Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660.Achtes Buch. XII. Sie flohen auch wegen begangener Sünde vor dem Angesicht Gottes/ als die sich XIII. Noch dannoch erzeigete ihnen Gott gnade/ indem er sie wieder aus Erbarmung XIV. Dieses Mittel wahr in der ersten Gnaden-Verheissung begriffen/ da GOtt sa- XV. Diese gnädige Verheissung Gottes richtete unsere ersten Eltern und ihre Nach- XVI. Zwar der Sohn Gottes setzete die Erfüllung seines Versprechens (daß er die XVII. Dann da muste anfangs unsers Heylandes Wegbereiter und Vorläuffer/ der XIIX. Worauff auch solche Empfängniß alsbald geschahe/ und gebahr diese von Gott XIX. Und e e e e e e
Achtes Buch. XII. Sie flohen auch wegen begangener Suͤnde vor dem Angeſicht Gottes/ als die ſich XIII. Noch dannoch erzeigete ihnen Gott gnade/ indem er ſie wieder aus Erbarmung XIV. Dieſes Mittel wahr in der erſten Gnaden-Verheiſſung begriffen/ da GOtt ſa- XV. Dieſe gnaͤdige Verheiſſung Gottes richtete unſere erſten Eltern und ihre Nach- XVI. Zwar der Sohn Gottes ſetzete die Erfuͤllung ſeines Verſprechens (daß er die XVII. Dann da muſte anfangs unſers Heylandes Wegbereiter und Vorlaͤuffer/ der XIIX. Worauff auch ſolche Empfaͤngniß alsbald geſchahe/ und gebahr dieſe von Gott XIX. Und e e e e e e
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Achtes Buch.
XII. Sie flohen auch wegen begangener Suͤnde vor dem Angeſicht Gottes/ als die ſich
ihrer uͤbertretung wol bewuſt wahren/ und meineten (ſo unwiſſend wahren ſie ſchon wor-
den) ſich vor dem alwiſſenden und algegenwaͤrtigen Gotte zuverbergen.
XIII. Noch dannoch erzeigete ihnen Gott gnade/ indem er ſie wieder aus Erbarmung
vor Kinder annam/ da er zwar den zeitlichen Tod ihnen und allen ihren Nachkommen
zum Suͤndenlohn aufflegete/ aber doch ihnen wieder ein Mittel zur Wiederbringung der
Seligkeit ordente und mitteilete.
XIV. Dieſes Mittel wahr in der erſten Gnaden-Verheiſſung begriffen/ da GOtt ſa-
gete: Des Weibes Samen ſol der Schlangen den Kopff zutreten. Das iſt/ die andere Perſon
der Heiligen Dreyfaltigkeit/ der ewige Sohn Gottes/ oder das weſentliche Wort Gottes/
ſolte in der Voͤlle der Zeit aus dem Leibe der Jungfrauen Marien/ unſere Menſcheit (ei-
nen wahren Menſchlichen Leib/ und eine wahre menſchliche Seele in ſeine perſoͤnliche
Vereinigung) annehmen/ und in ſolcher angenommenen Menſcheit/ nicht allein an unſer
ſtat das Geſez Gottes ohn Tadel erfuͤllen/ ſondern auch vor unſere Suͤnde buͤſſen/ und da-
durch die Macht und Gewalt der helliſchen Schlangen oder des leidigen Teufels von
uns abwenden.
XV. Dieſe gnaͤdige Verheiſſung Gottes richtete unſere erſten Eltern und ihre Nach-
kommen (welche alle miteinander die Suͤnde von ihren Eltern durch die fleiſchliche Ge-
burt erben/ und krafft ſolcher Erbſuͤnde/ den wirklichẽ Suͤnden nachhaͤngen) wieder auff/
daß ſie durch den Glauben auff dieſen verſprochenen zukuͤnfftigen Erloͤſer geſtaͤrket/ ſich
der Gnade Gottes troͤſteten/ und in Hoffnung/ die Seligkeit nach dem Tode zuerlangen/
ihr Gewiſſen beruhigten; jedoch muſten ſie in rechtſchaffener Gottesfurcht und Heiligen
Werken ſich uͤben/ zu welchem Ende ihnen Gott ſein Heiliges Geſetze gab. Dann den
Gottloſen Unbußfertigen tuht dieſe Verheiſſung Gottes keine Huͤlffe.
XVI. Zwar der Sohn Gottes ſetzete die Erfuͤllung ſeines Verſprechens (daß er die
Menſcheit an ſich nehmen/ und vor uns ſterben wolte) eine geraume Zeit zuruͤcke/ nehm-
lich/ wie mans rechnet/ 3947 Jahr; jedoch hat er ſolches alles reichlich ſchon erfuͤllet/ da er
vor 227 Jahren ſich als ein wahrer Menſch an dieſe Welt gebehren ließ.
XVII. Dann da muſte anfangs unſers Heylandes Wegbereiter und Vorlaͤuffer/ der
Taͤuffer Johannes von einer ſonſt unfruchtbaren altbetagten Frauen/ der Eliſabeth ge-
bohren werden/ nach deſſen Empfaͤngniß ein halb Jahr/ ſendete Gott ſeinen Engel Ga-
briel an eine keuſche unberuͤhrte/ jedoch einem alten Manne/ dem frommen Joſeph/ verlo-
bete Jungfer von Koͤniglichem Judiſchen Geſchlecht/ welche in Armuht gerahten wahr/
Nahmens Maria; welcher Engel ihr die Empfaͤngniß des Sohns GOttes ankuͤndigen
muſte/ daß nehmlich die andere Perſon des einigen Goͤttlichen Weſens in ihrem Leibe/ ohn
Zutuhn eines Mannes/ bloß durch Wirkung und uͤberſchattung des Heiligen Geiſtes
menſchlichen Leib und Seele an ſich nehmen/ und damit ſich perſoͤnlich vereinigen wolte.
XIIX. Worauff auch ſolche Empfaͤngniß alsbald geſchahe/ und gebahr dieſe von Gott
geheiligte keuſche und unbeflekte Jungfer den Sohn Gottes in angenommener Menſch-
heit zu Bethlehem im Viehſtalle an dieſe Welt/ welche Geburt ein Engel Gottes etlichen
Hirten auff dem Felde in derſelben Nacht anmeldete/ die auch hingingen/ uñ es alſo fundẽ.
XIX. Und
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