Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 2. Hamburg, 1792.Cap. 1. Von der Schiffahrt. Fang solcher Fische ist nach Gründen, welche ichB. 3. Cap. 1. §. 1 angegeben habe, noch kein Ge- genstand eigentlicher Handlung, bevor aus demsel- ben ein Vorraht gesammelt ist, mit welchem ein Ge- werbe im Grossen getrieben werden kann. So wird der an den Küsten Islands und Norwegens gefan- gene Stokfisch, und jezt der an den Schwedischen Küsten von deren Bewohnern gefangene Hering allererst nach seiner Aufkaufung durch Kaufleute ein Gegenstand des grossen Handels. Aber der Anlaß zur Ausrüstung grösserer Schiffe entsteht aus dem Fange der Fische auf hoher See oder in entfernten Meeren. Dieser hat bekanntlich den Hering, den Stokfisch, den Wallfisch und den Seehund vorzüg- lich zu Gegenständen. Ich habe bereits oben B. 2. C. 2. §. 6 gesagt, daß ich dies Gewerbe zum Pro- ductenhandel der Nation rechne, die es treibt. Ich mag mich hier nicht auf die historische und geogra- phische Darstellung der Wichtigkeit dieses Gewerbes ausdehnen, welche freilich in einigen Zweigen jezt in dem Maasse abnimmt, je kleiner die Zahl derjenigen Christen wird, welche die von der Kirche allgemein gebotenen Fasten noch mit Aengstlichkeit halten. Doch bleibt sie noch immer dadurch ein wichtiges Mittel, die Seefahrt im Ganzen aufrecht zu erhalten, weil ein zur Fischerei auf hohen Meeren sich verdingen- der Seemann mehr Uebung hat, und an die Gefah- Cap. 1. Von der Schiffahrt. Fang ſolcher Fiſche iſt nach Gruͤnden, welche ichB. 3. Cap. 1. §. 1 angegeben habe, noch kein Ge- genſtand eigentlicher Handlung, bevor aus demſel- ben ein Vorraht geſammelt iſt, mit welchem ein Ge- werbe im Groſſen getrieben werden kann. So wird der an den Kuͤſten Islands und Norwegens gefan- gene Stokfiſch, und jezt der an den Schwediſchen Kuͤſten von deren Bewohnern gefangene Hering allererſt nach ſeiner Aufkaufung durch Kaufleute ein Gegenſtand des groſſen Handels. Aber der Anlaß zur Ausruͤſtung groͤſſerer Schiffe entſteht aus dem Fange der Fiſche auf hoher See oder in entfernten Meeren. Dieſer hat bekanntlich den Hering, den Stokfiſch, den Wallfiſch und den Seehund vorzuͤg- lich zu Gegenſtaͤnden. Ich habe bereits oben B. 2. C. 2. §. 6 geſagt, daß ich dies Gewerbe zum Pro- ductenhandel der Nation rechne, die es treibt. Ich mag mich hier nicht auf die hiſtoriſche und geogra- phiſche Darſtellung der Wichtigkeit dieſes Gewerbes ausdehnen, welche freilich in einigen Zweigen jezt in dem Maaſſe abnimmt, je kleiner die Zahl derjenigen Chriſten wird, welche die von der Kirche allgemein gebotenen Faſten noch mit Aengſtlichkeit halten. Doch bleibt ſie noch immer dadurch ein wichtiges Mittel, die Seefahrt im Ganzen aufrecht zu erhalten, weil ein zur Fiſcherei auf hohen Meeren ſich verdingen- der Seemann mehr Uebung hat, und an die Gefah- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0013" n="5"/><fw place="top" type="header">Cap. 1. Von der Schiffahrt.</fw><lb/> Fang ſolcher Fiſche iſt nach Gruͤnden, welche ich<lb/> B. 3. Cap. <hi rendition="#aq">1.</hi> §. <hi rendition="#aq">1</hi> angegeben habe, noch kein Ge-<lb/> genſtand eigentlicher Handlung, bevor aus demſel-<lb/> ben ein Vorraht geſammelt iſt, mit welchem ein Ge-<lb/> werbe im Groſſen getrieben werden kann. So wird<lb/> der an den Kuͤſten Islands und Norwegens gefan-<lb/> gene Stokfiſch, und jezt der an den Schwediſchen<lb/> Kuͤſten von deren Bewohnern gefangene Hering<lb/> allererſt nach ſeiner Aufkaufung durch Kaufleute ein<lb/> Gegenſtand des groſſen Handels. Aber der Anlaß<lb/> zur Ausruͤſtung groͤſſerer Schiffe entſteht aus dem<lb/> Fange der Fiſche auf hoher See oder in entfernten<lb/> Meeren. Dieſer hat bekanntlich den Hering, den<lb/> Stokfiſch, den Wallfiſch und den Seehund vorzuͤg-<lb/> lich zu Gegenſtaͤnden. Ich habe bereits oben B. 2.<lb/> C. 2. §. 6 geſagt, daß ich dies Gewerbe zum Pro-<lb/> ductenhandel der Nation rechne, die es treibt. Ich<lb/> mag mich hier nicht auf die hiſtoriſche und geogra-<lb/> phiſche Darſtellung der Wichtigkeit dieſes Gewerbes<lb/> ausdehnen, welche freilich in einigen Zweigen jezt in<lb/> dem Maaſſe abnimmt, je kleiner die Zahl derjenigen<lb/> Chriſten wird, welche die von der Kirche allgemein<lb/> gebotenen Faſten noch mit Aengſtlichkeit halten. Doch<lb/> bleibt ſie noch immer dadurch ein wichtiges Mittel,<lb/> die Seefahrt im Ganzen aufrecht zu erhalten, weil<lb/> ein zur Fiſcherei auf hohen Meeren ſich verdingen-<lb/> der Seemann mehr Uebung hat, und an die Gefah-<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [5/0013]
Cap. 1. Von der Schiffahrt.
Fang ſolcher Fiſche iſt nach Gruͤnden, welche ich
B. 3. Cap. 1. §. 1 angegeben habe, noch kein Ge-
genſtand eigentlicher Handlung, bevor aus demſel-
ben ein Vorraht geſammelt iſt, mit welchem ein Ge-
werbe im Groſſen getrieben werden kann. So wird
der an den Kuͤſten Islands und Norwegens gefan-
gene Stokfiſch, und jezt der an den Schwediſchen
Kuͤſten von deren Bewohnern gefangene Hering
allererſt nach ſeiner Aufkaufung durch Kaufleute ein
Gegenſtand des groſſen Handels. Aber der Anlaß
zur Ausruͤſtung groͤſſerer Schiffe entſteht aus dem
Fange der Fiſche auf hoher See oder in entfernten
Meeren. Dieſer hat bekanntlich den Hering, den
Stokfiſch, den Wallfiſch und den Seehund vorzuͤg-
lich zu Gegenſtaͤnden. Ich habe bereits oben B. 2.
C. 2. §. 6 geſagt, daß ich dies Gewerbe zum Pro-
ductenhandel der Nation rechne, die es treibt. Ich
mag mich hier nicht auf die hiſtoriſche und geogra-
phiſche Darſtellung der Wichtigkeit dieſes Gewerbes
ausdehnen, welche freilich in einigen Zweigen jezt in
dem Maaſſe abnimmt, je kleiner die Zahl derjenigen
Chriſten wird, welche die von der Kirche allgemein
gebotenen Faſten noch mit Aengſtlichkeit halten. Doch
bleibt ſie noch immer dadurch ein wichtiges Mittel,
die Seefahrt im Ganzen aufrecht zu erhalten, weil
ein zur Fiſcherei auf hohen Meeren ſich verdingen-
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