Büchner, Ludwig: Kraft und Stoff. Frankfurt (Main), 1855.Der Gedanke. Der Gedanke ist eine Bewegung des Stoff's. Anlaß zu diesem Kapitel gibt uns die bekannte und Der Gedanke. Der Gedanke iſt eine Bewegung des Stoff’s. Anlaß zu dieſem Kapitel gibt uns die bekannte und <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0169" n="149"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Der Gedanke.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#et">Der Gedanke iſt eine Bewegung des Stoff’s.<lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#g">Moleſchott.</hi></hi></hi> </quote> </cit><lb/> <p><hi rendition="#in">A</hi>nlaß zu dieſem Kapitel gibt uns die bekannte und<lb/> vielgeſchmähte Aeußerung <hi rendition="#g">Vogt’s:</hi> „Die Gedanken ſtehen<lb/> in demſelben Verhältniß zu dem Gehirn, wie die Galle<lb/> zur Leber oder der Urin zu den Nieren‟ — eine Aeuße-<lb/> rung, welche übrigens von Vogt ſelbſt mit den Worten<lb/> eingeleitet wird: „um mich einigermaßen grob hier aus-<lb/> zudrücken.‟ Ohne uns dem allgemeinen Verdammungs-<lb/> geſchrei, welches dieſe Aeußerung in der wiſſenſchaftlichen,<lb/> publiciſtiſchen und theologiſchen Welt gegen ihren Urheber<lb/> zu Wege gebracht hat, auch nur entfernt anſchließen zu<lb/> wollen, können wir doch nicht umhin, dieſen Vergleich<lb/> ſehr ſchlecht gewählt zu finden. Auch bei genaueſter<lb/> Betrachtung ſind wir nicht im Stande, ein Analogon<lb/> zwiſchen der Gallen- oder Urinſecretion und dem Vor-<lb/> gang, durch welchen der Gedanke im Gehirn erzeugt<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [149/0169]
Der Gedanke.
Der Gedanke iſt eine Bewegung des Stoff’s.
Moleſchott.
Anlaß zu dieſem Kapitel gibt uns die bekannte und
vielgeſchmähte Aeußerung Vogt’s: „Die Gedanken ſtehen
in demſelben Verhältniß zu dem Gehirn, wie die Galle
zur Leber oder der Urin zu den Nieren‟ — eine Aeuße-
rung, welche übrigens von Vogt ſelbſt mit den Worten
eingeleitet wird: „um mich einigermaßen grob hier aus-
zudrücken.‟ Ohne uns dem allgemeinen Verdammungs-
geſchrei, welches dieſe Aeußerung in der wiſſenſchaftlichen,
publiciſtiſchen und theologiſchen Welt gegen ihren Urheber
zu Wege gebracht hat, auch nur entfernt anſchließen zu
wollen, können wir doch nicht umhin, dieſen Vergleich
ſehr ſchlecht gewählt zu finden. Auch bei genaueſter
Betrachtung ſind wir nicht im Stande, ein Analogon
zwiſchen der Gallen- oder Urinſecretion und dem Vor-
gang, durch welchen der Gedanke im Gehirn erzeugt
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