Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778.Nichts half ihr Ach und Weh. Sie muste fürbas reiten. Da gaft' auf beiden Seiten, Janhagel aus der See, Und hub, ganz ausgelassen, Hierüber an zu spassen. Der Stier sprach nicht ein Wort, Und trug sie sonder Gnade Hinüber ans Gestade, Und kam in sichern Port. Darob empfand der Heide Herzinnigliche Freude. Hier sank sie auf den Sand, Ganz mat durch langes Reiten Und Herzensbangigkeiten, Von Sinnen und Verstand. Vielleicht hat's auch darneben Ein Wölfchen abgegeben. Mein
Nichts half ihr Ach und Weh. Sie muſte fuͤrbas reiten. Da gaft’ auf beiden Seiten, Janhagel aus der See, Und hub, ganz ausgelaſſen, Hieruͤber an zu ſpaſſen. Der Stier ſprach nicht ein Wort, Und trug ſie ſonder Gnade Hinuͤber ans Geſtade, Und kam in ſichern Port. Darob empfand der Heide Herzinnigliche Freude. Hier ſank ſie auf den Sand, Ganz mat durch langes Reiten Und Herzensbangigkeiten, Von Sinnen und Verſtand. Vielleicht hat’s auch darneben Ein Woͤlfchen abgegeben. Mein
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Nichts half ihr Ach und Weh.
Sie muſte fuͤrbas reiten.
Da gaft’ auf beiden Seiten,
Janhagel aus der See,
Und hub, ganz ausgelaſſen,
Hieruͤber an zu ſpaſſen.
Der Stier ſprach nicht ein Wort,
Und trug ſie ſonder Gnade
Hinuͤber ans Geſtade,
Und kam in ſichern Port.
Darob empfand der Heide
Herzinnigliche Freude.
Hier ſank ſie auf den Sand,
Ganz mat durch langes Reiten
Und Herzensbangigkeiten,
Von Sinnen und Verſtand.
Vielleicht hat’s auch darneben
Ein Woͤlfchen abgegeben.
Mein
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Zitationshilfe: | Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/212>, abgerufen am 16.02.2025. |