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Buchner, Johann Siegmund: Theoria Et Praxis Artilleriæ. Bd. 2. Nürnberg, 1683.

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Das Wasservaß ist zu ersehen in dem Profil-Risse Fig. 71. und 72. darinnen
die angemachten oder eingesetzten Steiffen mit lit. G.

Die durchnäheten Spiegel mit J.

Der Mittler Deckel mit K.

Der Ober Deckel mit L. angemerckt/

Welches alles aus dem Profil-Risse Fig. 71. und dem darüber gesetzten Grund-
Risse/ bey der durch gezogenen Linia A B. so die obere Versetzung anzeiget/ zu er-
sehen. Jn diesem Grundrisse ist die Linia C. D. gezogen/ welche den obern
Durchschnitt in Fig. 72. andeutet.

Die untere Versetzung der 71sten Figur/ zeiget die durch den Grundriß/
über der 72sten Figur stehende gezogene Linia A B.

Die untere Versetzung in Fig. 72. zeiget die in dem darüber stehenden
Grundrisse durchzogene Linia E F.

Jst also das versetzte Wasser- Vaß auf zweyerley Durchschneidung zu er-
sehen/ deren Stärcken/ so wol des Vasses/ als deren Spiegel/ Deckel/ und Ver-
setzungen/ man aus dem in Fig. 71. mit lit. M. angedeuteten und ausgerissenen
Maas-Stabe/ beliebende nachmessen kan.

Es könten noch ein und andere Manieren/ als Feuer-Räder aufs Wasser/
Girandeln aus dem Wasser/ wovon bey den Girandeln etwas Meldung gesche-
hen/ ingleichen grosse Fische/ Schwäne/ und unterschiedliche Wasser Figuren
angeführet und beschrieben werden. Weil aber ein verständiger Feuer wercker/
aus vorigen beschriebenen Kugeln und Versetzungen allerhand Dinge verän-
dern und machen kan; Als will ich nur noch eines grossen Fisches/ welcher an-
dere kleine Fische von sich auswirfft/ erwähnen/ damit der ungeübte Feuerwer-
cker/ eine Anweisung/ sich in andern Wasser-Figuren/ der Versetzungen halber/
darnach zurichten haben möge.

Einen grossen Fisch zu versetzen.

Das Corpus dieses Fisches/ wird erstlich von leichten/ oder Schachtel-
Holze/ oder von Weidenen Ruthen geflochten/ auf die Art wie die Gärtner in
den Lust-Gärten ihre Portale oder Figuren zu machen pflegen. Dieses gesche-
hen: Uberziehet man das ausgeflochtene mit einer Leinwad/ worauf man von
Stroh-oder Pappenwerck ein Fisch Corpus, doch also formiret/ daß wo die
Brände oder Versetzungen hinkommen/ genugsamer Halt oder Befestung ange-
macht/ auch zu jeden der billiche Raum gelassen werde

Das grosse Wasser-Corpus, es sey ein Vaß oder grosser doppelter Bien-
schwarm/ so in die Mitten des Fisches kömmt/ kan mit 4 oder 6 lötigen Was-
serbränden (deren ein jeder von etwas starcken Messingenen Lanen/ oder Flinter-
Golde/ einen formirten Fischkopff haben soll/ versetzet werden. Jn das Maul o-
der Rachen/ kan man/ nach Gelegenheit/ entweder eine doppelte Patrone/ oder
dreyfache brennende Röhre mit ausfahrenden oder Wasserschwermern/ oder ei-
ne andere schlechte brennende Röhre/ ohne Versetzung/ gebrauchen/ sonsten aber
den Fisch an unterschiedlichen Orten durch Leitfeuer oder Feuerführungen/ mit
einfachen Patronen/ langen Wasserbränden und Schlägen/ jedes belieben nach
versetzen/ und versehen. Wann nun die gantze Versetzung des Fisches erfolget/
und die Senckung zum Geradeschwimmen angemacht ist/ kan man selbigen/ da-
mit er auch einem Fisch ähnlich werde/ und ein fein Ansehen bekomme/ nach be-
lieben mahlen lassen.

Dafern aber ein dergleichen Fisch/ oder ein Wasser-Pferd/ etwan mit dem
Neptuno, oder andern Wasser-Figuren beschweret würde/ alsdann kan nicht| ei-
ne Senckung zum Geradeschwimmen/ sondern ein Postament/ etwan 2. zusam-
mengebundene Kähne/ oder ein klein hölzern Floß/ doch ziemlich verdeckt ge-

braucht


Das Waſſervaß iſt zu erſehen in dem Profil-Riſſe Fig. 71. und 72. darinnen
die angemachten oder eingeſetzten Steiffen mit lit. G.

Die durchnaͤheten Spiegel mit J.

Der Mittler Deckel mit K.

Der Ober Deckel mit L. angemerckt/

Welches alles aus dem Profil-Riſſe Fig. 71. und dem daruͤber geſetzten Grund-
Riſſe/ bey der durch gezogenen Linia A B. ſo die obere Verſetzung anzeiget/ zu er-
ſehen. Jn dieſem Grundriſſe iſt die Linia C. D. gezogen/ welche den obern
Durchſchnitt in Fig. 72. andeutet.

Die untere Verſetzung der 71ſten Figur/ zeiget die durch den Grundriß/
uͤber der 72ſten Figur ſtehende gezogene Linia A B.

Die untere Verſetzung in Fig. 72. zeiget die in dem daruͤber ſtehenden
Grundriſſe durchzogene Linia E F.

Jſt alſo das verſetzte Waſſer- Vaß auf zweyerley Durchſchneidung zu er-
ſehen/ deren Staͤrcken/ ſo wol des Vaſſes/ als deren Spiegel/ Deckel/ und Ver-
ſetzungen/ man aus dem in Fig. 71. mit lit. M. angedeuteten und ausgeriſſenen
Maas-Stabe/ beliebende nachmeſſen kan.

Es koͤnten noch ein und andere Manieren/ als Feuer-Raͤder aufs Waſſer/
Girandeln aus dem Waſſer/ wovon bey den Girandeln etwas Meldung geſche-
hen/ ingleichen groſſe Fiſche/ Schwaͤne/ und unterſchiedliche Waſſer Figuren
angefuͤhret und beſchrieben werden. Weil aber ein verſtaͤndiger Feuer wercker/
aus vorigen beſchriebenen Kugeln und Verſetzungen allerhand Dinge veraͤn-
dern und machen kan; Als will ich nur noch eines groſſen Fiſches/ welcher an-
dere kleine Fiſche von ſich auswirfft/ erwaͤhnen/ damit der ungeuͤbte Feuerwer-
cker/ eine Anweiſung/ ſich in andern Waſſer-Figuren/ der Verſetzungen halber/
darnach zurichten haben moͤge.

Einen groſſen Fiſch zu verſetzen.

Das Corpus dieſes Fiſches/ wird erſtlich von leichten/ oder Schachtel-
Holze/ oder von Weidenen Ruthen geflochten/ auf die Art wie die Gaͤrtner in
den Luſt-Gaͤrten ihre Portale oder Figuren zu machen pflegen. Dieſes geſche-
hen: Uberziehet man das ausgeflochtene mit einer Leinwad/ worauf man von
Stroh-oder Pappenwerck ein Fiſch Corpus, doch alſo formiret/ daß wo die
Braͤnde oder Verſetzungen hinkommen/ genugſamer Halt oder Befeſtung ange-
macht/ auch zu jeden der billiche Raum gelaſſen werde

Das groſſe Waſſer-Corpus, es ſey ein Vaß oder groſſer doppelter Bien-
ſchwarm/ ſo in die Mitten des Fiſches koͤmmt/ kan mit 4 oder 6 loͤtigen Waſ-
ſerbraͤnden (deren ein jeder von etwas ſtarcken Meſſingenen Lanen/ oder Flinter-
Golde/ einen formirten Fiſchkopff haben ſoll/ verſetzet werden. Jn das Maul o-
der Rachen/ kan man/ nach Gelegenheit/ entweder eine doppelte Patrone/ oder
dreyfache brennende Roͤhre mit ausfahrenden oder Waſſerſchwermern/ oder ei-
ne andere ſchlechte brennende Roͤhre/ ohne Verſetzung/ gebrauchen/ ſonſten aber
den Fiſch an unterſchiedlichen Orten durch Leitfeuer oder Feuerfuͤhrungen/ mit
einfachen Patronen/ langen Waſſerbraͤnden und Schlaͤgen/ jedes belieben nach
verſetzen/ und verſehen. Wann nun die gantze Verſetzung des Fiſches erfolget/
und die Senckung zum Geradeſchwimmen angemacht iſt/ kan man ſelbigen/ da-
mit er auch einem Fiſch aͤhnlich werde/ und ein fein Anſehen bekomme/ nach be-
lieben mahlen laſſen.

Dafern aber ein dergleichen Fiſch/ oder ein Waſſer-Pferd/ etwan mit dem
Neptuno, oder andern Waſſer-Figuren beſchweret wuͤrde/ alsdann kan nicht| ei-
ne Senckung zum Geradeſchwimmen/ ſondern ein Poſtament/ etwan 2. zuſam-
mengebundene Kaͤhne/ oder ein klein hoͤlzern Floß/ doch ziemlich verdeckt ge-

braucht
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[36/0060] Das Waſſervaß iſt zu erſehen in dem Profil-Riſſe Fig. 71. und 72. darinnen die angemachten oder eingeſetzten Steiffen mit lit. G. Die durchnaͤheten Spiegel mit J. Der Mittler Deckel mit K. Der Ober Deckel mit L. angemerckt/ Welches alles aus dem Profil-Riſſe Fig. 71. und dem daruͤber geſetzten Grund- Riſſe/ bey der durch gezogenen Linia A B. ſo die obere Verſetzung anzeiget/ zu er- ſehen. Jn dieſem Grundriſſe iſt die Linia C. D. gezogen/ welche den obern Durchſchnitt in Fig. 72. andeutet. Die untere Verſetzung der 71ſten Figur/ zeiget die durch den Grundriß/ uͤber der 72ſten Figur ſtehende gezogene Linia A B. Die untere Verſetzung in Fig. 72. zeiget die in dem daruͤber ſtehenden Grundriſſe durchzogene Linia E F. Jſt alſo das verſetzte Waſſer- Vaß auf zweyerley Durchſchneidung zu er- ſehen/ deren Staͤrcken/ ſo wol des Vaſſes/ als deren Spiegel/ Deckel/ und Ver- ſetzungen/ man aus dem in Fig. 71. mit lit. M. angedeuteten und ausgeriſſenen Maas-Stabe/ beliebende nachmeſſen kan. Es koͤnten noch ein und andere Manieren/ als Feuer-Raͤder aufs Waſſer/ Girandeln aus dem Waſſer/ wovon bey den Girandeln etwas Meldung geſche- hen/ ingleichen groſſe Fiſche/ Schwaͤne/ und unterſchiedliche Waſſer Figuren angefuͤhret und beſchrieben werden. Weil aber ein verſtaͤndiger Feuer wercker/ aus vorigen beſchriebenen Kugeln und Verſetzungen allerhand Dinge veraͤn- dern und machen kan; Als will ich nur noch eines groſſen Fiſches/ welcher an- dere kleine Fiſche von ſich auswirfft/ erwaͤhnen/ damit der ungeuͤbte Feuerwer- cker/ eine Anweiſung/ ſich in andern Waſſer-Figuren/ der Verſetzungen halber/ darnach zurichten haben moͤge. Einen groſſen Fiſch zu verſetzen. Das Corpus dieſes Fiſches/ wird erſtlich von leichten/ oder Schachtel- Holze/ oder von Weidenen Ruthen geflochten/ auf die Art wie die Gaͤrtner in den Luſt-Gaͤrten ihre Portale oder Figuren zu machen pflegen. Dieſes geſche- hen: Uberziehet man das ausgeflochtene mit einer Leinwad/ worauf man von Stroh-oder Pappenwerck ein Fiſch Corpus, doch alſo formiret/ daß wo die Braͤnde oder Verſetzungen hinkommen/ genugſamer Halt oder Befeſtung ange- macht/ auch zu jeden der billiche Raum gelaſſen werde Das groſſe Waſſer-Corpus, es ſey ein Vaß oder groſſer doppelter Bien- ſchwarm/ ſo in die Mitten des Fiſches koͤmmt/ kan mit 4 oder 6 loͤtigen Waſ- ſerbraͤnden (deren ein jeder von etwas ſtarcken Meſſingenen Lanen/ oder Flinter- Golde/ einen formirten Fiſchkopff haben ſoll/ verſetzet werden. Jn das Maul o- der Rachen/ kan man/ nach Gelegenheit/ entweder eine doppelte Patrone/ oder dreyfache brennende Roͤhre mit ausfahrenden oder Waſſerſchwermern/ oder ei- ne andere ſchlechte brennende Roͤhre/ ohne Verſetzung/ gebrauchen/ ſonſten aber den Fiſch an unterſchiedlichen Orten durch Leitfeuer oder Feuerfuͤhrungen/ mit einfachen Patronen/ langen Waſſerbraͤnden und Schlaͤgen/ jedes belieben nach verſetzen/ und verſehen. Wann nun die gantze Verſetzung des Fiſches erfolget/ und die Senckung zum Geradeſchwimmen angemacht iſt/ kan man ſelbigen/ da- mit er auch einem Fiſch aͤhnlich werde/ und ein fein Anſehen bekomme/ nach be- lieben mahlen laſſen. Dafern aber ein dergleichen Fiſch/ oder ein Waſſer-Pferd/ etwan mit dem Neptuno, oder andern Waſſer-Figuren beſchweret wuͤrde/ alsdann kan nicht| ei- ne Senckung zum Geradeſchwimmen/ ſondern ein Poſtament/ etwan 2. zuſam- mengebundene Kaͤhne/ oder ein klein hoͤlzern Floß/ doch ziemlich verdeckt ge- braucht

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Zitationshilfe: Buchner, Johann Siegmund: Theoria Et Praxis Artilleriæ. Bd. 2. Nürnberg, 1683, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchner_theoria02_1683/60>, abgerufen am 27.11.2024.