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Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660.

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Fünftes Buch.
[Spaltenumbruch] Und weißlich alle Welt außzieret/
Weil Er euch das selbständge Wort
Zum Heiland runter hat geschicket.
Steht vor ihm hurtig und gebücket/
Besinget seine hohe Macht.
Ihr seyd nun unserm Heilgen Orden/
[Spaltenumbruch] Der euretwegen stetes wacht/
Von neuen einverleibet worden.
Drum preiset Gottes Gnaden-Raht/
Und last die Dankbarkeiten spüren/
Wie sich von rechte wil gebühren/
Weil er euch so geliebet hat.

Der VI Gegen Saz.
Der Hirten Antwort.
[Spaltenumbruch]
O Grosser Gott/ du HErr der Stärke;
Wie wunderlich sind deine Werke;
Wie prächtig gehet deine Macht.
Der du die Sonne früh ansteckest/
Und Abends spät den Monde weckest/
Machst Sommer/ Winter/ Tag und Nacht.
Und (das zum höchsten ist zu preisen)
Pflegst immer Gnade zu erweisen/
[Spaltenumbruch] Uns die wir doch nur böse seyn.
Laß unser Opfer dir gefallen/
Und schau in unser Herz hinein/
Ob wir gleich wie die Kinder lallen/
Ist doch der Sinn und Wille gut.
O laß das bäuerische singen
Biß hin zu deinen Ohren dringen/
Und halt uns stets in Schuz und Huht.
Der VI Nach Saz
Christlicher Weihnacht-Herzen andächtige Betrachtung.
[Spaltenumbruch]
Gütiger Vater/ was können wir geben?
Lieber/ wie können wir danken der Gunst/
Welche nach deiner unmäßlichen Brunst/
Unsere Güter/ Gemühter und Leben
Häget und pfleget. Wie heftig wir streben/
Finden wir leider nur Nebel und Dunst;
Wolten zwar gerne mit höhester Kunst
[Spaltenumbruch] Deine hochrühmliche Tahten erheben.
Aber O Vater/ das himlische Licht
Rühmet vor deinem Gesichte sich nicht/
Solte dann Erde dir können gefallen?
Vater ersetze/ was mangelt annoch/
Tilge der Sünden beschwerliches Joch/
Frölich sol unser Getichte dann schallen.
Der VII Saz
Der himlischen Heerschaaren Lobesang.
[Spaltenumbruch] Friede auf
Erden.
NAch diesem bleibt der grosse Frieden
Von eurer Seelen ungeschieden/
Der Frieden welcher Gott gefält/
Der Herzens-Quahl und Unmuht stillet/
Der das Gewissen stets anbrüllet
Und wegen Schuld zu rede stellt.
Der Frieden/ welcher Gottes Straffen
Durch Christus Wunden abzuschaffen
[Spaltenumbruch] Ihm lässet angelegen seyn.
Wer diesen Frieden bey sich träget/
Bleibt ewig frey von Hellen-Pein/
Die durch den Teufel wird erreget.
Er bleibet stets in Gottes Schuz.
Und ob ihm gleich der Hellen Rachen/
Und eigne Schuld angst wolten machen/
Beut er doch ihnen allen Truz.
Der VII Gegen Saz.
Der Hirten Antwort.
[Spaltenumbruch]
Ist nun die liebe Zeit erschienen/
Da Fried in unserm Lande grünen/
Und allen Krieg vertreiben sol?
Esa. XI. v.
6, 7, 8.
Da Wölffe bey den Lämmern liegen/
Da Pardel sich zun Böcken fügen/
Und bleibet doch die Heerde vol?
Da Räuberische freche Löuen
Dem Kalb und Mastvieh nicht mehr dräuen;
[Spaltenumbruch] Da Küh' und Bären friedlich gehn/
Und eine Weid in Ruh befressen/
Die Jungen bey einander stehn/
Und Löuen Ochsen-Futter essen.
Da Kinder an der Mutter Brust
Beim Otter-Loche werden spielen/
Des Basilisken Nest durchwühlen
Und haben an den Schlangen Lust.

Der

Fuͤnftes Buch.
[Spaltenumbruch] Und weißlich alle Welt außzieret/
Weil Er euch das ſelbſtaͤndge Wort
Zum Heiland runter hat geſchicket.
Steht vor ihm hurtig und gebuͤcket/
Beſinget ſeine hohe Macht.
Ihr ſeyd nun unſerm Heilgen Orden/
[Spaltenumbruch] Der euretwegen ſtetes wacht/
Von neuen einverleibet worden.
Drum preiſet Gottes Gnaden-Raht/
Und laſt die Dankbarkeiten ſpuͤren/
Wie ſich von rechte wil gebuͤhren/
Weil er euch ſo geliebet hat.

Der VI Gegen Saz.
Der Hirten Antwort.
[Spaltenumbruch]
O Groſſer Gott/ du HErr der Staͤrke;
Wie wunderlich ſind deine Werke;
Wie praͤchtig gehet deine Macht.
Der du die Sonne fruͤh anſteckeſt/
Und Abends ſpaͤt den Monde weckeſt/
Machſt Sommer/ Winter/ Tag und Nacht.
Und (das zum hoͤchſten iſt zu preiſen)
Pflegſt immer Gnade zu erweiſen/
[Spaltenumbruch] Uns die wir doch nur boͤſe ſeyn.
Laß unſer Opfer dir gefallen/
Und ſchau in unſer Herz hinein/
Ob wir gleich wie die Kinder lallen/
Iſt doch der Sinn und Wille gut.
O laß das baͤueriſche ſingen
Biß hin zu deinen Ohren dringen/
Und halt uns ſtets in Schuz und Huht.
Der VI Nach Saz
Chriſtlicher Weihnacht-Herzen andaͤchtige Betrachtung.
[Spaltenumbruch]
Guͤtiger Vater/ was koͤnnen wir geben?
Lieber/ wie koͤnnen wir danken der Gunſt/
Welche nach deiner unmaͤßlichen Brunſt/
Unſere Guͤter/ Gemuͤhter und Leben
Haͤget und pfleget. Wie heftig wir ſtreben/
Finden wir leider nur Nebel und Dunſt;
Wolten zwar gerne mit hoͤheſter Kunſt
[Spaltenumbruch] Deine hochruͤhmliche Tahten erheben.
Aber O Vater/ das himliſche Licht
Ruͤhmet vor deinem Geſichte ſich nicht/
Solte dann Erde dir koͤnnen gefallen?
Vater erſetze/ was mangelt annoch/
Tilge der Suͤnden beſchwerliches Joch/
Froͤlich ſol unſer Getichte dann ſchallen.
Der VII Saz
Der himliſchen Heerſchaaren Lobeſang.
[Spaltenumbruch] Friede auf
Erden.
NAch dieſem bleibt der groſſe Frieden
Von eurer Seelen ungeſchieden/
Der Frieden welcher Gott gefaͤlt/
Der Herzens-Quahl und Unmuht ſtillet/
Der das Gewiſſen ſtets anbruͤllet
Und wegen Schuld zu rede ſtellt.
Der Frieden/ welcher Gottes Straffen
Durch Chriſtus Wunden abzuſchaffen
[Spaltenumbruch] Ihm laͤſſet angelegen ſeyn.
Wer dieſen Frieden bey ſich traͤget/
Bleibt ewig frey von Hellen-Pein/
Die durch den Teufel wird erreget.
Er bleibet ſtets in Gottes Schuz.
Und ob ihm gleich der Hellen Rachen/
Und eigne Schuld angſt wolten machen/
Beut er doch ihnen allen Truz.
Der VII Gegen Saz.
Der Hirten Antwort.
[Spaltenumbruch]
Iſt nun die liebe Zeit erſchienen/
Da Fried in unſerm Lande gruͤnen/
Und allen Krieg vertreiben ſol?
Eſa. XI. v.
6, 7, 8.
Da Woͤlffe bey den Laͤmmern liegen/
Da Pardel ſich zun Boͤcken fuͤgen/
Und bleibet doch die Heerde vol?
Da Raͤuberiſche freche Loͤuen
Dem Kalb uñ Maſtvieh nicht mehr draͤuen;
[Spaltenumbruch] Da Kuͤh’ und Baͤren friedlich gehn/
Und eine Weid in Ruh befreſſen/
Die Jungen bey einander ſtehn/
Und Loͤuen Ochſen-Futter eſſen.
Da Kinder an der Mutter Bruſt
Beim Otter-Loche werden ſpielen/
Des Baſiliſken Neſt durchwuͤhlen
Und haben an den Schlangen Luſt.

Der
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[244/0250] Fuͤnftes Buch. Und weißlich alle Welt außzieret/ Weil Er euch das ſelbſtaͤndge Wort Zum Heiland runter hat geſchicket. Steht vor ihm hurtig und gebuͤcket/ Beſinget ſeine hohe Macht. Ihr ſeyd nun unſerm Heilgen Orden/ Der euretwegen ſtetes wacht/ Von neuen einverleibet worden. Drum preiſet Gottes Gnaden-Raht/ Und laſt die Dankbarkeiten ſpuͤren/ Wie ſich von rechte wil gebuͤhren/ Weil er euch ſo geliebet hat. Der VI Gegen Saz. Der Hirten Antwort. O Groſſer Gott/ du HErr der Staͤrke; Wie wunderlich ſind deine Werke; Wie praͤchtig gehet deine Macht. Der du die Sonne fruͤh anſteckeſt/ Und Abends ſpaͤt den Monde weckeſt/ Machſt Sommer/ Winter/ Tag und Nacht. Und (das zum hoͤchſten iſt zu preiſen) Pflegſt immer Gnade zu erweiſen/ Uns die wir doch nur boͤſe ſeyn. Laß unſer Opfer dir gefallen/ Und ſchau in unſer Herz hinein/ Ob wir gleich wie die Kinder lallen/ Iſt doch der Sinn und Wille gut. O laß das baͤueriſche ſingen Biß hin zu deinen Ohren dringen/ Und halt uns ſtets in Schuz und Huht. Der VI Nach Saz Chriſtlicher Weihnacht-Herzen andaͤchtige Betrachtung. Guͤtiger Vater/ was koͤnnen wir geben? Lieber/ wie koͤnnen wir danken der Gunſt/ Welche nach deiner unmaͤßlichen Brunſt/ Unſere Guͤter/ Gemuͤhter und Leben Haͤget und pfleget. Wie heftig wir ſtreben/ Finden wir leider nur Nebel und Dunſt; Wolten zwar gerne mit hoͤheſter Kunſt Deine hochruͤhmliche Tahten erheben. Aber O Vater/ das himliſche Licht Ruͤhmet vor deinem Geſichte ſich nicht/ Solte dann Erde dir koͤnnen gefallen? Vater erſetze/ was mangelt annoch/ Tilge der Suͤnden beſchwerliches Joch/ Froͤlich ſol unſer Getichte dann ſchallen. Der VII Saz Der himliſchen Heerſchaaren Lobeſang. NAch dieſem bleibt der groſſe Frieden Von eurer Seelen ungeſchieden/ Der Frieden welcher Gott gefaͤlt/ Der Herzens-Quahl und Unmuht ſtillet/ Der das Gewiſſen ſtets anbruͤllet Und wegen Schuld zu rede ſtellt. Der Frieden/ welcher Gottes Straffen Durch Chriſtus Wunden abzuſchaffen Ihm laͤſſet angelegen ſeyn. Wer dieſen Frieden bey ſich traͤget/ Bleibt ewig frey von Hellen-Pein/ Die durch den Teufel wird erreget. Er bleibet ſtets in Gottes Schuz. Und ob ihm gleich der Hellen Rachen/ Und eigne Schuld angſt wolten machen/ Beut er doch ihnen allen Truz. Der VII Gegen Saz. Der Hirten Antwort. Iſt nun die liebe Zeit erſchienen/ Da Fried in unſerm Lande gruͤnen/ Und allen Krieg vertreiben ſol? Da Woͤlffe bey den Laͤmmern liegen/ Da Pardel ſich zun Boͤcken fuͤgen/ Und bleibet doch die Heerde vol? Da Raͤuberiſche freche Loͤuen Dem Kalb uñ Maſtvieh nicht mehr draͤuen; Da Kuͤh’ und Baͤren friedlich gehn/ Und eine Weid in Ruh befreſſen/ Die Jungen bey einander ſtehn/ Und Loͤuen Ochſen-Futter eſſen. Da Kinder an der Mutter Bruſt Beim Otter-Loche werden ſpielen/ Des Baſiliſken Neſt durchwuͤhlen Und haben an den Schlangen Luſt. Der

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Zitationshilfe: Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules02_1660/250>, abgerufen am 22.11.2024.