Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778.Doch ihr, Kunstjüngerlein! Mögt meine Melodeien Nur nicht flugs nachlalleien. So leicht lalt sich's nicht 'nein. Beherzigt doch das dictum: Cacatum non est pictum. -- -- -- Eur Bazen sol euch nicht, Geehrte Herrn, gereuen. Mein Liedel sol euch freuen! Nun schaut mir ins Gesicht! Merkt auf mit Herz und Sinnen! Wil endlich mal beginnen. -- Zeus wälzt' im Bette sich, Nachdem er lang gelegen, Wie Potentaten pflegen, Und fluchte mörderlich: "Schon trommelt's zur Parade! Wo bleibt die Schokolade? Gleich
Doch ihr, Kunſtjuͤngerlein! Moͤgt meine Melodeien Nur nicht flugs nachlalleien. So leicht lalt ſich’s nicht ’nein. Beherzigt doch das dictum: Cacatum non eſt pictum. — — — Eur Bazen ſol euch nicht, Geehrte Herrn, gereuen. Mein Liedel ſol euch freuen! Nun ſchaut mir ins Geſicht! Merkt auf mit Herz und Sinnen! Wil endlich mal beginnen. — Zeus waͤlzt’ im Bette ſich, Nachdem er lang gelegen, Wie Potentaten pflegen, Und fluchte moͤrderlich: „Schon trommelt’s zur Parade! Wo bleibt die Schokolade? Gleich
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <l> <pb facs="#f0203" n="134"/> </l> <lg n="10"> <l>Doch ihr, Kunſtjuͤngerlein!</l><lb/> <l>Moͤgt meine Melodeien</l><lb/> <l>Nur nicht flugs nachlalleien.</l><lb/> <l>So leicht lalt ſich’s nicht ’nein.</l><lb/> <l>Beherzigt doch das <hi rendition="#aq">dictum:</hi></l><lb/> <l><hi rendition="#aq">Cacatum non eſt pictum.</hi> — — —</l> </lg><lb/> <lg n="11"> <l>Eur Bazen ſol euch nicht,</l><lb/> <l>Geehrte Herrn, gereuen.</l><lb/> <l>Mein Liedel ſol euch freuen!</l><lb/> <l>Nun ſchaut mir ins Geſicht!</l><lb/> <l>Merkt auf mit Herz und Sinnen!</l><lb/> <l>Wil endlich mal beginnen. —</l> </lg><lb/> <lg n="12"> <l>Zeus waͤlzt’ im Bette ſich,</l><lb/> <l>Nachdem er lang gelegen,</l><lb/> <l>Wie Potentaten pflegen,</l><lb/> <l>Und fluchte moͤrderlich:</l><lb/> <l>„Schon trommelt’s zur Parade!</l><lb/> <l>Wo bleibt die Schokolade?</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Gleich</fw><lb/> <l> </l> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [134/0203]
Doch ihr, Kunſtjuͤngerlein!
Moͤgt meine Melodeien
Nur nicht flugs nachlalleien.
So leicht lalt ſich’s nicht ’nein.
Beherzigt doch das dictum:
Cacatum non eſt pictum. — — —
Eur Bazen ſol euch nicht,
Geehrte Herrn, gereuen.
Mein Liedel ſol euch freuen!
Nun ſchaut mir ins Geſicht!
Merkt auf mit Herz und Sinnen!
Wil endlich mal beginnen. —
Zeus waͤlzt’ im Bette ſich,
Nachdem er lang gelegen,
Wie Potentaten pflegen,
Und fluchte moͤrderlich:
„Schon trommelt’s zur Parade!
Wo bleibt die Schokolade?
Gleich
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/203 |
Zitationshilfe: | Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/203>, abgerufen am 31.07.2024. |