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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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Ander Theil

Weil eben/ wie vor gesagt/ in ihnen der
natürliche Balsam schwächer/ hergegen in
den jungen das Fett und Geblüth/ stärcker/
häuffiger und kräftiger ist.

14. Werden die Wunden der
Nerven/ Blut- und Lufft-
Adern/ wie auch der Kno-
chen durch eine schlechte
Zusammen-wachsung oder
Vereinbarung ihrer selbst
eignen Substantz geheilet?

Nein: denn ob sie schon bißweilen gehei-
let werden/ geschiehet solches nicht auß ihrer
selbst eigenen Substantz/ wie in den Flei-
schichten Gliedern/ sondern durch Mittel
einer andern fast gleichformigen: Denn in
denen Theilen/ des Leibes/ welche auß
dem Saamen/ und nicht auß dem Geblüth
entstehen/ stellet die sorgfältige Natur an
dessen Statt was verlohren worden/ ein an-
ders dergleichen/ dann dasselbige/ was an
Statt des gebrochnen Beins wächst/ ist
kein Bein sondern eine harte Schwülle
oder Callus, und also auch in den anderen
Theilen.

15. Wie ist mit einer einfachen
Wunde zu verfahren?
Es
Ander Theil

Weil eben/ wie vor geſagt/ in ihnen der
natuͤrliche Balſam ſchwaͤcher/ hergegen in
den jungen das Fett und Gebluͤth/ ſtaͤrcker/
haͤuffiger und kraͤftiger iſt.

14. Werden die Wunden der
Nerven/ Blut- und Lufft-
Adern/ wie auch der Kno-
chen durch eine ſchlechte
Zuſam̃en-wachſung oder
Vereinbarung ihrer ſelbſt
eignen Subſtantz geheilet?

Nein: denn ob ſie ſchon bißweilen gehei-
let werden/ geſchiehet ſolches nicht auß ihrer
ſelbſt eigenen Subſtantz/ wie in den Flei-
ſchichten Gliedern/ ſondern durch Mittel
einer andern faſt gleichformigen: Denn in
denen Theilen/ des Leibes/ welche auß
dem Saamen/ und nicht auß dem Gebluͤth
entſtehen/ ſtellet die ſorgfaͤltige Natur an
deſſen Statt was verlohren worden/ ein an-
ders dergleichen/ dann daſſelbige/ was an
Statt des gebrochnen Beins waͤchſt/ iſt
kein Bein ſondern eine harte Schwuͤlle
oder Callus, und alſo auch in den anderen
Theilen.

15. Wie iſt mit einer einfachen
Wunde zu verfahren?
Es
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[180/0202] Ander Theil Weil eben/ wie vor geſagt/ in ihnen der natuͤrliche Balſam ſchwaͤcher/ hergegen in den jungen das Fett und Gebluͤth/ ſtaͤrcker/ haͤuffiger und kraͤftiger iſt. 14. Werden die Wunden der Nerven/ Blut- und Lufft- Adern/ wie auch der Kno- chen durch eine ſchlechte Zuſam̃en-wachſung oder Vereinbarung ihrer ſelbſt eignen Subſtantz geheilet? Nein: denn ob ſie ſchon bißweilen gehei- let werden/ geſchiehet ſolches nicht auß ihrer ſelbſt eigenen Subſtantz/ wie in den Flei- ſchichten Gliedern/ ſondern durch Mittel einer andern faſt gleichformigen: Denn in denen Theilen/ des Leibes/ welche auß dem Saamen/ und nicht auß dem Gebluͤth entſtehen/ ſtellet die ſorgfaͤltige Natur an deſſen Statt was verlohren worden/ ein an- ders dergleichen/ dann daſſelbige/ was an Statt des gebrochnen Beins waͤchſt/ iſt kein Bein ſondern eine harte Schwuͤlle oder Callus, und alſo auch in den anderen Theilen. 15. Wie iſt mit einer einfachen Wunde zu verfahren? Es

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 180. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/202>, abgerufen am 24.11.2024.