Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792.3. Buch. Verschiedene Arten der Handl. derheit von der Französischen, daß deren Agenten inIndien Contracte auf Gros-Aventure geschlossen haben. Freilich war dies die Folge grosser Geld- Verlegenheit, und auf Gewinn ward dabei wol nicht gerechnet. In unsern Gegenden, insonderheit in Hamburg 3. Buch. Verſchiedene Arten der Handl. derheit von der Franzoͤſiſchen, daß deren Agenten inIndien Contracte auf Gros-Aventure geſchloſſen haben. Freilich war dies die Folge groſſer Geld- Verlegenheit, und auf Gewinn ward dabei wol nicht gerechnet. In unſern Gegenden, inſonderheit in Hamburg <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0302" n="280"/><fw place="top" type="header">3. Buch. Verſchiedene Arten der Handl.</fw><lb/> derheit von der Franzoͤſiſchen, daß deren Agenten in<lb/> Indien Contracte auf Gros-Aventure geſchloſſen<lb/> haben. Freilich war dies die Folge groſſer Geld-<lb/> Verlegenheit, und auf Gewinn ward dabei wol nicht<lb/> gerechnet.</p><lb/> <p>In unſern Gegenden, inſonderheit in Hamburg<lb/> hoͤrt man wenig von Unternehmungen dieſer Art.<lb/> Denn die Handlung geht von hier aus nicht auf ſolche<lb/> Laͤnder, wo die §. 1. angegebenen Vorausſezungen<lb/> Statt haͤtten. Sie hat auch keine Gegenſtaͤnde,<lb/> deren Vertrieb der Kaufmann, wenn er in ein Schiff<lb/> ladet, nicht ſelbſt durch ſeine Commiſſionaͤre und<lb/> Correspondenten zu bewirken wuͤßte. Freilich iſt in<lb/> den meiſten Staaten unſrer Gegend den Schiffern<lb/> einen kleinen Handel fuͤr ſich zu treiben unverboten.<lb/> Man nennt die Guͤter, welche ſie in dieſer Abſicht<lb/> mit ſich nehmen, deren <hi rendition="#g">Pacotille</hi>. Doch ſezen<lb/> die Statuten der Hanſa- und anderer See-Plaͤze<lb/> dieſem Handel der Schiffer enge Grenzen. Dem<lb/> uͤbrigen Schiffs-Volk kann er um ſo viel weniger er-<lb/> laubt werden, weil der ohnehin ſo ſchwer zu verhuͤ-<lb/> tenden Schiffs-Dieberei dadurch Tuͤhr und Tohr<lb/> geoͤfnet werden wuͤrde. Wollte dann aber ein Schif-<lb/> fer bei uns Geld auf Gros-Aventure ſuchen, ſo<lb/> wuͤrde er es nicht finden, weil jedermann wiſſen<lb/> wuͤrde, daß ſein Gewinn auf ſeinen kleinen Handel<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [280/0302]
3. Buch. Verſchiedene Arten der Handl.
derheit von der Franzoͤſiſchen, daß deren Agenten in
Indien Contracte auf Gros-Aventure geſchloſſen
haben. Freilich war dies die Folge groſſer Geld-
Verlegenheit, und auf Gewinn ward dabei wol nicht
gerechnet.
In unſern Gegenden, inſonderheit in Hamburg
hoͤrt man wenig von Unternehmungen dieſer Art.
Denn die Handlung geht von hier aus nicht auf ſolche
Laͤnder, wo die §. 1. angegebenen Vorausſezungen
Statt haͤtten. Sie hat auch keine Gegenſtaͤnde,
deren Vertrieb der Kaufmann, wenn er in ein Schiff
ladet, nicht ſelbſt durch ſeine Commiſſionaͤre und
Correspondenten zu bewirken wuͤßte. Freilich iſt in
den meiſten Staaten unſrer Gegend den Schiffern
einen kleinen Handel fuͤr ſich zu treiben unverboten.
Man nennt die Guͤter, welche ſie in dieſer Abſicht
mit ſich nehmen, deren Pacotille. Doch ſezen
die Statuten der Hanſa- und anderer See-Plaͤze
dieſem Handel der Schiffer enge Grenzen. Dem
uͤbrigen Schiffs-Volk kann er um ſo viel weniger er-
laubt werden, weil der ohnehin ſo ſchwer zu verhuͤ-
tenden Schiffs-Dieberei dadurch Tuͤhr und Tohr
geoͤfnet werden wuͤrde. Wollte dann aber ein Schif-
fer bei uns Geld auf Gros-Aventure ſuchen, ſo
wuͤrde er es nicht finden, weil jedermann wiſſen
wuͤrde, daß ſein Gewinn auf ſeinen kleinen Handel
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