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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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von Geschwären.
vielleicht weil im Abstossen des Knochens/
wie man ins gemein/ aber nicht gar zu recht
redet/ leicht ein Schade entstehen kan/ ab-
sonderlich/ wann die gewaltsame Hand des
Chirurgi zu dem schweren Bogen der Sä-
gen dazu kompt/ dann leichtlich geschehen
kan/ daß entweder die Säge gebogen/ oder
gar gebrochen wird/ oder aber wann der
Chirurgus bey der grossen Röhr angefangen/
und im stossen ist/ die kleine Röhr durch den
Stoß mehr abgestossen und gebrochen/ als
abgesäget wird/ welches in der Heilung leicht
eine Hindernüß geben kan: Ist derohalben
besser/ man verfahre sicher und bedachtsam/
als daß man mit der furie die operation ver-
richte.

Endlich ist auch zu erinnern/ wie so gar
ungereumbt die Creutz-Heffte seyn/ mit wel-
cher sie die Lefftzen der Wunden herzuzuzie-
hen gedencken/ wie hiervon Hildanus kan
nachgelesen werden. Die Blutstillung
durch die cauteria hat zwar ihre Anfechtung/
in dem die gemachte eschara abfallen/ und
einen neuen Blutfluß verursachen kan/ al-
lein man muß nicht Ursach zur Erschwä-
rung der escharae geben/ sondern truckne
Artzeneyen darauff bringen/ dadurch sie end-
lich sicherer ab gehen wird. Die Zubin-
dung der grossen Gefässe/ in Annehmung

der
D d iij

von Geſchwaͤren.
vielleicht weil im Abſtoſſen des Knochens/
wie man ins gemein/ aber nicht gar zu recht
redet/ leicht ein Schade entſtehen kan/ ab-
ſonderlich/ wann die gewaltſame Hand des
Chirurgi zu dem ſchweren Bogen der Saͤ-
gen dazu kompt/ dann leichtlich geſchehen
kan/ daß entweder die Saͤge gebogen/ oder
gar gebrochen wird/ oder aber wann der
Chirurgus bey der groſſen Roͤhr angefangen/
und im ſtoſſen iſt/ die kleine Roͤhr durch den
Stoß mehr abgeſtoſſen und gebrochen/ als
abgeſaͤget wird/ welches in der Heilung leicht
eine Hindernuͤß geben kan: Iſt derohalben
beſſer/ man verfahre ſicher und bedachtſam/
als daß man mit der furie die operation ver-
richte.

Endlich iſt auch zu erinnern/ wie ſo gar
ungereumbt die Creutz-Heffte ſeyn/ mit wel-
cher ſie die Lefftzen der Wunden herzuzuzie-
hen gedencken/ wie hiervon Hildanus kan
nachgeleſen werden. Die Blutſtillung
durch die cauteria hat zwar ihre Anfechtung/
in dem die gemachte eſchara abfallen/ und
einen neuen Blutfluß verurſachen kan/ al-
lein man muß nicht Urſach zur Erſchwaͤ-
rung der eſcharæ geben/ ſondern truckne
Artzeneyen darauff bringen/ dadurch ſie end-
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dung der groſſen Gefaͤſſe/ in Annehmung

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[421/0443] von Geſchwaͤren. vielleicht weil im Abſtoſſen des Knochens/ wie man ins gemein/ aber nicht gar zu recht redet/ leicht ein Schade entſtehen kan/ ab- ſonderlich/ wann die gewaltſame Hand des Chirurgi zu dem ſchweren Bogen der Saͤ- gen dazu kompt/ dann leichtlich geſchehen kan/ daß entweder die Saͤge gebogen/ oder gar gebrochen wird/ oder aber wann der Chirurgus bey der groſſen Roͤhr angefangen/ und im ſtoſſen iſt/ die kleine Roͤhr durch den Stoß mehr abgeſtoſſen und gebrochen/ als abgeſaͤget wird/ welches in der Heilung leicht eine Hindernuͤß geben kan: Iſt derohalben beſſer/ man verfahre ſicher und bedachtſam/ als daß man mit der furie die operation ver- richte. Endlich iſt auch zu erinnern/ wie ſo gar ungereumbt die Creutz-Heffte ſeyn/ mit wel- cher ſie die Lefftzen der Wunden herzuzuzie- hen gedencken/ wie hiervon Hildanus kan nachgeleſen werden. Die Blutſtillung durch die cauteria hat zwar ihre Anfechtung/ in dem die gemachte eſchara abfallen/ und einen neuen Blutfluß verurſachen kan/ al- lein man muß nicht Urſach zur Erſchwaͤ- rung der eſcharæ geben/ ſondern truckne Artzeneyen darauff bringen/ dadurch ſie end- lich ſicherer ab gehen wird. Die Zubin- dung der groſſen Gefaͤſſe/ in Annehmung der D d iij

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 421. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/443>, abgerufen am 25.11.2024.