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Buchner, Johann Siegmund: Theoria Et Praxis Artilleriæ. Bd. 1. Nürnberg, 1682.

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Körbe/ und nicht gar starck seyn dörffen/ geflochten/ wann solche so weit fertig sind/
werden sie auf die Brustwehren etwan 3. oder 6. jeder Seiten zusammen gesetzet/
und mit den vorgehenden Pfählen in die Erde geschlagen/ hernach mit Erde und
Segspänen unter einander gemenget/ feste und dichte ausgefüllet/ und auf jeden
Karrn solcher vermischten Erde Wasser gegossen/ damit dieselbe sich fein feste zu-
sammen setze.

Man kan auch noch kleinere Schantzkörbe vor die Schützen oder Mußque-
tirer/ welche nur 9. biß 10. Zoll hoch/ und am Boden 8. oder 9. Zoll/ oben aber
einen Schuh weit seyn/ gebrauchen; Wann nun solcher Schantzkörbe 2. an-
einander schräg oder gerade gesetzet werden/ lassen sie eine Scharten oder Schieß-
loch/ durch welches man mit Mußqueten oder Feuer-Röhren schiessen kan. Sonsten
dienen auch dergleichen Schantzkörblein/ die zerschossenen Lücken mit aus zu-
bessern/ seynd auch sonsten in viel Wege nützlich zu gebrauchen/ welches aus-
zuführen allhier zu lang werden dörffte.

Die einfachen Schantzkörbe sind in einer Festung die bräuchlichsten/ die
andern aber werden/ nach dem der Gegenstand des Geschützes ist/ gebrauchet. Jm
Fall der Noth/ wenn man keine Schantzkörbe haben kan/ oder die andern zerschos-
sen worden/ werden Vässer mit Erde ausgefüllet/ und an deren statt gebrau-
chet/ wollen aber mit Reiffen und Stricken wol bevestiget und verbunden seyn/
damit selbige/ wenn die Reiffen getroffen werden/ nicht zerfallen/ und die Erde
die Stücken bedecken möge. Sonsten werden auch/ nachdem es die Noth und
Gegenwehr erfordert/ Zwilliche oder starcke Leimbdene Säcke mit Erde und
Segspähnen ausgefüllet/ und mit Pfählen durchschlagen/ befestiget/ ingleichen
Säcke mit Wolle/ und dergleichen/ was nur beschirmen mag/ gebraucht.

NOTA.

Jm Felde werden die Schantzkörbe für Brust-Wehren gebraucht/
wann man Mangel an guter Erde hat/ besonders in Aprochen/ da offt leere
Schantzkörbe/ den Feind dadurch zu betriegen/ dahinter aber mit weniger Ge-
fahr zu arbeiten/ gestellet.

Von den Blendungen und Chandeliern.

Wann etwan am Walle/ oder sonsten etwas eingeschossen und ruiniret worden/
werden Chandeliers oder Leuchter (wenn solche gar fertig) Blendungen genennet/
welche von starckem Holtze/ ein 6. Schuh lang/ unten zugespitzt/ und im Diametro
1. Schuh starck oder dicke gemacht/ in die Erde geschlagen/ hernach mit langen
Reißwerck oder Bintzen darzwischen beleget/ und mit frischen Weiden eingebun-
den werden. Weiln aber bey dieser Art die Pfähle einzuschlagen gefährlich/ als
kan man einen Palcken nehmen/ etliche Löcher/ jedes ein Schuh weit von einan-
der einhauen/ die Pfähle (welche oben etwas dünner seyn müssen) darein befesti-
gen/ auch Spreitzen oder Reiffen/ zum gerade Stehen/ daran machen lassen. Die
Höhe anreichend/ ist unterschiedlich/ nach Gelegenheit des Orts (dahinter man
arbeiten will) sich darnach zu richten/ damit sie mit leichter Mühe mögen hin
und wieder versetzet werden; Von dergleichen Blendungen können zween in
die Breite/ und/ so weit man die Deckung begehret/ neben einander gestellet/ und
Faschinen darzwischen beleget werden. Oder/ man machet Blendungen von
Brettern/ mit Erde ausgesüllet/ welche (darhinter zu arbeiten) fortzuschieben
seynd. Es werden auch zuweilen falsche Blendungen von Reiß oder Zwillich/
Tuch/ Leinwad und dergleichen/ den Feind zu verführen/ damit man an andern
Ort; n sicher arbeiten könne/ gesetzet.

Wie viel man des Tages aus einem Stücke
Schüsse thun kan.

Wie viel Schüsse des Tages aus einem Stücke/ selbigem ohne Schaden

gesche-



Koͤrbe/ und nicht gar ſtarck ſeyn doͤrffen/ geflochten/ wañ ſolche ſo weit fertig ſind/
werden ſie auf die Bruſtwehren etwan 3. oder 6. jeder Seiten zuſammen geſetzet/
und mit den vorgehenden Pfaͤhlen in die Erde geſchlagen/ hernach mit Erde und
Segſpaͤnen unter einander gemenget/ feſte und dichte ausgefuͤllet/ und auf jeden
Karrn ſolcher vermiſchten Erde Waſſer gegoſſen/ damit dieſelbe ſich fein feſte zu-
ſammen ſetze.

Man kan auch noch kleinere Schantzkoͤrbe vor die Schuͤtzen oder Mußque-
tirer/ welche nur 9. biß 10. Zoll hoch/ und am Boden 8. oder 9. Zoll/ oben aber
einen Schuh weit ſeyn/ gebrauchen; Wann nun ſolcher Schantzkoͤrbe 2. an-
einander ſchraͤg oder gerade geſetzet werden/ laſſen ſie eine Scharten oder Schieß-
loch/ durch welches man mit Mußquetẽ oder Feuer-Roͤhrẽ ſchieſſen kan. Sonſten
dienen auch dergleichen Schantzkoͤrblein/ die zerſchoſſenen Luͤcken mit aus zu-
beſſern/ ſeynd auch ſonſten in viel Wege nuͤtzlich zu gebrauchen/ welches aus-
zufuͤhren allhier zu lang werden doͤrffte.

Die einfachen Schantzkoͤrbe ſind in einer Feſtung die braͤuchlichſten/ die
andern aber werden/ nach dem der Gegenſtand des Geſchuͤtzes iſt/ gebrauchet. Jm
Fall der Noth/ weñ man keine Schantzkoͤrbe haben kan/ oder die andern zerſchoſ-
ſen worden/ werden Vaͤſſer mit Erde ausgefuͤllet/ und an deren ſtatt gebrau-
chet/ wollen aber mit Reiffen und Stricken wol beveſtiget und verbunden ſeyn/
damit ſelbige/ wenn die Reiffen getroffen werden/ nicht zerfallen/ und die Erde
die Stuͤcken bedecken moͤge. Sonſten werden auch/ nachdem es die Noth und
Gegenwehr erfordert/ Zwilliche oder ſtarcke Leimbdene Saͤcke mit Erde und
Segſpaͤhnen ausgefuͤllet/ und mit Pfaͤhlen durchſchlagen/ befeſtiget/ ingleichen
Saͤcke mit Wolle/ und dergleichen/ was nur beſchirmen mag/ gebraucht.

NOTA.

Jm Felde werden die Schantzkoͤrbe fuͤr Bruſt-Wehren gebraucht/
wann man Mangel an guter Erde hat/ beſonders in Aprochen/ da offt leere
Schantzkoͤrbe/ den Feind dadurch zu betriegen/ dahinter aber mit weniger Ge-
fahr zu arbeiten/ geſtellet.

Von den Blendungen und Chandeliern.

Wann etwan am Walle/ oder ſonſten etwas eingeſchoſſen uñ ruiniret worden/
werden Chandelierſ oder Leuchter (weñ ſolche gar fertig) Blendungen genennet/
welche von ſtarckem Holtze/ ein 6. Schuh lang/ unten zugeſpitzt/ und im Diametro
1. Schuh ſtarck oder dicke gemacht/ in die Erde geſchlagen/ hernach mit langen
Reißwerck oder Bintzen darzwiſchen beleget/ und mit friſchen Weiden eingebun-
den werden. Weiln aber bey dieſer Art die Pfaͤhle einzuſchlagen gefaͤhrlich/ als
kan man einen Palcken nehmen/ etliche Loͤcher/ jedes ein Schuh weit von einan-
der einhauen/ die Pfaͤhle (welche oben etwas duͤnner ſeyn muͤſſen) darein befeſti-
gen/ auch Spreitzen oder Reiffen/ zum gerade Stehen/ daran machen laſſen. Die
Hoͤhe anreichend/ iſt unterſchiedlich/ nach Gelegenheit des Orts (dahinter man
arbeiten will) ſich darnach zu richten/ damit ſie mit leichter Muͤhe moͤgen hin
und wieder verſetzet werden; Von dergleichen Blendungen koͤnnen zween in
die Breite/ und/ ſo weit man die Deckung begehret/ neben einander geſtellet/ und
Faſchinen darzwiſchen beleget werden. Oder/ man machet Blendungen von
Brettern/ mit Erde ausgeſuͤllet/ welche (darhinter zu arbeiten) fortzuſchieben
ſeynd. Es werden auch zuweilen falſche Blendungen von Reiß oder Zwillich/
Tuch/ Leinwad und dergleichen/ den Feind zu verfuͤhren/ damit man an andern
Ort; n ſicher arbeiten koͤnne/ geſetzet.

Wie viel man des Tages aus einem Stuͤcke
Schuͤſſe thun kan.

Wie viel Schuͤſſe des Tages aus einem Stuͤcke/ ſelbigem ohne Schaden

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Zitationshilfe: Buchner, Johann Siegmund: Theoria Et Praxis Artilleriæ. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchner_theoria01_1682/72>, abgerufen am 22.11.2024.