Auch die im Grossen und in entfernten Meeren betriebene Fischerei erfodert den Schuz der Seemacht nohtwendig. Im vorigen Jahrhundert konnte Hol- land noch wagen, mitten im Kriege seine Fischereien fortzusezen, weil es dieselben durch seine Seemacht schüzen konnte. Aber im lezten Kriege mußte es so- gar gebieten, daß kein Schiff weder zum Wallfisch- noch zum Heeringsfange auslaufen sollte. Nordame- rica wird blos seiner Fischerei wegen Ursache haben, eine Seemacht in Stand zu sezen, die es sonst um so mehr entbehren könnte, da es keine entfernte Co- lonien hat, und schwerlich jemals dergleichen erwer- ben wird.
§. 19.
Die Errichtung und Unterhaltung einer Seemacht beruhet auf denen Hülfsmitteln, die oben Buch 3. C. 4 angeführt worden, noch mehr, als die ausge- breitete Schiffahrt einer Nation selbst. Dies bewei- set die Geschichte aller sogenannten Seemächte und auch noch deren jeziger Zustand. Für diese Seemacht sind gute Navigations-Schulen ein noch mehr noht- wendiges Hülfsmittel, als für die Kauffardei. Ein Kriegs-Schiff ist an sich von einem so grossen Wehrt, daß man mehr Ursache hat, für einen ge- schikren Führer desselben zu sorgen, als bei einem
C. 6. In Anſehung der Schiffahrt.
§. 18.
Auch die im Groſſen und in entfernten Meeren betriebene Fiſcherei erfodert den Schuz der Seemacht nohtwendig. Im vorigen Jahrhundert konnte Hol- land noch wagen, mitten im Kriege ſeine Fiſchereien fortzuſezen, weil es dieſelben durch ſeine Seemacht ſchuͤzen konnte. Aber im lezten Kriege mußte es ſo- gar gebieten, daß kein Schiff weder zum Wallfiſch- noch zum Heeringsfange auslaufen ſollte. Nordame- rica wird blos ſeiner Fiſcherei wegen Urſache haben, eine Seemacht in Stand zu ſezen, die es ſonſt um ſo mehr entbehren koͤnnte, da es keine entfernte Co- lonien hat, und ſchwerlich jemals dergleichen erwer- ben wird.
§. 19.
Die Errichtung und Unterhaltung einer Seemacht beruhet auf denen Huͤlfsmitteln, die oben Buch 3. C. 4 angefuͤhrt worden, noch mehr, als die ausge- breitete Schiffahrt einer Nation ſelbſt. Dies bewei- ſet die Geſchichte aller ſogenannten Seemaͤchte und auch noch deren jeziger Zuſtand. Fuͤr dieſe Seemacht ſind gute Navigations-Schulen ein noch mehr noht- wendiges Huͤlfsmittel, als fuͤr die Kauffardei. Ein Kriegs-Schiff iſt an ſich von einem ſo groſſen Wehrt, daß man mehr Urſache hat, fuͤr einen ge- ſchikren Fuͤhrer deſſelben zu ſorgen, als bei einem
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C. 6. In Anſehung der Schiffahrt.
§. 18.
Auch die im Groſſen und in entfernten Meeren
betriebene Fiſcherei erfodert den Schuz der Seemacht
nohtwendig. Im vorigen Jahrhundert konnte Hol-
land noch wagen, mitten im Kriege ſeine Fiſchereien
fortzuſezen, weil es dieſelben durch ſeine Seemacht
ſchuͤzen konnte. Aber im lezten Kriege mußte es ſo-
gar gebieten, daß kein Schiff weder zum Wallfiſch-
noch zum Heeringsfange auslaufen ſollte. Nordame-
rica wird blos ſeiner Fiſcherei wegen Urſache haben,
eine Seemacht in Stand zu ſezen, die es ſonſt um
ſo mehr entbehren koͤnnte, da es keine entfernte Co-
lonien hat, und ſchwerlich jemals dergleichen erwer-
ben wird.
§. 19.
Die Errichtung und Unterhaltung einer Seemacht
beruhet auf denen Huͤlfsmitteln, die oben Buch 3.
C. 4 angefuͤhrt worden, noch mehr, als die ausge-
breitete Schiffahrt einer Nation ſelbſt. Dies bewei-
ſet die Geſchichte aller ſogenannten Seemaͤchte und
auch noch deren jeziger Zuſtand. Fuͤr dieſe Seemacht
ſind gute Navigations-Schulen ein noch mehr noht-
wendiges Huͤlfsmittel, als fuͤr die Kauffardei. Ein
Kriegs-Schiff iſt an ſich von einem ſo groſſen
Wehrt, daß man mehr Urſache hat, fuͤr einen ge-
ſchikren Fuͤhrer deſſelben zu ſorgen, als bei einem
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Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 2. Hamburg, 1792, S. 309. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buesch_handlung02_1792/317>, abgerufen am 21.11.2024.
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