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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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Fünffter Theil
eingerichtete Beiner mit einem unleidlichen
Schmertz außweichen.

79. Wie ist zu erkennen/ ob der
Bruch mit einer Schwule
bewachsen?

Wann die Schmertzen und Zufäll nach-
lassen/ und wann eine Wunde dabey/ nicht
viel mehr Eyter und Wundschweiß giebt/
auch fängt der Bruch in etwas an zu kitzelen
und zu jucken/ alsdann beginnet die Schwu-
le oder callus hart zu werden/ und soll man
den Bruch nicht mehr so offt auffbinden/ da-
mit nicht die Materie der Schwulen/ durch
das gar zu offte absauberen erschöpffet/ und
verzehret werde.

80. Wie kan die Schwule ver-
hindert oder befodert wer-
den?

Die Mittel/ welche die Schwule entwe-
der verzögeren/ oder gantz und gar auffhe-
ben/ sind/ die grossen Gewalt haben/ dünn
zu machen und zu zertheilen/ oder aber/ die
da schmierig/ öhlicht und feucht seyn/ denn
dadurch wird der Safft/ aus welchem die
Schwule erwachsen soll/ zerschmeltzet/ ge-
mindert/ weich und nachläßig gemacht.
Die Mittel aber/ die den Callum befoderen/

sind

Fuͤnffter Theil
eingerichtete Beiner mit einem unleidlichen
Schmertz außweichen.

79. Wie iſt zu erkennen/ ob der
Bruch mit einer Schwule
bewachſen?

Wann die Schmertzen und Zufaͤll nach-
laſſen/ und wann eine Wunde dabey/ nicht
viel mehr Eyter und Wundſchweiß giebt/
auch faͤngt der Bruch in etwas an zu kitzelen
und zu jucken/ alsdann beginnet die Schwu-
le oder callus hart zu werden/ und ſoll man
den Bruch nicht mehr ſo offt auffbinden/ da-
mit nicht die Materie der Schwulen/ durch
das gar zu offte abſauberen erſchoͤpffet/ und
verzehret werde.

80. Wie kan die Schwule ver-
hindert oder befodert wer-
den?

Die Mittel/ welche die Schwule entwe-
der verzoͤgeren/ oder gantz und gar auffhe-
ben/ ſind/ die groſſen Gewalt haben/ duͤnn
zu machen und zu zertheilen/ oder aber/ die
da ſchmierig/ oͤhlicht und feucht ſeyn/ denn
dadurch wird der Safft/ aus welchem die
Schwule erwachſen ſoll/ zerſchmeltzet/ ge-
mindert/ weich und nachlaͤßig gemacht.
Die Mittel aber/ die den Callum befoderen/

ſind
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[512/0534] Fuͤnffter Theil eingerichtete Beiner mit einem unleidlichen Schmertz außweichen. 79. Wie iſt zu erkennen/ ob der Bruch mit einer Schwule bewachſen? Wann die Schmertzen und Zufaͤll nach- laſſen/ und wann eine Wunde dabey/ nicht viel mehr Eyter und Wundſchweiß giebt/ auch faͤngt der Bruch in etwas an zu kitzelen und zu jucken/ alsdann beginnet die Schwu- le oder callus hart zu werden/ und ſoll man den Bruch nicht mehr ſo offt auffbinden/ da- mit nicht die Materie der Schwulen/ durch das gar zu offte abſauberen erſchoͤpffet/ und verzehret werde. 80. Wie kan die Schwule ver- hindert oder befodert wer- den? Die Mittel/ welche die Schwule entwe- der verzoͤgeren/ oder gantz und gar auffhe- ben/ ſind/ die groſſen Gewalt haben/ duͤnn zu machen und zu zertheilen/ oder aber/ die da ſchmierig/ oͤhlicht und feucht ſeyn/ denn dadurch wird der Safft/ aus welchem die Schwule erwachſen ſoll/ zerſchmeltzet/ ge- mindert/ weich und nachlaͤßig gemacht. Die Mittel aber/ die den Callum befoderen/ ſind

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 512. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/534>, abgerufen am 23.11.2024.