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Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792.

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Cap. I. Von den Waaren überhaupt.
flößt. Nie habe ich so schöne Bäume von Dicke,
Länge und Wuchs gesehen. Aber sie hatten einen
kleinen Fehler. Dieser war, daß sie der Gattung
nach eine weisse äusserst magre Fichte waren, so ma-
ger und so kraftlos, daß sie in keinem Bau auf dem
Lande, selbst nicht im Innern, wo sie keiner Nässe
ausgesezt gewesen wären, zu Ständern, Riegeln
oder Brettern anwendbar waren. Nur Tischler
konnten sie in schlechter Arbeit, in Pakkisten u. d. gl.
brauchen. Nun aber waren sie einmal da, und
mußten so schlecht verkauft werden, daß fast das
ganze daran gewandte Capital verloren ging.

§. 10.

Dergleichen und so wahrhafte Beispiele reichen
zu, um vorläufig zu beweisen, daß es in der Kennt-
nis der Waaren auf mancherlei Art versehen werden
könne. Ein Kaufmann muß wenigstens diejenige
Waare sehr gut kennen, mit welcher er handeln will,
oder wirklich handelt. Schon dabei ist vieles zu be-
denken, was ich bis hieher nicht gesagt habe. Aber
ich werde vorher etwas von der Waarenkenntnis im
Allgemeinen zu sagen haben.

Da alle Waaren Produkte der Natur oder der
Kunst sind, so ist unstreitig die Kenntnis jeder Waa-
re, von welcher Art sie auch sein mag, ein Stük

Cap. I. Von den Waaren uͤberhaupt.
floͤßt. Nie habe ich ſo ſchoͤne Baͤume von Dicke,
Laͤnge und Wuchs geſehen. Aber ſie hatten einen
kleinen Fehler. Dieſer war, daß ſie der Gattung
nach eine weiſſe aͤuſſerſt magre Fichte waren, ſo ma-
ger und ſo kraftlos, daß ſie in keinem Bau auf dem
Lande, ſelbſt nicht im Innern, wo ſie keiner Naͤſſe
ausgeſezt geweſen waͤren, zu Staͤndern, Riegeln
oder Brettern anwendbar waren. Nur Tiſchler
konnten ſie in ſchlechter Arbeit, in Pakkiſten u. d. gl.
brauchen. Nun aber waren ſie einmal da, und
mußten ſo ſchlecht verkauft werden, daß faſt das
ganze daran gewandte Capital verloren ging.

§. 10.

Dergleichen und ſo wahrhafte Beiſpiele reichen
zu, um vorlaͤufig zu beweiſen, daß es in der Kennt-
nis der Waaren auf mancherlei Art verſehen werden
koͤnne. Ein Kaufmann muß wenigſtens diejenige
Waare ſehr gut kennen, mit welcher er handeln will,
oder wirklich handelt. Schon dabei iſt vieles zu be-
denken, was ich bis hieher nicht geſagt habe. Aber
ich werde vorher etwas von der Waarenkenntnis im
Allgemeinen zu ſagen haben.

Da alle Waaren Produkte der Natur oder der
Kunſt ſind, ſo iſt unſtreitig die Kenntnis jeder Waa-
re, von welcher Art ſie auch ſein mag, ein Stuͤk

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[133/0155] Cap. I. Von den Waaren uͤberhaupt. floͤßt. Nie habe ich ſo ſchoͤne Baͤume von Dicke, Laͤnge und Wuchs geſehen. Aber ſie hatten einen kleinen Fehler. Dieſer war, daß ſie der Gattung nach eine weiſſe aͤuſſerſt magre Fichte waren, ſo ma- ger und ſo kraftlos, daß ſie in keinem Bau auf dem Lande, ſelbſt nicht im Innern, wo ſie keiner Naͤſſe ausgeſezt geweſen waͤren, zu Staͤndern, Riegeln oder Brettern anwendbar waren. Nur Tiſchler konnten ſie in ſchlechter Arbeit, in Pakkiſten u. d. gl. brauchen. Nun aber waren ſie einmal da, und mußten ſo ſchlecht verkauft werden, daß faſt das ganze daran gewandte Capital verloren ging. §. 10. Dergleichen und ſo wahrhafte Beiſpiele reichen zu, um vorlaͤufig zu beweiſen, daß es in der Kennt- nis der Waaren auf mancherlei Art verſehen werden koͤnne. Ein Kaufmann muß wenigſtens diejenige Waare ſehr gut kennen, mit welcher er handeln will, oder wirklich handelt. Schon dabei iſt vieles zu be- denken, was ich bis hieher nicht geſagt habe. Aber ich werde vorher etwas von der Waarenkenntnis im Allgemeinen zu ſagen haben. Da alle Waaren Produkte der Natur oder der Kunſt ſind, ſo iſt unſtreitig die Kenntnis jeder Waa- re, von welcher Art ſie auch ſein mag, ein Stuͤk

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Zitationshilfe: Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buesch_handlung01_1792/155>, abgerufen am 24.11.2024.