Bücher, Karl: Die Entstehung der Volkswirtschaft. Sechs Vorträge. Tübingen, 1893.buch oder die Ausgabe eines alten Schriftstellers dem Pub- Aber das änderte sich bald. Man entdeckte leicht, daß Es geschah dies zuerst in England während des langen Dies hatte für die innere Organisation der Zeitungs- buch oder die Ausgabe eines alten Schriftſtellers dem Pub- Aber das änderte ſich bald. Man entdeckte leicht, daß Es geſchah dies zuerſt in England während des langen Dies hatte für die innere Organiſation der Zeitungs- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0226" n="204"/> buch oder die Ausgabe eines alten Schriftſtellers dem Pub-<lb/> likum darbot.</p><lb/> <p>Aber das änderte ſich bald. Man entdeckte leicht, daß<lb/> der Inhalt einer Zeitungsnummer doch nicht in dem Sinne<lb/> ein geſchloſſenes Ganzes bildet, wie der Inhalt eines Buches<lb/> oder einer Flugſchrift. Die dort vereinigten, aus verſchie-<lb/> denen Quellen geſchöpften Nachrichten waren von verſchie-<lb/> dener Zuverläſſigkeit. Sie mußten mit Auswahl und Kritik<lb/> benutzt werden; es ließ ſich dabei leicht eine politiſche oder<lb/> kirchliche Tendenz zum Ausdruck bringen. Noch in erhöhtem<lb/> Maße war das der Fall, als man anfieng, politiſche Tages-<lb/> fragen in den Zeitungen zu beſprechen und ſie als Mittel<lb/> zur Ausbreitung von Parteimeinungen zu benutzen.</p><lb/> <p>Es geſchah dies zuerſt in England während des langen<lb/> Parlaments und der Revolution von 1649. Später folgten<lb/> die Niederlande und ein Teil der deutſchen Reichsſtädte.<lb/> In Frankreich vollzog ſich der Umſchwung erſt zur Zeit<lb/> der großen Revolution, in den meiſten andern Staaten in<lb/> dieſem Jahrhundert. Die Zeitungen wurden aus bloßen<lb/> Nachrichtenpublikationsanſtalten auch Träger und Leiter der<lb/> öffentlichen Meinung und Kampfmittel der Parteipolitik.</p><lb/> <p>Dies hatte für die innere Organiſation der Zeitungs-<lb/> unternehmung die Folge, daß ſich zwiſchen die Nachrichten-<lb/> ſammlung und die Nachrichtenpublikation ein neues Glied<lb/> einſchob: die <hi rendition="#g">Redaktion</hi>. Für den Zeitungsverleger<lb/> aber hatte es die Bedeutung, daß er aus einem Verkäufer<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [204/0226]
buch oder die Ausgabe eines alten Schriftſtellers dem Pub-
likum darbot.
Aber das änderte ſich bald. Man entdeckte leicht, daß
der Inhalt einer Zeitungsnummer doch nicht in dem Sinne
ein geſchloſſenes Ganzes bildet, wie der Inhalt eines Buches
oder einer Flugſchrift. Die dort vereinigten, aus verſchie-
denen Quellen geſchöpften Nachrichten waren von verſchie-
dener Zuverläſſigkeit. Sie mußten mit Auswahl und Kritik
benutzt werden; es ließ ſich dabei leicht eine politiſche oder
kirchliche Tendenz zum Ausdruck bringen. Noch in erhöhtem
Maße war das der Fall, als man anfieng, politiſche Tages-
fragen in den Zeitungen zu beſprechen und ſie als Mittel
zur Ausbreitung von Parteimeinungen zu benutzen.
Es geſchah dies zuerſt in England während des langen
Parlaments und der Revolution von 1649. Später folgten
die Niederlande und ein Teil der deutſchen Reichsſtädte.
In Frankreich vollzog ſich der Umſchwung erſt zur Zeit
der großen Revolution, in den meiſten andern Staaten in
dieſem Jahrhundert. Die Zeitungen wurden aus bloßen
Nachrichtenpublikationsanſtalten auch Träger und Leiter der
öffentlichen Meinung und Kampfmittel der Parteipolitik.
Dies hatte für die innere Organiſation der Zeitungs-
unternehmung die Folge, daß ſich zwiſchen die Nachrichten-
ſammlung und die Nachrichtenpublikation ein neues Glied
einſchob: die Redaktion. Für den Zeitungsverleger
aber hatte es die Bedeutung, daß er aus einem Verkäufer
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