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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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von Geschwülsten.

Der Gliedschwam ist eine Geschwulst/Platerus in
medicina
practica.

fürnehmlich der Glieder/ in welchen viel
Nerven und Sehnen zusammen kommen/
und geschicht solche Geschwulst fürnemlich
im Knie/ wann nehmlich durch eine starcke
Bewegung und Außdehnung/ die NervenUrsach.
und Sehnen verzogen werden/ durch wel-
che den Gliedern mehr Nahrung und Feuch-
tigkeit zugezogen wird/ als sie von nöhten
gehabt/ auß welchem Safft dann eine
schwammichte Substantz wächset/ welche offtKennzeichen.
das gantze Glied umbfasset/ daß der Patient
weder recht gehen/ noch das Knie beugen
kan. Es hat sonsten diese Geschwulst keinen
sonderlichen Schmertzen/ ist an Farb der
andern Haut gleich/ und weder Hitze noch
Kälte dabey. Die Cur anlangend/ ist sol-Cur.
che ziemlich schwer/ und weil sie an den Ner-
vosischen Theilen/ können sie wie andere
Gewächse/ durch den Schnitt nicht geheilet
werden/ sondern/ sie sind zu zertheilen und
zu erweichen: Doch erinnert Hildanus, daß
man sich vor allen Dingen hüte/ damit sie
zu keiner Erschwärung gebracht werden/
und also daselbst ein unheilbar Geschwär
verursachet werde. Es ist sonsten unter an-
dern gut/ das Alumen crud: mit Sale com:
calcini
ret/ von diesem Pulver genommen/
und in aq: vitae zerlassen/ das Glied woll da-
mit gerieben/ und das Empl: de sapone, wel-

ches
K v
von Geſchwuͤlſten.

Der Gliedſchwam iſt eine Geſchwulſt/Platerus in
medicina
practica.

fuͤrnehmlich der Glieder/ in welchen viel
Nerven und Sehnen zuſammen kommen/
und geſchicht ſolche Geſchwulſt fuͤrnemlich
im Knie/ wann nehmlich durch eine ſtarcke
Bewegung und Außdehnung/ die NervenUrſach.
und Sehnen verzogen werden/ durch wel-
che den Gliedern mehr Nahrung und Feuch-
tigkeit zugezogen wird/ als ſie von noͤhten
gehabt/ auß welchem Safft dann eine
ſchwam̃ichte Subſtantz waͤchſet/ welche offtKeñzeichen.
das gantze Glied umbfaſſet/ daß der Patient
weder recht gehen/ noch das Knie beugen
kan. Es hat ſonſten dieſe Geſchwulſt keinen
ſonderlichen Schmertzen/ iſt an Farb der
andern Haut gleich/ und weder Hitze noch
Kaͤlte dabey. Die Cur anlangend/ iſt ſol-Cur.
che ziemlich ſchwer/ und weil ſie an den Ner-
voſiſchen Theilen/ koͤnnen ſie wie andere
Gewaͤchſe/ durch den Schnitt nicht geheilet
werden/ ſondern/ ſie ſind zu zertheilen und
zu erweichen: Doch erinnert Hildanus, daß
man ſich vor allen Dingen huͤte/ damit ſie
zu keiner Erſchwaͤrung gebracht werden/
und alſo daſelbſt ein unheilbar Geſchwaͤr
verurſachet werde. Es iſt ſonſten unter an-
dern gut/ das Alumen crud: mit Sale com:
calcini
ret/ von dieſem Pulver genommen/
und in aq: vitæ zerlaſſen/ das Glied woll da-
mit gerieben/ und das Empl: de ſapone, wel-

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[153/0175] von Geſchwuͤlſten. Der Gliedſchwam iſt eine Geſchwulſt/ fuͤrnehmlich der Glieder/ in welchen viel Nerven und Sehnen zuſammen kommen/ und geſchicht ſolche Geſchwulſt fuͤrnemlich im Knie/ wann nehmlich durch eine ſtarcke Bewegung und Außdehnung/ die Nerven und Sehnen verzogen werden/ durch wel- che den Gliedern mehr Nahrung und Feuch- tigkeit zugezogen wird/ als ſie von noͤhten gehabt/ auß welchem Safft dann eine ſchwam̃ichte Subſtantz waͤchſet/ welche offt das gantze Glied umbfaſſet/ daß der Patient weder recht gehen/ noch das Knie beugen kan. Es hat ſonſten dieſe Geſchwulſt keinen ſonderlichen Schmertzen/ iſt an Farb der andern Haut gleich/ und weder Hitze noch Kaͤlte dabey. Die Cur anlangend/ iſt ſol- che ziemlich ſchwer/ und weil ſie an den Ner- voſiſchen Theilen/ koͤnnen ſie wie andere Gewaͤchſe/ durch den Schnitt nicht geheilet werden/ ſondern/ ſie ſind zu zertheilen und zu erweichen: Doch erinnert Hildanus, daß man ſich vor allen Dingen huͤte/ damit ſie zu keiner Erſchwaͤrung gebracht werden/ und alſo daſelbſt ein unheilbar Geſchwaͤr verurſachet werde. Es iſt ſonſten unter an- dern gut/ das Alumen crud: mit Sale com: calciniret/ von dieſem Pulver genommen/ und in aq: vitæ zerlaſſen/ das Glied woll da- mit gerieben/ und das Empl: de ſapone, wel- ches Platerus in medicina practica. Urſach. Keñzeichen. Cur. K v

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/175>, abgerufen am 21.11.2024.