So oft bekleidete des Landes Grazien, Die Welt nun läst in Haderlumpen gehn? Kan dies dich nicht zu mildem Mitleid reizen, Mit einer Kleinigkeit mir hülfreich beizustehn, Zur Menschheit Ehre nicht zu geizen? -- O ja! Ich kan auf deine Güte baun! Mich stärkt manch Beispiel deiner Liebesthaten, Und hält allein, mein wankendes Vertraun. Sonst wüst' ich mich fürwahr nicht zu berathen. Drum borge du mir, für ein besser Kleid, Zu Schuz und Truz, in dieser rauhen Zeit, Nur Einen lumpigen Dukaten! Mit Dank bin ich ihn jederzeit, Durch künstliche und dauerhafte Nathen, Abzuverdienen gern bereit.
Schön
So oft bekleidete des Landes Grazien, Die Welt nun laͤſt in Haderlumpen gehn? Kan dies dich nicht zu mildem Mitleid reizen, Mit einer Kleinigkeit mir huͤlfreich beizuſtehn, Zur Menſchheit Ehre nicht zu geizen? — O ja! Ich kan auf deine Guͤte baun! Mich ſtaͤrkt manch Beiſpiel deiner Liebesthaten, Und haͤlt allein, mein wankendes Vertraun. Sonſt wuͤſt’ ich mich fuͤrwahr nicht zu berathen. Drum borge du mir, fuͤr ein beſſer Kleid, Zu Schuz und Truz, in dieſer rauhen Zeit, Nur Einen lumpigen Dukaten! Mit Dank bin ich ihn jederzeit, Durch kuͤnſtliche und dauerhafte Nathen, Abzuverdienen gern bereit.
Schoͤn
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So oft bekleidete des Landes Grazien,
Die Welt nun laͤſt in Haderlumpen gehn?
Kan dies dich nicht zu mildem Mitleid reizen,
Mit einer Kleinigkeit mir huͤlfreich beizuſtehn,
Zur Menſchheit Ehre nicht zu geizen? —
O ja! Ich kan auf deine Guͤte baun!
Mich ſtaͤrkt manch Beiſpiel deiner Liebesthaten,
Und haͤlt allein, mein wankendes Vertraun.
Sonſt wuͤſt’ ich mich fuͤrwahr nicht zu berathen.
Drum borge du mir, fuͤr ein beſſer Kleid,
Zu Schuz und Truz, in dieſer rauhen Zeit,
Nur Einen lumpigen Dukaten!
Mit Dank bin ich ihn jederzeit,
Durch kuͤnſtliche und dauerhafte Nathen,
Abzuverdienen gern bereit.
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Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/273>, abgerufen am 22.11.2024.
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