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Bunge, Gustav von: Der Vegetarianismus. Berlin, 1885.

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allein hat, wie Mr. Everett, der Minister der aus-
wärtigen Angelegenheiten in Washington berichtet,
in den Jahren von 1860 --1870 der Consum von
Spirituosen eine directe Ausgabe von 3 Milliarden
und eine indirecte von 600 Millionen Dollar der
Nation auferlegt, 300000 Menschenleben vernichtet,
100000 Kinder in die Armenhäuser geschickt und
wenigstens 150000 Leute in Gefängnisse und Arbeits-
häuser, wenigstens 2000 Selbstmorde, den Verlust
von wenigstens 10 Millionen Dollar durch Feuer und
Gewalt verursacht und 20000 Wittwen und 1 Million
Waisen gemacht"1). Für die meisten Staaten Euro-
pa's würde eine derartige Zusammenstellung noch
weit ungünstigere Zahlen ergeben.

Doch genug der Worte. Durch Reden und Vor-
träge wird das Elend nicht aus der Welt geschafft
-- auch durch Parlamentsdebatten nicht. -- Ich er-
warte nichts von den Bestrebungen der Teetotaler
im Parlamente. -- Durch die Macht des Wortes und
der Gründe wird keine Majorität gewonnen. Die Ma-
jorität will das Gute nur, wenn sie etwas zu fürch-
ten hat. -- Die Noth, der mörderische Kampf ums
Dasein wird die Völker zwingen, die Quelle namen-
losesten Elends zu schliessen. -- Ich habe diese
Frage nur zur Sprache gebracht, weil ich der Mei-
nung bin, dass die Vegetarianer ihre Erfolge
hauptsächlich der vollständigen Vermeidung
des Alkohol verdanken, und weil ich es für

1) Baer, 1. c. S. 10.


allein hat, wie Mr. Everett, der Minister der aus-
wärtigen Angelegenheiten in Washington berichtet,
in den Jahren von 1860 —1870 der Consum von
Spirituosen eine directe Ausgabe von 3 Milliarden
und eine indirecte von 600 Millionen Dollar der
Nation auferlegt, 300000 Menschenleben vernichtet,
100000 Kinder in die Armenhäuser geschickt und
wenigstens 150000 Leute in Gefängnisse und Arbeits-
häuser, wenigstens 2000 Selbstmorde, den Verlust
von wenigstens 10 Millionen Dollar durch Feuer und
Gewalt verursacht und 20000 Wittwen und 1 Million
Waisen gemacht“1). Für die meisten Staaten Euro-
pa’s würde eine derartige Zusammenstellung noch
weit ungünstigere Zahlen ergeben.

Doch genug der Worte. Durch Reden und Vor-
träge wird das Elend nicht aus der Welt geschafft
— auch durch Parlamentsdebatten nicht. — Ich er-
warte nichts von den Bestrebungen der Teetotaler
im Parlamente. — Durch die Macht des Wortes und
der Gründe wird keine Majorität gewonnen. Die Ma-
jorität will das Gute nur, wenn sie etwas zu fürch-
ten hat. — Die Noth, der mörderische Kampf ums
Dasein wird die Völker zwingen, die Quelle namen-
losesten Elends zu schliessen. — Ich habe diese
Frage nur zur Sprache gebracht, weil ich der Mei-
nung bin, dass die Vegetarianer ihre Erfolge
hauptsächlich der vollständigen Vermeidung
des Alkohol verdanken, und weil ich es für

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[38/0039] allein hat, wie Mr. Everett, der Minister der aus- wärtigen Angelegenheiten in Washington berichtet, in den Jahren von 1860 —1870 der Consum von Spirituosen eine directe Ausgabe von 3 Milliarden und eine indirecte von 600 Millionen Dollar der Nation auferlegt, 300000 Menschenleben vernichtet, 100000 Kinder in die Armenhäuser geschickt und wenigstens 150000 Leute in Gefängnisse und Arbeits- häuser, wenigstens 2000 Selbstmorde, den Verlust von wenigstens 10 Millionen Dollar durch Feuer und Gewalt verursacht und 20000 Wittwen und 1 Million Waisen gemacht“ 1). Für die meisten Staaten Euro- pa’s würde eine derartige Zusammenstellung noch weit ungünstigere Zahlen ergeben. Doch genug der Worte. Durch Reden und Vor- träge wird das Elend nicht aus der Welt geschafft — auch durch Parlamentsdebatten nicht. — Ich er- warte nichts von den Bestrebungen der Teetotaler im Parlamente. — Durch die Macht des Wortes und der Gründe wird keine Majorität gewonnen. Die Ma- jorität will das Gute nur, wenn sie etwas zu fürch- ten hat. — Die Noth, der mörderische Kampf ums Dasein wird die Völker zwingen, die Quelle namen- losesten Elends zu schliessen. — Ich habe diese Frage nur zur Sprache gebracht, weil ich der Mei- nung bin, dass die Vegetarianer ihre Erfolge hauptsächlich der vollständigen Vermeidung des Alkohol verdanken, und weil ich es für 1) Baer, 1. c. S. 10.

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Zitationshilfe: Bunge, Gustav von: Der Vegetarianismus. Berlin, 1885, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bunge_vegetarianismus_1885/39>, abgerufen am 21.11.2024.