unscheinbarsten Anfang, dem einfachsten organischen Form- element, welches eine Vereinigung anorganischer Stoffe auf dem Wege der unfreiwilligen Zeugung zu Stande brachte, aus der dürftigsten Pflanzen- oder Thierzelle konnte sich fortschreitend mit Hülfe ungewöhnlicher Na- turkräfte und endloser Zeiträume jene ganze reiche und unendlich mannigfach gegliederte organische Welt ent- wickeln, von der wir uns umgeben finden. Wir halten diese ganze Untersuchung nicht für so müßig, wie manche Schriftsteller; denn nach dem heutigen Stand unsrer Kenntnisse dürfte es allzu abenteuerlich erscheinen, der Generatio aequivoca die unmittelbare Entstehung aller organischen Geschlechter und des Menschen selbst, wenn auch in vorweltlicher Zeit, aufbürden zu wollen. Wozu wäre alsdann überhaupt dieses ganze unverkennbare Gesetz allmähliger Entwicklung und Prototypenbildung! diese Aehnlichkeit, ja Gleichheit in der ersten Entwick- lung der Jndividuen, wenn nicht dadurch die Möglichkeit eines Auseinanderschlagens in differente Formen und Arten unter verschiedenen äußeren Verhältnissen mit Be- stimmtheit angedeutet würde. Unzweifelhaft muß auch der Generatio aequivoca in vorweltlicher Zeit eine größere Bedeutung eingeräumt werden, als heute, und es mag kaum geleugnet werden können, daß damals auch höher organisirte Wesen, als heute, auf diesem Wege mußten entstehen können. Sichre Kenntnisse indessen oder
unſcheinbarſten Anfang, dem einfachſten organiſchen Form- element, welches eine Vereinigung anorganiſcher Stoffe auf dem Wege der unfreiwilligen Zeugung zu Stande brachte, aus der dürftigſten Pflanzen- oder Thierzelle konnte ſich fortſchreitend mit Hülfe ungewöhnlicher Na- turkräfte und endloſer Zeiträume jene ganze reiche und unendlich mannigfach gegliederte organiſche Welt ent- wickeln, von der wir uns umgeben finden. Wir halten dieſe ganze Unterſuchung nicht für ſo müßig, wie manche Schriftſteller; denn nach dem heutigen Stand unſrer Kenntniſſe dürfte es allzu abenteuerlich erſcheinen, der Generatio aequivoca die unmittelbare Entſtehung aller organiſchen Geſchlechter und des Menſchen ſelbſt, wenn auch in vorweltlicher Zeit, aufbürden zu wollen. Wozu wäre alsdann überhaupt dieſes ganze unverkennbare Geſetz allmähliger Entwicklung und Prototypenbildung! dieſe Aehnlichkeit, ja Gleichheit in der erſten Entwick- lung der Jndividuen, wenn nicht dadurch die Möglichkeit eines Auseinanderſchlagens in differente Formen und Arten unter verſchiedenen äußeren Verhältniſſen mit Be- ſtimmtheit angedeutet würde. Unzweifelhaft muß auch der Generatio aequivoca in vorweltlicher Zeit eine größere Bedeutung eingeräumt werden, als heute, und es mag kaum geleugnet werden können, daß damals auch höher organiſirte Weſen, als heute, auf dieſem Wege mußten entſtehen können. Sichre Kenntniſſe indeſſen oder
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unſcheinbarſten Anfang, dem einfachſten organiſchen Form-
element, welches eine Vereinigung anorganiſcher Stoffe
auf dem Wege der unfreiwilligen Zeugung zu Stande
brachte, aus der dürftigſten Pflanzen- oder Thierzelle
konnte ſich fortſchreitend mit Hülfe ungewöhnlicher Na-
turkräfte und endloſer Zeiträume jene ganze reiche und
unendlich mannigfach gegliederte organiſche Welt ent-
wickeln, von der wir uns umgeben finden. Wir halten
dieſe ganze Unterſuchung nicht für ſo müßig, wie manche
Schriftſteller; denn nach dem heutigen Stand unſrer
Kenntniſſe dürfte es allzu abenteuerlich erſcheinen, der
Generatio aequivoca die unmittelbare Entſtehung
aller organiſchen Geſchlechter und des Menſchen ſelbſt,
wenn auch in vorweltlicher Zeit, aufbürden zu wollen.
Wozu wäre alsdann überhaupt dieſes ganze unverkennbare
Geſetz allmähliger Entwicklung und Prototypenbildung!
dieſe Aehnlichkeit, ja Gleichheit in der erſten Entwick-
lung der Jndividuen, wenn nicht dadurch die Möglichkeit
eines Auseinanderſchlagens in differente Formen und
Arten unter verſchiedenen äußeren Verhältniſſen mit Be-
ſtimmtheit angedeutet würde. Unzweifelhaft muß auch
der Generatio aequivoca in vorweltlicher Zeit eine
größere Bedeutung eingeräumt werden, als heute, und
es mag kaum geleugnet werden können, daß damals auch
höher organiſirte Weſen, als heute, auf dieſem Wege
mußten entſtehen können. Sichre Kenntniſſe indeſſen oder
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Büchner, Ludwig: Kraft und Stoff. Frankfurt (Main), 1855, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buechner_kraft_1855/108>, abgerufen am 22.11.2024.
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