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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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Fünffter Theil
de Tafeln gehet/ auch keine contusion zuge-
gen/ soll man nicht trepanieren/ und also
vergeblich die dura mater von der Lufft an-
wehen lassen.

32. Was ist bey den Naasen-
Brüchen zuthun?

Dieselbe einzurichten steckt man den klei-
nen Finger in die Naasen/ und bieget also
die eingewichne Beinlein herauß/ hergegen
die herauß gewichene hinein/ wann nun al-
les auff einander gerichtet/ so mache von
Bley oder Federkeil ein Röhrlein/ umb-
winde sie mit Flachs/ bestreich sie mit Ro-
sen-Oehl/ und schiebe sie in beyde Naaslö-
cher/ und weil die Naas/ ohne hohe Noth/
nicht soll starck gebunden werden/ so ge-
brauche folgendes: als Mastic, oliban,
myrrh, bol: armen, sangv. draconis, alum,
farin: volatil:
mit album: ovorum ange-
macht/ solches ist ein sehr bequem/ wie auch
ein außtrucknend ein- und zusammenziehend
Medicament und wächst die Schwule ins-
gemein in 12 oder 15. Tagen.

Das unterste Knorsplichte Wesen wird
nur zerdrucket/ selten aber gebrochen.

33. Wie ist den Brüchen des
Untern-Kinbackens zube-
gegnen?
Sol-

Fuͤnffter Theil
de Tafeln gehet/ auch keine contuſion zuge-
gen/ ſoll man nicht trepanieren/ und alſo
vergeblich die dura mater von der Lufft an-
wehen laſſen.

32. Was iſt bey den Naaſen-
Bruͤchen zuthun?

Dieſelbe einzurichten ſteckt man den klei-
nen Finger in die Naaſen/ und bieget alſo
die eingewichne Beinlein herauß/ hergegen
die herauß gewichene hinein/ wann nun al-
les auff einander gerichtet/ ſo mache von
Bley oder Federkeil ein Roͤhrlein/ umb-
winde ſie mit Flachs/ beſtreich ſie mit Ro-
ſen-Oehl/ und ſchiebe ſie in beyde Naasloͤ-
cher/ und weil die Naas/ ohne hohe Noth/
nicht ſoll ſtarck gebunden werden/ ſo ge-
brauche folgendes: als Maſtic, oliban,
myrrh, bol: armen, ſangv. draconis, alum,
farin: volatil:
mit album: ovorum ange-
macht/ ſolches iſt ein ſehr bequem/ wie auch
ein außtrucknend ein- und zuſammenziehend
Medicament und waͤchſt die Schwule ins-
gemein in 12 oder 15. Tagen.

Das unterſte Knorſplichte Weſen wird
nur zerdrucket/ ſelten aber gebrochen.

33. Wie iſt den Bruͤchen des
Untern-Kinbackens zube-
gegnen?
Sol-
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[478/0500] Fuͤnffter Theil de Tafeln gehet/ auch keine contuſion zuge- gen/ ſoll man nicht trepanieren/ und alſo vergeblich die dura mater von der Lufft an- wehen laſſen. 32. Was iſt bey den Naaſen- Bruͤchen zuthun? Dieſelbe einzurichten ſteckt man den klei- nen Finger in die Naaſen/ und bieget alſo die eingewichne Beinlein herauß/ hergegen die herauß gewichene hinein/ wann nun al- les auff einander gerichtet/ ſo mache von Bley oder Federkeil ein Roͤhrlein/ umb- winde ſie mit Flachs/ beſtreich ſie mit Ro- ſen-Oehl/ und ſchiebe ſie in beyde Naasloͤ- cher/ und weil die Naas/ ohne hohe Noth/ nicht ſoll ſtarck gebunden werden/ ſo ge- brauche folgendes: als Maſtic, oliban, myrrh, bol: armen, ſangv. draconis, alum, farin: volatil: mit album: ovorum ange- macht/ ſolches iſt ein ſehr bequem/ wie auch ein außtrucknend ein- und zuſammenziehend Medicament und waͤchſt die Schwule ins- gemein in 12 oder 15. Tagen. Das unterſte Knorſplichte Weſen wird nur zerdrucket/ ſelten aber gebrochen. 33. Wie iſt den Bruͤchen des Untern-Kinbackens zube- gegnen? Sol-

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 478. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/500>, abgerufen am 21.11.2024.