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Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 2. Hamburg, 1792.

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4. Buch. Von Hülfsgeschäften der Handl.
Bürger nicht drükken. Wer seinen Wechsel nicht an
dem lezten Verfalltage, die Fristtage mit eingerech-
net, bezahlen kann, und nun der Pfändung oder
persönlichen Haft ausweichen will, zu welcher sein
Wechselgläubiger nicht blos befugt, sondern, wenn er
sein Recht nicht ganz verlieren will, gehalten ist,
muß diesen Schritt tuhn.

Die Benennung Bankerott deutet darauf hinaus,
daß derselbe ursprünglich die Aufhebung oder den
Bruch einer Wechselbank zur Folge hatte. Denn
die Bedeutung des Worts Bank als Tisch, oder
Privatcasse der Wechsler, oder überhaupt solcher
Männer, die mit Geldgeschäften auch als Kaufleute
zu tuhn hatten, ist gewiß älter, als die öffentlichen
Banken. Im Altertuhm hies der Geldwechsler
Trapezita. Eine ihrer Griechischen Ableitung nach
dem Wort, Banker, ganz gleich geltende Benen-
nung! So gewöhnlich nun die Cessio Bonorum,
oder die Aufgebung seines Eigentuhms an die Gerichte
von Alters her gewesen ist, so bekam diese Hand-
lung die erwähnte Benennung, wenn ein Kaufmann
sich dazu genötigt sah und seine Wechsel- und Geldge-
schäfte dadurch ins Stokken geriethen. Seine Bank
war nun, so zu reden, gebrochen. Allein die bei
solchen Schritten so oft sich entdekkende, oder von
unwilligen Gläubigern auch oft ohne Grund ange-

4. Buch. Von Huͤlfsgeſchaͤften der Handl.
Buͤrger nicht druͤkken. Wer ſeinen Wechſel nicht an
dem lezten Verfalltage, die Friſttage mit eingerech-
net, bezahlen kann, und nun der Pfaͤndung oder
perſoͤnlichen Haft ausweichen will, zu welcher ſein
Wechſelglaͤubiger nicht blos befugt, ſondern, wenn er
ſein Recht nicht ganz verlieren will, gehalten iſt,
muß dieſen Schritt tuhn.

Die Benennung Bankerott deutet darauf hinaus,
daß derſelbe urſpruͤnglich die Aufhebung oder den
Bruch einer Wechſelbank zur Folge hatte. Denn
die Bedeutung des Worts Bank als Tiſch, oder
Privatcaſſe der Wechsler, oder uͤberhaupt ſolcher
Maͤnner, die mit Geldgeſchaͤften auch als Kaufleute
zu tuhn hatten, iſt gewiß aͤlter, als die oͤffentlichen
Banken. Im Altertuhm hies der Geldwechsler
Trapezita. Eine ihrer Griechiſchen Ableitung nach
dem Wort, Banker, ganz gleich geltende Benen-
nung! So gewoͤhnlich nun die Ceſſio Bonorum,
oder die Aufgebung ſeines Eigentuhms an die Gerichte
von Alters her geweſen iſt, ſo bekam dieſe Hand-
lung die erwaͤhnte Benennung, wenn ein Kaufmann
ſich dazu genoͤtigt ſah und ſeine Wechſel- und Geldge-
ſchaͤfte dadurch ins Stokken geriethen. Seine Bank
war nun, ſo zu reden, gebrochen. Allein die bei
ſolchen Schritten ſo oft ſich entdekkende, oder von
unwilligen Glaͤubigern auch oft ohne Grund ange-

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[158/0166] 4. Buch. Von Huͤlfsgeſchaͤften der Handl. Buͤrger nicht druͤkken. Wer ſeinen Wechſel nicht an dem lezten Verfalltage, die Friſttage mit eingerech- net, bezahlen kann, und nun der Pfaͤndung oder perſoͤnlichen Haft ausweichen will, zu welcher ſein Wechſelglaͤubiger nicht blos befugt, ſondern, wenn er ſein Recht nicht ganz verlieren will, gehalten iſt, muß dieſen Schritt tuhn. Die Benennung Bankerott deutet darauf hinaus, daß derſelbe urſpruͤnglich die Aufhebung oder den Bruch einer Wechſelbank zur Folge hatte. Denn die Bedeutung des Worts Bank als Tiſch, oder Privatcaſſe der Wechsler, oder uͤberhaupt ſolcher Maͤnner, die mit Geldgeſchaͤften auch als Kaufleute zu tuhn hatten, iſt gewiß aͤlter, als die oͤffentlichen Banken. Im Altertuhm hies der Geldwechsler Trapezita. Eine ihrer Griechiſchen Ableitung nach dem Wort, Banker, ganz gleich geltende Benen- nung! So gewoͤhnlich nun die Ceſſio Bonorum, oder die Aufgebung ſeines Eigentuhms an die Gerichte von Alters her geweſen iſt, ſo bekam dieſe Hand- lung die erwaͤhnte Benennung, wenn ein Kaufmann ſich dazu genoͤtigt ſah und ſeine Wechſel- und Geldge- ſchaͤfte dadurch ins Stokken geriethen. Seine Bank war nun, ſo zu reden, gebrochen. Allein die bei ſolchen Schritten ſo oft ſich entdekkende, oder von unwilligen Glaͤubigern auch oft ohne Grund ange-

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Zitationshilfe: Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 2. Hamburg, 1792, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buesch_handlung02_1792/166>, abgerufen am 21.11.2024.