Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778.Auf seiner Gattin Busen wiegt Sein müdes Haupt der Gatte; Wol bei der Henne ruht vergnügt Der Hahn auf seiner Latte; Der Sperling unterm Dache sizt Bei der geliebten Sie anizt. Wann, o wann ist auch mir erlaubt, Daß ich zu dir mich füge? Daß ich in süsse Ruh' mein Haupt Auf deinem Busen wiege? O Priesterhand, wann führest du Mich meiner Herzgeliebten zu? Wie wolt' ich dann herzinniglich, So lieb, so lieb dich haben! Wie wolt' ich, o wie wolt' ich mich, In deinen Armen laben! Gedult! die Zeit schleicht auch herbei. Ach, Trautchen, hleih mir nur getreu! Nun
Auf ſeiner Gattin Buſen wiegt Sein muͤdes Haupt der Gatte; Wol bei der Henne ruht vergnuͤgt Der Hahn auf ſeiner Latte; Der Sperling unterm Dache ſizt Bei der geliebten Sie anizt. Wann, o wann iſt auch mir erlaubt, Daß ich zu dir mich fuͤge? Daß ich in ſuͤſſe Ruh’ mein Haupt Auf deinem Buſen wiege? O Prieſterhand, wann fuͤhreſt du Mich meiner Herzgeliebten zu? Wie wolt’ ich dann herzinniglich, So lieb, ſo lieb dich haben! Wie wolt’ ich, o wie wolt’ ich mich, In deinen Armen laben! Gedult! die Zeit ſchleicht auch herbei. Ach, Trautchen, hleih mir nur getreu! Nun
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Auf ſeiner Gattin Buſen wiegt
Sein muͤdes Haupt der Gatte;
Wol bei der Henne ruht vergnuͤgt
Der Hahn auf ſeiner Latte;
Der Sperling unterm Dache ſizt
Bei der geliebten Sie anizt.
Wann, o wann iſt auch mir erlaubt,
Daß ich zu dir mich fuͤge?
Daß ich in ſuͤſſe Ruh’ mein Haupt
Auf deinem Buſen wiege?
O Prieſterhand, wann fuͤhreſt du
Mich meiner Herzgeliebten zu?
Wie wolt’ ich dann herzinniglich,
So lieb, ſo lieb dich haben!
Wie wolt’ ich, o wie wolt’ ich mich,
In deinen Armen laben!
Gedult! die Zeit ſchleicht auch herbei.
Ach, Trautchen, hleih mir nur getreu!
Nun
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