (806—810); beide Werke mit schon
kalligraphisch leblosen Zierrathen. — In S. Agata: der runde Ambo, spät-**
römisch. — Im Dom: Chorumgang: die beiden abgesondert eingemauerten
Hälften des runden Ambons aus der Zeit des Erzbischofs Agnellus (556 bis
569) mit flachen Thierfiguren in lauter viereckigen Feldern, schon sehr roh;
in der Sacristei der elfenbeinerne Bischofsstuhl des h. Maximian (546 bis
556), s. d. Sculptur. — In SS. Nazario e Celso (Galla Placidia): der Altar-††
B Cicerone. 7
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[97/0119] Die Cosmaten. Steinerne Prachtarbeiten. S. Agnese fuori le mura: Wandbekleidung und Sitz im Chor (VII. Jahrhundert); Altar einer Nebenkapelle. a S. Cecilia: der Altartisch; sein Tabernakel erst vom Ende des XIII. Jahrhunderts. b S. Cesareo: mehrere Altäre, ein reicher Bischofsstuhl mit gewun- denen mosaicirten Säulen, ein Pult, reiche Chorschranken, — eine der bedeutendsten Kirchen hiefür. c S. Clemente: der Altartabernakel und die vollständige Einrich- tung des Chorus, s. oben S. 79 u. 83. d S. Giorgio in Velabro: zierlicher Altartabernakel. e S. Lorenzo fuori le mura: Das Pult (Ambo) rechts das herr- lichste unter den vorhandenen; die Brustwehren und der Bischofstuhl in der hintern Kirche ebenfalls vom zierlichsten Cosmatenstyl; der Altar vom Jahr 1148. f S. Maria Araceli: Willkürlich getrennte und neu zusammenge- setzte Pulte, von den Cosmaten Laurentius und Jacobus; im linken Querschiff die Ara. g S. Maria in Cosmedin: Boden, Bischofsthron und Pult um 1120 im Auftrag des Cardinals Alphanus gefertigt, dessen Grab in der Vorhalle. h SS. Nereo ed Achilleo: Pult, Schranken, Candelaber, Bischofs- stuhl und Fussboden. i Geringere Reste in S. Balbina, S. Pancrazio, S. Saba (datirte Thüreinfassung des Cosmaten Jacobus) u. s. w. 1) k Die einzige wahrhaft architektonische Blüthe, welche diese Deco- ratorenschule hervorbrachte, sind ein paar Klosterhöfe mit kleinen 1) In Ravenna sind derartige Gegenstände meist aus älterer Zeit und nicht mosaicirt, dagegen merkwürdig als späte Urkunden der antiken plastischen Decoration. In S. Apollinare in Classe: die Abschlüsse der Rundbank der Tribuna, entlehnt vom Bischofsstuhl des h. Damian († 705); der Altartaber- nakel am Ende des linken Seitenschiffes (806—810); beide Werke mit schon kalligraphisch leblosen Zierrathen. — In S. Agata: der runde Ambo, spät- römisch. — Im Dom: Chorumgang: die beiden abgesondert eingemauerten Hälften des runden Ambons aus der Zeit des Erzbischofs Agnellus (556 bis 569) mit flachen Thierfiguren in lauter viereckigen Feldern, schon sehr roh; in der Sacristei der elfenbeinerne Bischofsstuhl des h. Maximian (546 bis 556), s. d. Sculptur. — In SS. Nazario e Celso (Galla Placidia): der Altar- B Cicerone. 7

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Zitationshilfe: Burckhardt, Jacob: Der Cicerone. Eine Anleitung zum Genuss der Kunstwerke Italiens. Basel, 1855, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/burckhardt_cicerone_1855/119>, abgerufen am 29.11.2024.