Ruhig schlummernd liegen alle Wesen, Feiernd schließet sich das Heiligthum, Tiefe Stille herrscht im weiten Reiche, Alles schweigt im öden Kreis' herum.
Und der Mond schwebt hoch am klaren Aether, Gießt sein sanftes Silberlicht herab; Und die Sternlein funkeln in der Ferne, Schau'n herab auf Leben und auf Grab.
Willkommen Mond, willkommen sanfter Bote Der Ruhe in dem rauhen Erdenthal, Verkündiger von Gottes Lieb' und Gnade, Des Schirmers in Gefahr und Mühesal.
Willkommen Sterne, seid gegrüßt ihr Zeugen Der Allmacht Gottes, der die Welten lenkt, Der unter allen Myriaden Wesen Auch meiner voll von Lieb' und Gnade denkt.
Ja heil'ger Gott, du bist der Herr der Welten, Du hast den Sonnenball emporgethürmt, Hast den Planeten ihre Bahn bezeichnet, Du bist es, der das All mit Allmacht schirmt.
Unendlicher, den keine Räume fassen, Erhabener, den Keines Geist begreift, Allgütiger, den alle Welten preisen, Erbarmender, der Sündern Gnade beut!
Erlöse gnädig uns von allem Uebel, Vergieb uns liebend jede Missethat, Laß wandeln uns auf Deines Sohnes Wegen, Und siegen über Tod und über Grab.
1828.
Ruhig ſchlummernd liegen alle Weſen, Feiernd ſchließet ſich das Heiligthum, Tiefe Stille herrſcht im weiten Reiche, Alles ſchweigt im öden Kreis' herum.
Und der Mond ſchwebt hoch am klaren Aether, Gießt ſein ſanftes Silberlicht herab; Und die Sternlein funkeln in der Ferne, Schau'n herab auf Leben und auf Grab.
Willkommen Mond, willkommen ſanfter Bote Der Ruhe in dem rauhen Erdenthal, Verkündiger von Gottes Lieb' und Gnade, Des Schirmers in Gefahr und Müheſal.
Willkommen Sterne, ſeid gegrüßt ihr Zeugen Der Allmacht Gottes, der die Welten lenkt, Der unter allen Myriaden Weſen Auch meiner voll von Lieb' und Gnade denkt.
Ja heil'ger Gott, du biſt der Herr der Welten, Du haſt den Sonnenball emporgethürmt, Haſt den Planeten ihre Bahn bezeichnet, Du biſt es, der das All mit Allmacht ſchirmt.
Unendlicher, den keine Räume faſſen, Erhabener, den Keines Geiſt begreift, Allgütiger, den alle Welten preiſen, Erbarmender, der Sündern Gnade beut!
Erlöſe gnädig uns von allem Uebel, Vergieb uns liebend jede Miſſethat, Laß wandeln uns auf Deines Sohnes Wegen, Und ſiegen über Tod und über Grab.
1828.
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Ruhig ſchlummernd liegen alle Weſen,
Feiernd ſchließet ſich das Heiligthum,
Tiefe Stille herrſcht im weiten Reiche,
Alles ſchweigt im öden Kreis' herum.
Und der Mond ſchwebt hoch am klaren Aether,
Gießt ſein ſanftes Silberlicht herab;
Und die Sternlein funkeln in der Ferne,
Schau'n herab auf Leben und auf Grab.
Willkommen Mond, willkommen ſanfter Bote
Der Ruhe in dem rauhen Erdenthal,
Verkündiger von Gottes Lieb' und Gnade,
Des Schirmers in Gefahr und Müheſal.
Willkommen Sterne, ſeid gegrüßt ihr Zeugen
Der Allmacht Gottes, der die Welten lenkt,
Der unter allen Myriaden Weſen
Auch meiner voll von Lieb' und Gnade denkt.
Ja heil'ger Gott, du biſt der Herr der Welten,
Du haſt den Sonnenball emporgethürmt,
Haſt den Planeten ihre Bahn bezeichnet,
Du biſt es, der das All mit Allmacht ſchirmt.
Unendlicher, den keine Räume faſſen,
Erhabener, den Keines Geiſt begreift,
Allgütiger, den alle Welten preiſen,
Erbarmender, der Sündern Gnade beut!
Erlöſe gnädig uns von allem Uebel,
Vergieb uns liebend jede Miſſethat,
Laß wandeln uns auf Deines Sohnes Wegen,
Und ſiegen über Tod und über Grab.
1828.
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Büchner, Georg: Sämmtliche Werke und handschriftlicher Nachlaß. Frankfurt (Main), 1879, S. 396. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buechner_werke_1879/592>, abgerufen am 16.07.2024.
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