Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778.Da nahm er schmunzelnd wahr, Auf schönbeblümten Auen, Gar lieblich anzuschauen, Vergnügter Mägdlein Schaar, Die auf dem grünen Rasen Sich Gänseblümchen lasen. Die Schönste war geschmükt Mit einem leichten Kleide, Von rosinfarbner Seide, Mit Fadengold durchstikt. Die Andern aber schienen In Demut ihr zu dienen. Die niedliche Gestalt, Die schlanken zarten Glieder, Besah er auf und nieder. Ihr Alter er gar bald Recht kunstverständig schäzte, Und es auf Sechzehn sezte. Zum
Da nahm er ſchmunzelnd wahr, Auf ſchoͤnbebluͤmten Auen, Gar lieblich anzuſchauen, Vergnuͤgter Maͤgdlein Schaar, Die auf dem gruͤnen Raſen Sich Gaͤnſebluͤmchen laſen. Die Schoͤnſte war geſchmuͤkt Mit einem leichten Kleide, Von roſinfarbner Seide, Mit Fadengold durchſtikt. Die Andern aber ſchienen In Demut ihr zu dienen. Die niedliche Geſtalt, Die ſchlanken zarten Glieder, Beſah er auf und nieder. Ihr Alter er gar bald Recht kunſtverſtaͤndig ſchaͤzte, Und es auf Sechzehn ſezte. Zum
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Da nahm er ſchmunzelnd wahr,
Auf ſchoͤnbebluͤmten Auen,
Gar lieblich anzuſchauen,
Vergnuͤgter Maͤgdlein Schaar,
Die auf dem gruͤnen Raſen
Sich Gaͤnſebluͤmchen laſen.
Die Schoͤnſte war geſchmuͤkt
Mit einem leichten Kleide,
Von roſinfarbner Seide,
Mit Fadengold durchſtikt.
Die Andern aber ſchienen
In Demut ihr zu dienen.
Die niedliche Geſtalt,
Die ſchlanken zarten Glieder,
Beſah er auf und nieder.
Ihr Alter er gar bald
Recht kunſtverſtaͤndig ſchaͤzte,
Und es auf Sechzehn ſezte.
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Zitationshilfe: | Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/205>, abgerufen am 31.07.2024. |