Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778.

Bild:
<< vorherige Seite
Nichts half ihr Ach und Weh.
Sie muste fürbas reiten.
Da gaft' auf beiden Seiten,
Janhagel aus der See,
Und hub, ganz ausgelassen,
Hierüber an zu spassen.
Der Stier sprach nicht ein Wort,
Und trug sie sonder Gnade
Hinüber ans Gestade,
Und kam in sichern Port.
Darob empfand der Heide
Herzinnigliche Freude.
Hier sank sie auf den Sand,
Ganz mat durch langes Reiten
Und Herzensbangigkeiten,
Von Sinnen und Verstand.
Vielleicht hat's auch darneben
Ein Wölfchen abgegeben.

Mein
Nichts half ihr Ach und Weh.
Sie muſte fuͤrbas reiten.
Da gaft’ auf beiden Seiten,
Janhagel aus der See,
Und hub, ganz ausgelaſſen,
Hieruͤber an zu ſpaſſen.
Der Stier ſprach nicht ein Wort,
Und trug ſie ſonder Gnade
Hinuͤber ans Geſtade,
Und kam in ſichern Port.
Darob empfand der Heide
Herzinnigliche Freude.
Hier ſank ſie auf den Sand,
Ganz mat durch langes Reiten
Und Herzensbangigkeiten,
Von Sinnen und Verſtand.
Vielleicht hat’s auch darneben
Ein Woͤlfchen abgegeben.

Mein
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <l>
              <pb facs="#f0212" n="143"/>
            </l>
            <lg n="37">
              <l>Nichts half ihr Ach und Weh.</l><lb/>
              <l>Sie mu&#x017F;te fu&#x0364;rbas reiten.</l><lb/>
              <l>Da gaft&#x2019; auf beiden Seiten,</l><lb/>
              <l>Janhagel aus der See,</l><lb/>
              <l>Und hub, ganz ausgela&#x017F;&#x017F;en,</l><lb/>
              <l>Hieru&#x0364;ber an zu &#x017F;pa&#x017F;&#x017F;en.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="38">
              <l>Der Stier &#x017F;prach nicht ein Wort,</l><lb/>
              <l>Und trug &#x017F;ie &#x017F;onder Gnade</l><lb/>
              <l>Hinu&#x0364;ber ans Ge&#x017F;tade,</l><lb/>
              <l>Und kam in &#x017F;ichern Port.</l><lb/>
              <l>Darob empfand der Heide</l><lb/>
              <l>Herzinnigliche Freude.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="39">
              <l>Hier &#x017F;ank &#x017F;ie auf den Sand,</l><lb/>
              <l>Ganz mat durch langes Reiten</l><lb/>
              <l>Und Herzensbangigkeiten,</l><lb/>
              <l>Von Sinnen und Ver&#x017F;tand.</l><lb/>
              <l>Vielleicht hat&#x2019;s auch darneben</l><lb/>
              <l>Ein Wo&#x0364;lfchen abgegeben.</l>
            </lg><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Mein</fw><lb/>
            <l>
</l>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[143/0212] Nichts half ihr Ach und Weh. Sie muſte fuͤrbas reiten. Da gaft’ auf beiden Seiten, Janhagel aus der See, Und hub, ganz ausgelaſſen, Hieruͤber an zu ſpaſſen. Der Stier ſprach nicht ein Wort, Und trug ſie ſonder Gnade Hinuͤber ans Geſtade, Und kam in ſichern Port. Darob empfand der Heide Herzinnigliche Freude. Hier ſank ſie auf den Sand, Ganz mat durch langes Reiten Und Herzensbangigkeiten, Von Sinnen und Verſtand. Vielleicht hat’s auch darneben Ein Woͤlfchen abgegeben. Mein

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/212
Zitationshilfe: Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/212>, abgerufen am 19.05.2024.