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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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Dritter Theil
seyn: Dahero Marc: Aurelius Severinus
diesen affect Paedarthrocacen nennet/ dann
selbiger definieret diese Kranckheit/ daß sie
sey ein abscessus umb die Gelencke der Kin-
der/ welches die Knochen sphacelieret und
verdirbt/ herkommend auß den nicht gerei-
nigten ersten Unreinigkeiten des Saamens
und Monathlichen Geblüthes/ welcher an
die Gelencke gelanget und alda faul wor-
den. Die Cur anlangend/ so ist solche
Kranckheit übel zu curiren/ so wol wegen
des steten Zuflusses/ der Materie/ als we-
gen der Verderbung des Beins/ und soll
man die Heilung nicht vornehmen/ es sey
dann zuvor der Fluß abgewendet. Die
euserliche Cur anlangend/ so soll man/ so
bald sich der Patient eines solchen obgedach-
ten Schmertzens beklaget/ es sey in den Ge-
lencken/ entweder der Hände oder Füsse/
Ellbogen oder Knie/ oder auch der Knoden
an den Füssen/ also bald einen Schnitt
thun/ wann auch schon keine Geschwulst
da ist/ und mit einem Sucher fühlen/ ob
das verdorbene Bein ungleich/ welches
dann eine Anzeigung ist/ daß das Bein eher
als das periost ium verdorben/ weswegen
dann das Bein also bald radieret werden
muß/ ohne welches Mittel nie mahls in
keiner Wunden oder Geschwär eine fäste
Narbe geziehlet werden kan. Wann we-

gen

Dritter Theil
ſeyn: Dahero Marc: Aurelius Severinus
dieſen affect Pædarthrocacen nennet/ dann
ſelbiger definieret dieſe Kranckheit/ daß ſie
ſey ein abſceſſus umb die Gelencke der Kin-
der/ welches die Knochen ſphacelieret und
verdirbt/ herkommend auß den nicht gerei-
nigten erſten Unreinigkeiten des Saamens
und Monathlichen Gebluͤthes/ welcher an
die Gelencke gelanget und alda faul wor-
den. Die Cur anlangend/ ſo iſt ſolche
Kranckheit uͤbel zu curiren/ ſo wol wegen
des ſteten Zufluſſes/ der Materie/ als we-
gen der Verderbung des Beins/ und ſoll
man die Heilung nicht vornehmen/ es ſey
dann zuvor der Fluß abgewendet. Die
euſerliche Cur anlangend/ ſo ſoll man/ ſo
bald ſich der Patient eines ſolchen obgedach-
ten Schmertzens beklaget/ es ſey in den Ge-
lencken/ entweder der Haͤnde oder Fuͤſſe/
Ellbogen oder Knie/ oder auch der Knoden
an den Fuͤſſen/ alſo bald einen Schnitt
thun/ wann auch ſchon keine Geſchwulſt
da iſt/ und mit einem Sucher fuͤhlen/ ob
das verdorbene Bein ungleich/ welches
dann eine Anzeigung iſt/ daß das Bein eher
als das perioſt ium verdorben/ weswegen
dann das Bein alſo bald radieret werden
muß/ ohne welches Mittel nie mahls in
keiner Wunden oder Geſchwaͤr eine faͤſte
Narbe geziehlet werden kan. Wann we-

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[418/0440] Dritter Theil ſeyn: Dahero Marc: Aurelius Severinus dieſen affect Pædarthrocacen nennet/ dann ſelbiger definieret dieſe Kranckheit/ daß ſie ſey ein abſceſſus umb die Gelencke der Kin- der/ welches die Knochen ſphacelieret und verdirbt/ herkommend auß den nicht gerei- nigten erſten Unreinigkeiten des Saamens und Monathlichen Gebluͤthes/ welcher an die Gelencke gelanget und alda faul wor- den. Die Cur anlangend/ ſo iſt ſolche Kranckheit uͤbel zu curiren/ ſo wol wegen des ſteten Zufluſſes/ der Materie/ als we- gen der Verderbung des Beins/ und ſoll man die Heilung nicht vornehmen/ es ſey dann zuvor der Fluß abgewendet. Die euſerliche Cur anlangend/ ſo ſoll man/ ſo bald ſich der Patient eines ſolchen obgedach- ten Schmertzens beklaget/ es ſey in den Ge- lencken/ entweder der Haͤnde oder Fuͤſſe/ Ellbogen oder Knie/ oder auch der Knoden an den Fuͤſſen/ alſo bald einen Schnitt thun/ wann auch ſchon keine Geſchwulſt da iſt/ und mit einem Sucher fuͤhlen/ ob das verdorbene Bein ungleich/ welches dann eine Anzeigung iſt/ daß das Bein eher als das perioſt ium verdorben/ weswegen dann das Bein alſo bald radieret werden muß/ ohne welches Mittel nie mahls in keiner Wunden oder Geſchwaͤr eine faͤſte Narbe geziehlet werden kan. Wann we- gen

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 418. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/440>, abgerufen am 22.11.2024.