Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

Bild:
<< vorherige Seite

von Geschwülsten.
man woll zusehen/ damit nicht die Gedärm
das Feur empfinden/ welches leichtlich ge-
schicht/ wann die Gedärm oder das Netz/
so herab gewichen/ dem nachgelassenen peri-
tonaeo
starck anhangen: Es wird die CurCur durch
den Schnitt

auch verrichtet durch den Schnitt/ und sol-
cher ist zweyerley: Eine Art der Chirurgo-
rum,
welche geschicht/ ohne Ausnehmung
des Hodens/ die andere Art der Versuch-
Aertzte/ mit Ausschneidung des Hodens.
Die erste Art der Cur/ soll also verrichtet
werden; Es soll der Krancke/ stehend den
Athem an sich halten/ damit man sehen
könne/ wie groß der Bruch sey/ darnach
soll mit Tinten der Bruch/ so groß als er ist/
in die Runde gezeichnet werden. Nach-
mahls bindet man den Patienten auff ein
Bret/ der Diener druckt den Unterbauch
nieder/ der Chirurgus fasset mit der lincken
Hand die gezeichnete Haut/ so viel müglich/
und schneidet mit dem Messerlein so woll
die Haut/ als die Membranen/ gleich
durch den Zirckel/ biß auff das entweder
außgedehnete oder zerrissene Peritonaeum,
(doch/ daß die Saamen-Gefäße nicht ver-
letzet werden/) welches wieder gehefftet und
geheilet wird. Paraeus setzet eine andere Art/
mit den güldenen Puncten/ wie ers nennet.

Der Netz-Bruch geschicht nich leicht/
durch Zerreissung des Peritonaei/ dann vom

Netz
J ij

von Geſchwuͤlſten.
man woll zuſehen/ damit nicht die Gedaͤrm
das Feur empfinden/ welches leichtlich ge-
ſchicht/ wann die Gedaͤrm oder das Netz/
ſo herab gewichen/ dem nachgelaſſenen peri-
tonæo
ſtarck anhangen: Es wird die CurCur durch
den Schnitt

auch verrichtet durch den Schnitt/ und ſol-
cher iſt zweyerley: Eine Art der Chirurgo-
rum,
welche geſchicht/ ohne Ausnehmung
des Hodens/ die andere Art der Verſuch-
Aertzte/ mit Ausſchneidung des Hodens.
Die erſte Art der Cur/ ſoll alſo verrichtet
werden; Es ſoll der Krancke/ ſtehend den
Athem an ſich halten/ damit man ſehen
koͤnne/ wie groß der Bruch ſey/ darnach
ſoll mit Tinten der Bruch/ ſo groß als er iſt/
in die Runde gezeichnet werden. Nach-
mahls bindet man den Patienten auff ein
Bret/ der Diener druckt den Unterbauch
nieder/ der Chirurgus faſſet mit der lincken
Hand die gezeichnete Haut/ ſo viel muͤglich/
und ſchneidet mit dem Meſſerlein ſo woll
die Haut/ als die Membranen/ gleich
durch den Zirckel/ biß auff das entweder
außgedehnete oder zerriſſene Peritonæum,
(doch/ daß die Saamen-Gefaͤße nicht ver-
letzet werden/) welches wieder gehefftet und
geheilet wird. Paræus ſetzet eine andere Art/
mit den guͤldenen Puncten/ wie ers nennet.

Der Netz-Bruch geſchicht nich leicht/
durch Zerreiſſung des Peritonæi/ dann vom

Netz
J ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0153" n="131"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von Ge&#x017F;chwu&#x0364;l&#x017F;ten.</hi></fw><lb/>
man woll zu&#x017F;ehen/ damit nicht die Geda&#x0364;rm<lb/>
das Feur empfinden/ welches leichtlich ge-<lb/>
&#x017F;chicht/ wann die Geda&#x0364;rm oder das Netz/<lb/>
&#x017F;o herab gewichen/ dem nachgela&#x017F;&#x017F;enen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">peri-<lb/>
tonæo</hi></hi> &#x017F;tarck anhangen: Es wird die Cur<note place="right">Cur durch<lb/>
den Schnitt</note><lb/>
auch verrichtet durch den Schnitt/ und &#x017F;ol-<lb/>
cher i&#x017F;t zweyerley: Eine Art der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Chirurgo-<lb/>
rum,</hi></hi> welche ge&#x017F;chicht/ ohne Ausnehmung<lb/>
des Hodens/ die andere Art der Ver&#x017F;uch-<lb/>
Aertzte/ mit Aus&#x017F;chneidung des Hodens.<lb/>
Die er&#x017F;te Art der Cur/ &#x017F;oll al&#x017F;o verrichtet<lb/>
werden; Es &#x017F;oll der Krancke/ &#x017F;tehend den<lb/>
Athem an &#x017F;ich halten/ damit man &#x017F;ehen<lb/>
ko&#x0364;nne/ wie groß der Bruch &#x017F;ey/ darnach<lb/>
&#x017F;oll mit Tinten der Bruch/ &#x017F;o groß als er i&#x017F;t/<lb/>
in die Runde gezeichnet werden. Nach-<lb/>
mahls bindet man den Patienten auff ein<lb/>
Bret/ der Diener druckt den Unterbauch<lb/>
nieder/ der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Chirurgus</hi></hi> fa&#x017F;&#x017F;et mit der lincken<lb/>
Hand die gezeichnete Haut/ &#x017F;o viel mu&#x0364;glich/<lb/>
und &#x017F;chneidet mit dem Me&#x017F;&#x017F;erlein &#x017F;o woll<lb/>
die Haut/ als die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Membra</hi></hi>nen/ gleich<lb/>
durch den Zirckel/ biß auff das entweder<lb/>
außgedehnete oder zerri&#x017F;&#x017F;ene <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Peritonæum,</hi></hi><lb/>
(doch/ daß die Saamen-Gefa&#x0364;ße nicht ver-<lb/>
letzet werden/) welches wieder gehefftet und<lb/>
geheilet wird. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Paræus</hi></hi> &#x017F;etzet eine andere Art/<lb/>
mit den gu&#x0364;ldenen Puncten/ wie ers nennet.</p><lb/>
          <p>Der Netz-Bruch ge&#x017F;chicht nich leicht/<lb/>
durch Zerrei&#x017F;&#x017F;ung des <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Peritonæi/</hi></hi> dann vom<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">J ij</fw><fw place="bottom" type="catch">Netz</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[131/0153] von Geſchwuͤlſten. man woll zuſehen/ damit nicht die Gedaͤrm das Feur empfinden/ welches leichtlich ge- ſchicht/ wann die Gedaͤrm oder das Netz/ ſo herab gewichen/ dem nachgelaſſenen peri- tonæo ſtarck anhangen: Es wird die Cur auch verrichtet durch den Schnitt/ und ſol- cher iſt zweyerley: Eine Art der Chirurgo- rum, welche geſchicht/ ohne Ausnehmung des Hodens/ die andere Art der Verſuch- Aertzte/ mit Ausſchneidung des Hodens. Die erſte Art der Cur/ ſoll alſo verrichtet werden; Es ſoll der Krancke/ ſtehend den Athem an ſich halten/ damit man ſehen koͤnne/ wie groß der Bruch ſey/ darnach ſoll mit Tinten der Bruch/ ſo groß als er iſt/ in die Runde gezeichnet werden. Nach- mahls bindet man den Patienten auff ein Bret/ der Diener druckt den Unterbauch nieder/ der Chirurgus faſſet mit der lincken Hand die gezeichnete Haut/ ſo viel muͤglich/ und ſchneidet mit dem Meſſerlein ſo woll die Haut/ als die Membranen/ gleich durch den Zirckel/ biß auff das entweder außgedehnete oder zerriſſene Peritonæum, (doch/ daß die Saamen-Gefaͤße nicht ver- letzet werden/) welches wieder gehefftet und geheilet wird. Paræus ſetzet eine andere Art/ mit den guͤldenen Puncten/ wie ers nennet. Cur durch den Schnitt Der Netz-Bruch geſchicht nich leicht/ durch Zerreiſſung des Peritonæi/ dann vom Netz J ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Bei der vorliegenden Ausgabe handelt es sich um e… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/153
Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/153>, abgerufen am 19.05.2024.