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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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Anhang.
Milch- und Nahrungs-Safft (chylus) ge-
nandt/ welcher durch den Ausgang des
Magens (pylorum) in die Gedärme gehet/
auß welchen die Milch-Adern (venae lacteae)
das gute/ so zur Nahrung der Theile dienlich
ist/ außsaugen/ das unnütze aber wird durch
den Stuhlgang ausgeworffen.

Die Milch-Adern bestehen auß einer gar
dünnen Haut/ und sind mit vielfältigen
Vorfällen (valvulis) begabet/ welche von
der Leber gegen die Drüßlein ausgespannet
seyn/ und werden durch das gantze Gekröß
(mesenterium) außgetheilet/ biß sie in die
kleine Därme/ mehrentheils aber in das
Jejunum geleitet werden.

Es ermangeln aber die dicken Därme
derselben nicht gäntzlich/ damit nichts vom
Nahrungssafft umbkomme.

Weswegen auch der berühmte Anato-Observatio
Marchetti.

micus zu Padua Petrus de Marchettis
Anno
1661. im demonstriren dieser Milch-
Adern im Mesocolo zu erzehlen pflag/ daß
er durch Hülffe dieser Milch-Adern seine
Patienten/ welche Angina laborirten/ mit
nehrenden Clystieren erhalten habe/ biß sie
selbst haben etwas hinunter schlincken kön-
nen/ er habe aber vorher ein außführendes
Clystier gebrauchet/ nachmahls aber das
nehrende von Fleischbrüh/ Graupenschleim/
Eyerdotter und dergleichen.

Von
E ij

Anhang.
Milch- und Nahrungs-Safft (chylus) ge-
nandt/ welcher durch den Ausgang des
Magens (pylorum) in die Gedaͤrme gehet/
auß welchen die Milch-Adern (venæ lacteæ)
das gute/ ſo zur Nahrung der Theile dienlich
iſt/ außſaugen/ das unnuͤtze aber wird durch
den Stuhlgang ausgeworffen.

Die Milch-Adern beſtehen auß einer gar
duͤnnen Haut/ und ſind mit vielfaͤltigen
Vorfaͤllen (valvulis) begabet/ welche von
der Leber gegen die Druͤßlein ausgeſpannet
ſeyn/ und werden durch das gantze Gekroͤß
(meſenterium) außgetheilet/ biß ſie in die
kleine Daͤrme/ mehrentheils aber in das
Jejunum geleitet werden.

Es ermangeln aber die dicken Daͤrme
derſelben nicht gaͤntzlich/ damit nichts vom
Nahrungsſafft umbkomme.

Weswegen auch der beruͤhmte Anato-Obſervatio
Marchetti.

micus zu Padua Petrus de Marchettis
Anno
1661. im demonſtriren dieſer Milch-
Adern im Meſocolo zu erzehlen pflag/ daß
er durch Huͤlffe dieſer Milch-Adern ſeine
Patienten/ welche Angina laborirten/ mit
nehrenden Clyſtieren erhalten habe/ biß ſie
ſelbſt haben etwas hinunter ſchlincken koͤn-
nen/ er habe aber vorher ein außfuͤhrendes
Clyſtier gebrauchet/ nachmahls aber das
nehrende von Fleiſchbruͤh/ Graupenſchleim/
Eyerdotter und dergleichen.

Von
E ij
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[67/0089] Anhang. Milch- und Nahrungs-Safft (chylus) ge- nandt/ welcher durch den Ausgang des Magens (pylorum) in die Gedaͤrme gehet/ auß welchen die Milch-Adern (venæ lacteæ) das gute/ ſo zur Nahrung der Theile dienlich iſt/ außſaugen/ das unnuͤtze aber wird durch den Stuhlgang ausgeworffen. Die Milch-Adern beſtehen auß einer gar duͤnnen Haut/ und ſind mit vielfaͤltigen Vorfaͤllen (valvulis) begabet/ welche von der Leber gegen die Druͤßlein ausgeſpannet ſeyn/ und werden durch das gantze Gekroͤß (meſenterium) außgetheilet/ biß ſie in die kleine Daͤrme/ mehrentheils aber in das Jejunum geleitet werden. Es ermangeln aber die dicken Daͤrme derſelben nicht gaͤntzlich/ damit nichts vom Nahrungsſafft umbkomme. Weswegen auch der beruͤhmte Anato- micus zu Padua Petrus de Marchettis Anno 1661. im demonſtriren dieſer Milch- Adern im Meſocolo zu erzehlen pflag/ daß er durch Huͤlffe dieſer Milch-Adern ſeine Patienten/ welche Angina laborirten/ mit nehrenden Clyſtieren erhalten habe/ biß ſie ſelbſt haben etwas hinunter ſchlincken koͤn- nen/ er habe aber vorher ein außfuͤhrendes Clyſtier gebrauchet/ nachmahls aber das nehrende von Fleiſchbruͤh/ Graupenſchleim/ Eyerdotter und dergleichen. Obſervatio Marchetti. Von E ij

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/89>, abgerufen am 24.11.2024.