Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.Anatomischer Anhang. umb deßwillen/ weil das Blut wegen desnohtwendigen Pulses im Hertzen nicht lang verbleiben könne/ und umb der Ursachen willen/ hält Er davor/ daß das gantze Ge- blüht sich durch die Circulation bewegen müsse. Dieser Umbgang des Bluts wird Euch Erster
Anatomiſcher Anhang. umb deßwillen/ weil das Blut wegen desnohtwendigen Pulſes im Hertzen nicht lang verbleiben koͤnne/ und umb der Urſachen willen/ haͤlt Er davor/ daß das gantze Ge- bluͤht ſich durch die Circulation bewegen muͤſſe. Dieſer Umbgang des Bluts wird Euch Erſter
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Anatomiſcher Anhang.
umb deßwillen/ weil das Blut wegen des
nohtwendigen Pulſes im Hertzen nicht lang
verbleiben koͤnne/ und umb der Urſachen
willen/ haͤlt Er davor/ daß das gantze Ge-
bluͤht ſich durch die Circulation bewegen
muͤſſe.
Dieſer Umbgang des Bluts wird Euch
befehlen/ daß ihr alle gifftige und maligne
oder boͤßartige Feuchtigkeiten/ welche die
Natur entweder ſelbſt außwirfft/ oder die
derſelben von auſſen zugebracht worden/
ohngeſaͤumt/ mit den beſten an ſich ziehen-
den Artzeney-Mitteln/ ſo woll auß den
Druͤßlein/ als der Haut außziehet/ damit
nicht in kurtzer Zeit das gantze Gebluͤht ver-
unreiniget/ und alſo das Hertz uͤberwaͤltiget
werde. Hieraus iſt ohne Anfuͤhrung meh-
rer Weitlaͤufftigkeit zu lernen/ wie gefaͤhrlich
das Aderlaſſen und Purgieren in einer Pe-
ſtilentzialiſchen oder Frantzoͤſiſchen Beulen/
und in allen vergiffteten Wunden ſey; Wie
auch/ wie nothwendig das Schwitzen und
die ausziehende Artzeneyen ſeyn. Und ſchließ-
lich/ daß die Erkaͤntnuͤß des Umlauffs des
Bluts einen groſſen Nutzen und Ge-
brauch in der Artzeney-Kunſt
habe.
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