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Büchner, Georg: Sämmtliche Werke und handschriftlicher Nachlaß. Frankfurt (Main), 1879.

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und Bürger zu einem Verein "Männerbund" genannt, zu-
sammengetreten, welcher dazu bestimmt war, den revolutio-
nären Bestrebungen in Süddeutschland als Centrum zu
dienen und dieselben zugleich in Fühlung mit den gleichen
Bestrebungen in Frankreich und der Schweiz zu bringen,
aber der Einfluß dieses Vereins hatte sich bisher wenig
fühlbar gemacht, nur in einigen Weisungen, denen man nach
den localen Verhältnissen unmöglich nachkommen konnte.
Kurz, es fehlte gleichermaßen an einer einheitlichen Führung,
wie an einem Zusammenschluß der Einzelnen, und so wird
man es begreiflich finden, wie Büchner sofort die Frage
der Organisation als die wichtigste erkannte und mit aller
Energie auf Abhilfe drang. Zunächst, betonte er, bedürfe
es der Arbeit im eigenen Lande, denn wie wichtig auch die
Organisation nach oben sei, so vermöge doch die hessische
Partei eine solche nicht aus eigener Kraft zu schaffen und
müsse nur ihr Theil dazu beitragen, den "Männerbund"
zum factischen Mittelpunkt zu erheben. Nach unten jedoch
gebe es keine Entschuldigung, keinen Vorwand für längere
Säumniß und Halbheit, denn eine ernste Wirksamkeit sei
überhaupt erst dann möglich, wenn man die Kräfte der
Partei genau kenne und über sie zu verfügen vermöge, wie
über einen wohlgeordneten Mechanismus. Als Grundlage
der Organisation beantragte er daher die Schaffung von
Ortsvereinen mit gleichem Statut, Namen und Wirkungs-
kreis. Ueberall da, schlug er vor, wo mindestens drei ver-
läßliche Parteigenossen wohnen, treten sie zu einem geheimen
Verein, "Gesellschaft der Menschenrechte" genannt, zusammen,
welcher den Zweck hat, erstens die Mitglieder in der Treue
für die Prinzipien der Partei zu bestärken und ihnen Ge-

und Bürger zu einem Verein "Männerbund" genannt, zu-
ſammengetreten, welcher dazu beſtimmt war, den revolutio-
nären Beſtrebungen in Süddeutſchland als Centrum zu
dienen und dieſelben zugleich in Fühlung mit den gleichen
Beſtrebungen in Frankreich und der Schweiz zu bringen,
aber der Einfluß dieſes Vereins hatte ſich bisher wenig
fühlbar gemacht, nur in einigen Weiſungen, denen man nach
den localen Verhältniſſen unmöglich nachkommen konnte.
Kurz, es fehlte gleichermaßen an einer einheitlichen Führung,
wie an einem Zuſammenſchluß der Einzelnen, und ſo wird
man es begreiflich finden, wie Büchner ſofort die Frage
der Organiſation als die wichtigſte erkannte und mit aller
Energie auf Abhilfe drang. Zunächſt, betonte er, bedürfe
es der Arbeit im eigenen Lande, denn wie wichtig auch die
Organiſation nach oben ſei, ſo vermöge doch die heſſiſche
Partei eine ſolche nicht aus eigener Kraft zu ſchaffen und
müſſe nur ihr Theil dazu beitragen, den "Männerbund"
zum factiſchen Mittelpunkt zu erheben. Nach unten jedoch
gebe es keine Entſchuldigung, keinen Vorwand für längere
Säumniß und Halbheit, denn eine ernſte Wirkſamkeit ſei
überhaupt erſt dann möglich, wenn man die Kräfte der
Partei genau kenne und über ſie zu verfügen vermöge, wie
über einen wohlgeordneten Mechanismus. Als Grundlage
der Organiſation beantragte er daher die Schaffung von
Ortsvereinen mit gleichem Statut, Namen und Wirkungs-
kreis. Ueberall da, ſchlug er vor, wo mindeſtens drei ver-
läßliche Parteigenoſſen wohnen, treten ſie zu einem geheimen
Verein, "Geſellſchaft der Menſchenrechte" genannt, zuſammen,
welcher den Zweck hat, erſtens die Mitglieder in der Treue
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[CIV/0120] und Bürger zu einem Verein "Männerbund" genannt, zu- ſammengetreten, welcher dazu beſtimmt war, den revolutio- nären Beſtrebungen in Süddeutſchland als Centrum zu dienen und dieſelben zugleich in Fühlung mit den gleichen Beſtrebungen in Frankreich und der Schweiz zu bringen, aber der Einfluß dieſes Vereins hatte ſich bisher wenig fühlbar gemacht, nur in einigen Weiſungen, denen man nach den localen Verhältniſſen unmöglich nachkommen konnte. Kurz, es fehlte gleichermaßen an einer einheitlichen Führung, wie an einem Zuſammenſchluß der Einzelnen, und ſo wird man es begreiflich finden, wie Büchner ſofort die Frage der Organiſation als die wichtigſte erkannte und mit aller Energie auf Abhilfe drang. Zunächſt, betonte er, bedürfe es der Arbeit im eigenen Lande, denn wie wichtig auch die Organiſation nach oben ſei, ſo vermöge doch die heſſiſche Partei eine ſolche nicht aus eigener Kraft zu ſchaffen und müſſe nur ihr Theil dazu beitragen, den "Männerbund" zum factiſchen Mittelpunkt zu erheben. Nach unten jedoch gebe es keine Entſchuldigung, keinen Vorwand für längere Säumniß und Halbheit, denn eine ernſte Wirkſamkeit ſei überhaupt erſt dann möglich, wenn man die Kräfte der Partei genau kenne und über ſie zu verfügen vermöge, wie über einen wohlgeordneten Mechanismus. Als Grundlage der Organiſation beantragte er daher die Schaffung von Ortsvereinen mit gleichem Statut, Namen und Wirkungs- kreis. Ueberall da, ſchlug er vor, wo mindeſtens drei ver- läßliche Parteigenoſſen wohnen, treten ſie zu einem geheimen Verein, "Geſellſchaft der Menſchenrechte" genannt, zuſammen, welcher den Zweck hat, erſtens die Mitglieder in der Treue für die Prinzipien der Partei zu beſtärken und ihnen Ge-

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Zitationshilfe: Büchner, Georg: Sämmtliche Werke und handschriftlicher Nachlaß. Frankfurt (Main), 1879, S. CIV. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buechner_werke_1879/120>, abgerufen am 28.11.2024.