der andere Wein, der dritte Salz, der vierte Fische, ein Fünfter Leinwand oder ein sonstiges Produkt des Haus- fleißes. Auf diese Weise entstehen einseitig entwickelte Sonder- wirtschaften, welche auf den regelmäßigen gegenseitigen Aus- tausch ihrer Ueberschußprodukte angewiesen sind. Dieser Austausch bedarf zunächst nicht eines organisierten Handels. Wohl aber bedarf er leichterer Verkehrsformen, als sie das ältere Recht bot, und diese finden sich durch die Ausbildung des Marktwesens.
Markt ist das Zusammentreffen zahlreicher Käufer und Verkäufer an einem bestimmten Ort zu bestimmter Zeit. Mag derselbe sich an Kultfeste und sonstige Volksversamm- lungen anschließen, mag er der günstigen Verkehrslage eines Ortes seine Entstehung verdanken, immer ist er eine Ge- legenheit, wo Produzent und Konsument mit ihren ent- gegengesetzten Tauschbedürfnissen einander gegenübertreten, und er ist das in der Hauptsache bis auf den heutigen Tag geblieben. Der Markt und der stehende Handel schließen einander aus. Wo es einen Berufsstand von Kaufleuten gibt, braucht man keine Märkte; wo es Märkte gibt, braucht man keine Kaufleute.
Damit gelangen wir sofort zur mitteralterlichen Stadt und zu ihrer Stellung in der Wirtschaftsordnung, die wir als geschlossene Stadtwirtschaft bezeichnet haben.
Die mittelalterliche Stadt ist in erster Linie eine Burg, d. h. ein mit Mauern und Gräben befestigter Ort, der den Bewohnern der umliegenden offenen Landorte als Zuflucht
der andere Wein, der dritte Salz, der vierte Fiſche, ein Fünfter Leinwand oder ein ſonſtiges Produkt des Haus- fleißes. Auf dieſe Weiſe entſtehen einſeitig entwickelte Sonder- wirtſchaften, welche auf den regelmäßigen gegenſeitigen Aus- tauſch ihrer Ueberſchußprodukte angewieſen ſind. Dieſer Austauſch bedarf zunächſt nicht eines organiſierten Handels. Wohl aber bedarf er leichterer Verkehrsformen, als ſie das ältere Recht bot, und dieſe finden ſich durch die Ausbildung des Marktweſens.
Markt iſt das Zuſammentreffen zahlreicher Käufer und Verkäufer an einem beſtimmten Ort zu beſtimmter Zeit. Mag derſelbe ſich an Kultfeſte und ſonſtige Volksverſamm- lungen anſchließen, mag er der günſtigen Verkehrslage eines Ortes ſeine Entſtehung verdanken, immer iſt er eine Ge- legenheit, wo Produzent und Konſument mit ihren ent- gegengeſetzten Tauſchbedürfniſſen einander gegenübertreten, und er iſt das in der Hauptſache bis auf den heutigen Tag geblieben. Der Markt und der ſtehende Handel ſchließen einander aus. Wo es einen Berufsſtand von Kaufleuten gibt, braucht man keine Märkte; wo es Märkte gibt, braucht man keine Kaufleute.
Damit gelangen wir ſofort zur mitteralterlichen Stadt und zu ihrer Stellung in der Wirtſchaftsordnung, die wir als geſchloſſene Stadtwirtſchaft bezeichnet haben.
Die mittelalterliche Stadt iſt in erſter Linie eine Burg, d. h. ein mit Mauern und Gräben befeſtigter Ort, der den Bewohnern der umliegenden offenen Landorte als Zuflucht
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der andere Wein, der dritte Salz, der vierte Fiſche, ein
Fünfter Leinwand oder ein ſonſtiges Produkt des Haus-
fleißes. Auf dieſe Weiſe entſtehen einſeitig entwickelte Sonder-
wirtſchaften, welche auf den regelmäßigen gegenſeitigen Aus-
tauſch ihrer Ueberſchußprodukte angewieſen ſind. Dieſer
Austauſch bedarf zunächſt nicht eines organiſierten Handels.
Wohl aber bedarf er leichterer Verkehrsformen, als ſie das
ältere Recht bot, und dieſe finden ſich durch die Ausbildung
des Marktweſens.
Markt iſt das Zuſammentreffen zahlreicher Käufer und
Verkäufer an einem beſtimmten Ort zu beſtimmter Zeit.
Mag derſelbe ſich an Kultfeſte und ſonſtige Volksverſamm-
lungen anſchließen, mag er der günſtigen Verkehrslage eines
Ortes ſeine Entſtehung verdanken, immer iſt er eine Ge-
legenheit, wo Produzent und Konſument mit ihren ent-
gegengeſetzten Tauſchbedürfniſſen einander gegenübertreten,
und er iſt das in der Hauptſache bis auf den heutigen Tag
geblieben. Der Markt und der ſtehende Handel ſchließen
einander aus. Wo es einen Berufsſtand von Kaufleuten
gibt, braucht man keine Märkte; wo es Märkte gibt,
braucht man keine Kaufleute.
Damit gelangen wir ſofort zur mitteralterlichen Stadt
und zu ihrer Stellung in der Wirtſchaftsordnung, die wir
als geſchloſſene Stadtwirtſchaft bezeichnet haben.
Die mittelalterliche Stadt iſt in erſter Linie eine Burg,
d. h. ein mit Mauern und Gräben befeſtigter Ort, der den
Bewohnern der umliegenden offenen Landorte als Zuflucht
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Bücher, Karl: Die Entstehung der Volkswirtschaft. Sechs Vorträge. Tübingen, 1893, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buecher_volkswirtschaft_1893/58>, abgerufen am 31.07.2024.
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