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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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von den Wunden.
entzwey/ kan man die Wunde wol hefften/
wiewoll solches auch mit dem binden kan
verrichtet werden/ damit die Lefftzen der
Wunden an einander gelangen/ wie auch
mit starck-klebenden Pflastern; Wann aberHauptwun-
den sind nicht
leicht zu heff-
ten.

das Pericranium und der Knochen mit ge-
troffen/ welcher ohne daß in Verwundung
des Pericranij nicht woll unberühret bleibet/
soll man mit nichten weder hefften/ noch die
Lefftzen so nahe an einander ziehen/ sondern
das Bein schaben und radieren/ und also
die Wunde durchs Fleisch-Zielen/ von un-
ten auff heilen.

55. Welche Haupt-Wunden
sind gefährlich/ aber nicht
tödlich?

Wie woll auch an den kleinesten Haupt-
Wunden offt welche sterben/ so sind doch
die Wunden des Hintertheils nicht so ge-
fährlich/ als die im Vordertheil/ weil die-
ses viel subtiler und also leichter kan gebro-
chen/ und die dur a mater verletzet werden/
die Wunden der Schlaff-Mäußlein sind
nicht allein gefährlich/ sondern/ wann solche
groß/ auch gar tödlich/ weil sie nicht allein
viel Pulß-Adern in sich haben/ sondern auch
wegen der Nerven/ welche sie vom Hirn
haben/ sehr empfindlich/ auch viel Zufäll/
als Krampf/ und Gichtbruch gemeiniglich

dazu
O iiij

von den Wunden.
entzwey/ kan man die Wunde wol hefften/
wiewoll ſolches auch mit dem binden kan
verrichtet werden/ damit die Lefftzen der
Wunden an einander gelangen/ wie auch
mit ſtarck-klebenden Pflaſtern; Wann aberHauptwun-
den ſind nicht
leicht zu heff-
ten.

das Pericranium und der Knochen mit ge-
troffen/ welcher ohne daß in Verwundung
des Pericranij nicht woll unberuͤhret bleibet/
ſoll man mit nichten weder hefften/ noch die
Lefftzen ſo nahe an einander ziehen/ ſondern
das Bein ſchaben und radieren/ und alſo
die Wunde durchs Fleiſch-Zielen/ von un-
ten auff heilen.

55. Welche Haupt-Wunden
ſind gefaͤhrlich/ aber nicht
toͤdlich?

Wie woll auch an den kleineſten Haupt-
Wunden offt welche ſterben/ ſo ſind doch
die Wunden des Hintertheils nicht ſo ge-
faͤhrlich/ als die im Vordertheil/ weil die-
ſes viel ſubtiler und alſo leichter kan gebro-
chen/ und die dur a mater verletzet werden/
die Wunden der Schlaff-Maͤußlein ſind
nicht allein gefaͤhrlich/ ſondern/ wann ſolche
groß/ auch gar toͤdlich/ weil ſie nicht allein
viel Pulß-Adern in ſich haben/ ſondern auch
wegen der Nerven/ welche ſie vom Hirn
haben/ ſehr empfindlich/ auch viel Zufaͤll/
als Krampf/ und Gichtbruch gemeiniglich

dazu
O iiij
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[215/0237] von den Wunden. entzwey/ kan man die Wunde wol hefften/ wiewoll ſolches auch mit dem binden kan verrichtet werden/ damit die Lefftzen der Wunden an einander gelangen/ wie auch mit ſtarck-klebenden Pflaſtern; Wann aber das Pericranium und der Knochen mit ge- troffen/ welcher ohne daß in Verwundung des Pericranij nicht woll unberuͤhret bleibet/ ſoll man mit nichten weder hefften/ noch die Lefftzen ſo nahe an einander ziehen/ ſondern das Bein ſchaben und radieren/ und alſo die Wunde durchs Fleiſch-Zielen/ von un- ten auff heilen. Hauptwun- den ſind nicht leicht zu heff- ten. 55. Welche Haupt-Wunden ſind gefaͤhrlich/ aber nicht toͤdlich? Wie woll auch an den kleineſten Haupt- Wunden offt welche ſterben/ ſo ſind doch die Wunden des Hintertheils nicht ſo ge- faͤhrlich/ als die im Vordertheil/ weil die- ſes viel ſubtiler und alſo leichter kan gebro- chen/ und die dur a mater verletzet werden/ die Wunden der Schlaff-Maͤußlein ſind nicht allein gefaͤhrlich/ ſondern/ wann ſolche groß/ auch gar toͤdlich/ weil ſie nicht allein viel Pulß-Adern in ſich haben/ ſondern auch wegen der Nerven/ welche ſie vom Hirn haben/ ſehr empfindlich/ auch viel Zufaͤll/ als Krampf/ und Gichtbruch gemeiniglich dazu O iiij

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/237>, abgerufen am 24.11.2024.